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Das Verhängnis der Jedi-Ritter 01 - Der Ausgestoßene

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 01 - Der Ausgestoßene

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 01 - Der Ausgestoßene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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seine Augen genauso groß und verängstigt waren wie ihre, und er sie genau wie sie auf das Monster über ihnen fixiert hielt. »Al... Amelia!« Hans Stimme war jetzt so gelassen und kräftig, dass sich nicht bloß das kleine Mädchen beruhigte; auch Leia sah ihren Ehemann neugierig an. Drathan riss den Blick ebenfalls von dem unerwünschten Passagier auf der Außenhülle los.
    »Ja?«, entgegnete Allana.
    »Uns wird nichts passieren«, versicherte Han ihr. Selbst in seinen eigenen Ohren klang seine Stimme sonderbar gelassen.
    Die Energiespinne hievte sich weiter nach vorn, selbst gegen die enorme Wucht des Windes, die der rasante Flug des Falken durch die Luft erzeugte. Jetzt öffnete sie ihre Mandibeln. Bläuliche Flüssigkeit spritzte aus ihrem Maul und klatschte auf den oberen Teil des Sichtfensters.
    Han drehte sich wieder nach vorn. Er zog den Falken in einen weiten, lässigen Looping und sauste wieder auf den Schacht zu. »Das ist reines Spiee. Amelia. Sieh mal. wie es bei direkter Sonneneinstrahlung funkelt! Es wird freigesetzt und dann zersetzt.«
    »Ihre Beine machen dasselbe.« Das kleine Mädchen klang noch immer verängstigt, doch es beruhigte sie ein wenig, analytisch zu sein.
    »Das stimmt. Wäre die Spinne zu lange dem Sonnenlicht ausgesetzt, würde sie wahrscheinlich sterben, denke ich. Leia, halte dich bereit, die Trägheitskompensatoren umzukehren. Macht euch alle darauf gefasst, in eure Sicherheitsgurte geschleudert zu werden!« Er hob die Stimme. »Damit meine ich euch auch, Erzwo, Dreipeo.«
    »Womit meinen Sie uns, Sir?«
    Han reduzierte die Höhe und brachte den Falken bis auf weniger als dreißig Meter an die Oberfläche heran. Die Entfernung zum Schacht schmolz auf einen Kilometer, auf einen halben, auf einen Viertelkilometer...
    Han nickte Leia zu, dann aktivierte er die Repulsoren und gab Schub auf die Umkehrdüsen. Das abrupte Bremsmanöver des Schiffs schleuderte sie alle vier nach vorne. Die krachten fester gegen ihre Sicherheitsgurte, als sie sollten, da Leias Umkehr der Trägheitskompensatoren dazu führte, dass die Kompensatoren genau das Gegenteil von dem taten, wozu sie eigentlich dienten. Anstatt ihr Abbremsen abzufedern und den Delta-V-Effekt abzuschwächen, verstärkten die Kompensatoren die Auswirkungen.
    Die Energiespinne flog vom Cockpit, als wäre sie ein geflügeltes Insekt und stürzte in hohem Bogen runter auf den staubigen Boden. Die Spinne schlug auf. rollte mit um sich tretenden Beinen über die Erde und wirbelte dabei eine gewaltige Staubwolke auf. Dann kam sie zum Stillstand und richtete sich auf, um sich dem Falken zuzuwenden.
    Die Spinne war nicht unversehrt. Mindestens zwei ihrer Beine waren eindeutig gebrochen und baumelten nutzlos herab. Aber offensichtlich war sie dennoch imstande weiterzukämpfen.
    »Rilke, hier Renegat. Ich habe noch zwei Raketen übrig und freies Schussfeld.«
    Han signalisierte Leia mit einer Handbewegung, die Trägheitskompensatoren wieder in den normalen Modus zurückzuschalten. Er ließ den Falken langsam höher steigen und glitt ein Stückchen rückwärts, um die Spinne weiterhin im Auge zu behalten. »Negativ, alter Kumpel. Lass sie einfach abhauen!«
    »Verstanden.«
    Die Energiespinne trottete ein paar Meter vorwärts. Das Funkeln unter ihrer glasartigen Haut war jetzt hell, manchmal so gleißend, dass einem die Augen schmerzten. Die Spinne spähte zum Millennium Falken empor und ruckte vor und zurück, als würde sie abschätzen, ob der Sprung zu schaffen war. Dann schien sie allerdings zu dem Schluss zu kommen, dass die Entfernung zu groß war.
    Sie drehte sich um und kletterte nach einem letzten Blick die zweihundert Meter zum Rand des Schachts zurück. Schließlich war sie über die Kante und verschwand in der Dunkelheit.
    Allanas Stimme klang überrascht. »Du hast sie nicht getötet.«
    Han fühlte sich sehr müde und unerwartet erleichtert. »Das stimmt.«
    »Warum nicht?«
    »Sie war bloß hungrig. Liebes. End ja, es wäre keine gute Sache für uns gewesen, wenn sie uns gekriegt hätte, weil sie uns dann umgebracht hätte... Aber die Spinne ist nicht böse. Das ist bloß ihre Natur.« Er drehte den Falken herum und nahm Kurs auf den Sammelpunkt für diese Operation.
    »Dann hasst du die Spinnen also nicht mehr?«
    »Ich schätze nicht. Und Kessel auch nicht. Komm her und setz dich auf meinen Schoß. Du kannst die Kontrollen bedienen und mir bei der Landung helfen.«

26. Kapitel
JEDI-TEMPEL, CORUSCANT
    Am nächsten Tag war

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