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Das Verhängnis der Jedi-Ritter 01 - Der Ausgestoßene

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 01 - Der Ausgestoßene

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 01 - Der Ausgestoßene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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Speeder stürzte drei Meter nach unten und krachte mit der Front voran in den Tunnelboden. Das Gefährt schlidderte vorwärts, und der Kontakt mit dem bloßen Fels ließ Funken sprühen. Dann donnerte der Gleiter gegen die rechte Tunnelwand und kam zum Stillstand.
    Leia lehnte sich zu ihm rüber. »Bist du in Ordnung?«
    »Alles bestens.« Han drehte sich um und starrte in die Richtung zurück, aus der sie kamen. Dort schwebte die wabernde Lichtkugel, dreißig Meter entfernt, reglos, als würde sie sie beobachten.
    Leia legte die Hand auf ihr Lichtschwert. »Sehr hübsch... und zerstörerisch. Was ist das?«
    »Die Minenarbeiter hier nennen sie Bogey oder Minenspuk. So eine Art heimischer Lebensform...«
    Leia streckte die freie Hand in Richtung des Dings aus und schloss ihre Augen.
    »... und die Spinnen fressen sie. Das heißt, die Chancen steigen, dass eine von ihnen herkommt, wenn eins dieser Dinger hier ist, weißt du...«
    »Ich glaube nicht, dass das Ding lebendig ist. Ich kann es in der Macht nicht als Lebewesen wahrnehmen, bloß als Energie. Als Energie, die eine bestimmte Absicht verfolgt.« Leia öffnete ihre Augen wieder. »Ich werde mal einen näheren Blick darauf werfen.« Sie legte ihre Atemmaske an und öffnete dann die Tür. Han spürte, wie der Luftdruck abnahm; er schnappte sich seine eigene Maske und setzte sie auf. Leia kletterte aus dem Speeder.
    »Leia, nein, komm wieder rein! Vielleicht heißt das bloß, dass Kessel-Lebensformen nicht in der Macht auftauchen, weißt du, wie die Yuuzhan Vong - was bedeutet, dass das für die Spinnen vielleicht ebenfalls gilt...«
    Sie hörte nicht zu. Han murmelte ein Schimpfwort, das andere Schmuggler dazu gebracht hätte, die Augenbrauen zu heben, packte sich einen Granatwerfer vom Rücksitz und stieg aus. »Leia...«
    Seine Frau ging mit erhobener Hand geradewegs auf den Minenspuk zu. Er schwebte da, dekorativ und keineswegs bedrohlich, und gab ein sonderbares klackerndes und schnatterndes Geräusch von sich, bis sie bloß noch einen Meter davon entfernt war. Dann schoss die Kugel senkrecht in das Gestein darunter hinab und verschwand außer Sicht. Und mit ihr jede Spur von Licht.
    Schlagartig wurde Han in die Vergangenheit versetzt, in die vollkommene Dunkelheit dieser Tunnel, in denen er, Chewbacca und Kyp Durron um ihr Leben gelaufen waren, mit einem Monster auf den Fersen. Jetzt befand er sich wieder etliche Kilometer im Innern von Kessel, bloß unzureichend bewaffnet und nicht mobil genug, um den Gefahren dieses Ortes zu trotzen.
    Er zwang sich, den Atem zu verlangsamen. Jetzt war nicht damals. Seitdem waren mehr als dreißig Jahre vergangen. Er war in einem Abschnitt der Mine, wo es keinerlei Anzeichen von Spiee und demzufolge keine Spur von den Spinnen gab.
    Doch falls eine auftauchte, würde er genauso wehrlos dagegen sein wie damals.
    »Mein Lichtschwert funktioniert nicht.«
    Han ließ langsam einen Atemzug entweichen. »Woher weißt du das?«
    »Ich habe versucht, es einzuschalten, um uns ein wenig Licht zu machen.«
    »Sag mir Bescheid, wenn du irgendetwas hörst, das wie ein Huschen klingt. Oder wie Geklacker. Oder Gezische.« Nun, vielleicht war er nicht ganz so wehrlos, wie er es beim letzten Mal gewesen war. Der Granatwerfer in seinen Händen war beruhigend schwer, und möglicherweise war er aufgrund seiner altertümlichen und schlichten Bauweise nicht ebenso ausgefallen wie der Speeder und Leias Lichtschwert.
    Möglicherweise. Er hielt seine Stimme angestrengt unter Kontrolle. »Willst du zum Gleiter zurückgehen, Liebes?«
    »Nein, ich halte einfach meine Ohren offen, bis du ihn wieder zum Laufen bringst.«
    Han kämpfte gegen den Drang an, mit den Zähnen zu knirschen. »In Ordnung.«

DIE STADT DOR'SHAN, DORIN
    Der Raum, in dem sie auf Herrin Tila Mong trafen, war wesentlich weniger zeremoniell und prunkvoll als der, in dem Ben gekämpft hatte. Obwohl er kreisrund war und glatte schwarze Steinwände besaß, gaben die Möbelstücke aus hellbraunem Holz preis, dass es sich um ein Büro handelte.
    Tila Mong, die hinter einem von drei Tischen saß, als die Skywalkers eintraten, erhob sich, um ihnen die Hände zu schütteln. Für Bens ungeübtes Auge wirkte sie ein bisschen älter als die anderen Kel Dors, die er bislang gesehen hatte. Sie hatte mehr Falten im Gesicht und sogar noch weniger Fleisch auf den Knochen, doch sie bewegte sich durchaus anmutig. Sie trug schlichte, schmucklose Gewänder in muschelartigem Weißgelb, das inmitten der

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