Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung
voller Zorn. »Das ist deine Schuld. Du hast ihren Tod auf dem Gewissen.«
Cardya gab sich unbeeindruckt. »Übrigens, ich kündige.«
Hallaf rappelte sich auf, doch Ben versetzte ihm einen leichten Schubs, und er fiel auf den Stuhl zurück.
Luke trat zu Fala und legte ihr eine Hand auf die Stirn. Aus dieser Nähe erkannte er, dass die Energien der Dunklen Seite, die von ihr ausstrahlten, typisch für Abeloth waren. Ihre Boshaftigkeit schwang darin mit wie Gift. »Hat sie viele Jahre lang die Macht studiert?«
»Niemals.« Die Stimme ihres Vaters war heiser, verzweifelt. »Sie ist flink. Sie nimmt Dinge wahr, die dem Rest von uns verborgen bleiben … aber sie ist keine Jedi.«
»Wie ist sie in diesen Zustand verfallen?«
»Als diese Frau kam, war sie mit in meinem Büro. Die Frau wollte Wein, also ging ich hinaus, um welchen zu holen. Als ich zurückkam, war Fala so. Die Frau sagte, dass sie sterben würde … falls Ihr und Eure Besatzung am Leben bleibt.«
Luke runzelte nachdenklich die Stirn. Mit einem Blick suchte er Bens und Vestaras Aufmerksamkeit. »Es gibt Orte, beispielsweise solche, an denen jahrhundertelang der Dunklen Seite gehuldigt wurde, oder wo Kreaturen zu Hause sind, die von dieser Energie erfüllt sind, die selbst am Ende die Macht der Dunklen Seite ausstrahlen. Das Zuhause meines alten Meisters auf Dagobah befand sich in der Nähe eines solchen Ortes. Ich denke, dass wir es hier mit etwas Ähnlichem zu tun haben … allerdings hat es hier bloß einige Minuten gedauert, dass die Dunkle Seite sich manifestierte, nicht Jahrhunderte.«
Ben schüttelte den Kopf. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich das verstehe.«
»Ich glaube, in gewisser Weise hat Abeloth einen kleinen Teil ihrer eigenen Energie von sich abgelöst und hier zurückgelassen wie Ryshcatekrumen für Kinder, denen sie in die Gefahr folgen. Und das hat dieses Mädchen vergiftet.«
Vestara schaute skeptisch drein. »Energie der Dunklen Seite ist kein Gift.«
»Darüber ließe sich streiten, aber wir sprechen hier nicht über die Dunkle Seite in dem Sinne, wie die Sith sie einsetzen. Wir sprechen hier von winzigen Dosen von Abeloths ureigenem Selbst, von Energie, die mit ihrer urtümlichen Natur verwoben ist. Das hat Fala in eine Art Peilsender verwandelt und raubt ihr das Bewusstsein.«
»Könnt ihr nichts dagegen tun?« Die Frage kam von Hallaf, der klang, als würde ihn jemand würgen.
»Vielleicht. Überlass mir deinen Stuhl!«
Hallaf erhob sich, und Luke nahm Platz. Er legte dem Mädchen beide Hände auf die Stirn. »Die Energie klammert sich an das Mädchen wie ein fressender Mynock. Es wird gefährlich sein, den Versuch zu unternehmen, sie davon zu befreien.«
Bens Augen sagten alles: Gefährlich auch für dich?
Luke nickte.
Vestara runzelte die Stirn. »Wir vergeuden Zeit. Und womöglich verletzt Ihr Euch dabei. Lasst uns einfach verschwinden.«
»Diese Möglichkeit besteht. Aber als Abeloth Fala dies hier angetan hat, muss sie damit etwas beabsichtigt, ihre Ziele angepasst haben. Vielleicht ist ein gewisser Eindruck von dem, was sie im Schilde führt, hier zurückgeblieben, gefangen in eben dieser Energie. Das könnte uns tatsächlich sogar Zeit sparen .«
Vestara schwieg. Ganz gleich, ob ihr Falas Schicksal nun gleichgültig war oder nicht, erkannte sie dennoch zweifellos den Nutzen von Lukes Vorgehen.
Luke wandte sich an seinen Sohn. »Ben, begib dich in den Kommandoraum. Verriegle alles und stell die Schatten und alle bewohnten Bereiche unter Beobachtung. Ich möchte keine bösen Überraschungen erleben, während wir das hier machen.«
Ben nickte. Er warf Hallaf einen Blick zu, der Bände sprach: Mein Vater ist mir genauso wichtig wie dir deine Tochter. Komm ihm in die Quere, und dir wird nicht gefallen, was dann passiert! »Ich brauche eure Sicherheitscodes. Jetzt sofort!«
»Ich gebe sie dir.«
3. Kapitel
Ben und Hallaf gingen hinaus. Vestara behielt die schweigsame, missmutige Cardya im Auge.
Luke konnte fühlen, wie die Energie in Fala allmählich zunahm, sich langsam einen Weg durch ihren Verstand bahnte, um alles zu verändern, womit sie in Berührung kam. Sie war zweifellos machtsensitiv, doch ohne die Ausbildung, um zu erkennen und zu begreifen, was mit ihr geschah, war sie wesentlich anfälliger für die verderblichen Einflüsse der Dunklen Seite als ein Jedi-Anwärter. Das, was Abeloth ihr angetan hatte, brachte sie vielleicht nicht um, doch es konnte sie in etwas Gefährliches und Unberechenbares
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