Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung
Raum war einer der vergessenen. Die trapezförmige Kammer zwischen den beiden Turboliftschächten war doppelt so lang wie ein Mann, jedoch nur am Eingangsende breit, um dann zum hinteren Ende hin zu einer staubigen Ecke zusammenzulaufen. Es gab keinerlei Möbel. Als Tahiri den Raum entdeckte, nachdem sie diesen hoch aufragenden Mittelklasse-Wohnturm mehrere Stunden lang heimlich durchstreift hatte, stellte sie fest, dass in der Deckenhalterung nicht einmal ein Glühstab steckte. Sie musste sich in einen verlassenen Gang schleichen und dort einen entwenden, um ihn selbst anzubringen.
Jetzt lag sie auf ihrem geklauten Schlafsack und lauschte dem regelmäßigen Wuuusch der vorbeisausenden Turbolifts, das einen in den Wahnsinn treiben konnte.
Im Herzen der bevölkerungsstärksten Stadt der Galaxis, in einer Stadt, die einen ganzen Planeten umspannte, war sie vollkommen allein. Wirklich ein sonderbares Gefühl. Ihre einzigen Habseligkeiten stammten aus den Touristentaschen, die eine Commenori-Familie nach Einbruch der Nacht unvorsichtigerweise auf einem Gehweg abgestellt hatte, als sie mit dem Fahrer eines Luftgleiter-Taxis um den Preis feilschten. Tahiri hatte sie sich geschnappt und war längst fort, bevor irgendjemandem auffiel, was passiert war. Sie hatte den Adressanhänger mit dem Namen der Besitzer aufbewahrt, in der Absicht, die Sachen zurückzugeben, sobald sie konnte, und für alles zu bezahlen, was sie vielleicht verlor oder ruinierte.
Irgendwann. Wenn sie wieder über Mittel verfügte. Zumindest hatte sie jetzt ein Datapad, einige schlecht sitzende Kleider und etwas zu Essen.
Und ein Zuhause. Sie lächelte betrübt zur seltsam angewinkelten Decke empor, die vibrierte, als abermals ein Turbolift vorbeisauste.
Mittel. In einer Welt, die auf der Jagd nach ihr war, konnte sie sich notwendige Mittel nur durch Diebstahl und List verschaffen. Oh, sie besaß mit Sicherheit genügend Fähigkeiten, die ihr dabei von Nutzen sein würden. Aber war ihr das bestimmt? War das ihre Strafe für den Mord an Pellaeon – eine unbedeutende Diebin zu werden, eine Kriminelle?
Ja. Wenn sie dickköpfig daran festhielt, alles selbst zu machen, auf ihre Weise, würde ihr Schicksal ganz genauso aussehen.
Sie brauchte Hilfe. Sie brauchte … eine Familie.
In den Holonachrichten hieß es, dass sich die Leute, die ihrer Familie am nächsten kamen, momentan nicht auf dem Planeten befanden, aber in Kürze zurückkommen würden.
Sie würde warten. Sie würde warten, um dann durch die Schatten zu pirschen, um sie zu suchen und um Hilfe zu bitten. Um Hilfe dabei, wieder sie selbst zu werden, dabei, die Dinge wieder in Ordnung zu bringen.
Bis dahin … Sie blickte auf ihre Füße hinab, die oben auf dem Schlafsack ruhten. Sie beugte sie und wackelte mit den Zehen.
Zumindest war sie endlich wieder barfuß.
Danksagung
Dank gebührt meiner Redakteurin, Shelly Shapiro, und meinen Mitautoren bei dieser Reihe, Troy Denning und Christie Golden, für ihre Erfindungsgabe und ihre Geduld; Sue Rostoni, Leland Chee und all den anderen großartigen Leuten bei Lucas Licensing für ihre Unterstützung; meinem Agenten Russ Galen für seine Bemühungen im meinem Sinne und all den Fans da draußen für ihre Genesungswünsche.
Weitere Kostenlose Bücher