Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung
zur exakten Sekunde, wann es so weit sein würde. Er würde sein Bestes tun, um der Attacke standzuhalten. Er schlug einen schrägen Hieb seines neuen Gegners von sich fort, lenkte ihn zur Seite um, sodass seine Klinge den Oberschenkel seines anderen Widersachers streifte, dem der Schnitt durch sein Gewand und in seine Haut ein Zischen entlockte.
»Zwei … eins … jetzt .«
Die Macht traf Luke wie ein Vorschlaghammer.
Er taumelte und fiel auf die Knie. Reflexartig vollführte seine Klinge ein Abwehrmuster, das seine Gegner verwirren würde – wenn auch nur kurzzeitig. Doch keine feindliche Klinge schlug nach ihm. Auch die Sith überall um ihn herum zuckten krampfhaft und stürzten zu Boden, ihre Augen geweitet von der Wucht der Kraft, die sie gerade ebenso getroffen hatte wie ihn.
Luke versuchte, sich zu erheben, und konnte es nicht. Er drehte sich auf seinen Knien um.
Vestara kniete ebenfalls. Ben war noch immer auf den Füßen, gerade so, zittrig, gerade dabei, einen Schlag zu Ende zu bringen, der seinen Gegner bei voller Kraft am Oberkörper in zwei Hälften geteilt hätte. So, wie die Dinge lagen, traf er sein Ziel in dem Moment nach dem Machtstoß, gerade so weit abgeschwächt, dass der Angriff tödlich war. Sein Gegner lag tot am Boden, über einen der Theranischen Lauscher hingestreckt. Bens Antlitz war vor Schmerz und Schock verzerrt.
In der Ferne schrie Abeloth von Neuem.
Vestara zwang sich auf die Beine. »Schnell! Bevor sie … sich erholen.«
Nicht alle Sith waren bewusstlos. Tatsächlich waren die meisten einfach von dem plötzlichen Schmerz niedergestreckt worden und bemühten sich nun, sich aus ihren Embryonalstellungen aufzurichten und aus anderen Positionen, die man automatisch einnahm, um dem Schmerz zu trotzen. Trotz glasiger Augen und verzerrter Gesichter waren die meisten von ihnen noch bei Bewusstsein.
Ben stolperte vor, um seinem Vater aufzuhelfen. Doch sobald er auf den Beinen war, winkte Luke ihn fort. »Hol … Valin! Vestara, zu mir!«
Kaum imstande zu gehen schleppte Vestara sich zu Luke und schob sich unter seinen linken Arm. Sie stützten einander und taumelten zur Treppe. Einen schmerzhaften Schritt nach dem anderen stiegen sie zum ersten Absatz hinauf und drehten sich um.
Jetzt konnte Luke Ben sehen. Der junge Mann hatte sich Valin im Rettungsgriff über die Schultern geworfen und folgte seinem Vater mit quälender Langsamkeit. Die Anstrengung spiegelte sich in seinen Zügen wieder, und reine Willenskraft verwandelte ihn einen Moment lang in einen hageren, zähen Mann, den Luke kaum wiedererkannte.
Luke verharrte für eine Sekunde, wie gelähmt von dieser Vision des Mannes, der Ben eines Tages sein würde. In Luke regten sich gleichermaßen Stolz und Kummer. Dann war der Augenblick vorüber. Er und Vestara kletterten weiter.
Am oberen Ende der Stufen mühte sich einer der Sith, die zusammen mit Tola oben geblieben waren, sich aufzusetzen. Vestara trat auf seinen Kopf, donnerte nach unten auf den Permabeton, brach seinen Kiefer. Sie machte sich nicht die Mühe, ihn anzusehen. Gemeinsam taumelten sie und Luke weiter, weg von der Plattform, fort aus der großen Kammer.
Luke richtete sich auf und lehnte weitere Hilfe von Vestara mit einer abtuenden Handbewegung ab. Erneut drehte er sich um.
Ben schaffte es wankend zum oberen Ende der Stufen. Jetzt, wo der Boden wieder ebenmäßiger war, wurden seine Schritte sicherer, schneller.
Gemeinsam eilten sie auf den Eingang zu, durch den sie den Komplex betreten hatten.
Schließlich hatte Ben etwas zu sagen und genügend Atem, um es über die Lippen zu bringen. » Was war das für ein Angriff? Es fühlte sich an wie …« Seine gequält klingende Stimme brach ab.
Luke wusste bereits, wie es sich angefühlt hatte. Er hatte diese Erfahrung in seinem Leben schon zweimal zuvor gemacht. Er warf Vestara einen raschen Blick zu. Er spürte, wie in ihm ein grässliches Gefühl der Trauer emporstieg. »Du weißt, wie es sich angefühlt hat, Ben.«
»Es hat sich angefühlt wie neulich, als dieser Tsil von Schiffs Attacke getroffen wurde.«
Luke behielt seine Augen auf Vestara gerichtet. »Das war es doch, oder nicht? Ein Tsil. Der verschwundene Spukkristall. Du hast ihn an dich genommen.«
Sie nickte. Ihr Gesicht war nicht vollkommen teilnahmslos. Ihrer Miene haftete etwas an – nicht unbedingt Schuld, aber womöglich ein Anflug von Bedauern. »Und einen Kondensator aus dem TIE -Shuttle sowie einen Kom-Empfänger, der als Zeitzünder
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