Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung
Jainas Stimme.
Luke konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. »Erbitte unverzügliche Evakuierung von vier Jedi, einer davon bewusstlos.«
»Schon unterwegs, Onkel Luke.«
Jetzt lächelte Ben ebenfalls. »Endlich. Dad hat wieder das Sagen. Jetzt können wir wieder zur Tagesordnung übergehen.«
44. Kapitel
KLATOOINE
Mit wachsender Zufriedenheit verfolgte Dei auf dem Bildschirm seines Datapads die Übertragung von C -3 PO s Fotorezeptoren. Größtenteils zeigten die Bilder die Rücken größerer, breiterer Wesen, viele davon Klatooinianer, doch gelegentlich erhaschte der Protokolldroide einen flüchtigen Blick auf das Podium und auf jene, die sich darauf befanden – die kleine klatooinianische Jedi, die Klatooinianerin, die mit ihr sprach, und, nur wenige Schritte von ihnen entfernt, Tenel Ka Djo.
Die Operation war schnell und effizient verlaufen. Den Protokolldroiden schnappen, eine Stromladung durch ihn hindurchschicken, um seine Systeme runterzufahren, einen Haltebolzen anbringen, ihn in ein Zelt schaffen, das sie von einem Waffenhändler angemietet hatten, der froh war, sich ein paar Credits zu verdienen, ganz egal auf welche Weise. Ein rascher, mechanischer Eingriff, um die Sprengladung und Steuerrelais zu installieren, die die Sensordaten des Droiden an Deis Datapad übermittelten. Das direkte Hochladen einer gefälschten Nachricht in den Kom-Speicher des Droiden. Am Ende brauchten sie den Droiden bloß noch einem üppig bestochenen Vertreter der Freilassungsmandatsmiliz übergeben. Danach ging es bloß noch darum, auf den richtigen Zeitpunkt zu warten. Und wie das Schicksal es wollte, hatte das kleine Solo-Mädchen den Droiden keine zwei Minuten eher gefunden, bevor Dei ohnehin den Befehl erteilt hätte, ihn freizulassen.
Das kleine Solo-Mädchen …
Im Augenblick empfing das Datapad eine Nahaufnahme von Tenel Ka Djos Antlitz. Die Frau lächelte, ein geschliffenes Politikerlächeln, zweifellos, um ihre Unterstützung für die Ereignisse auszudrücken, die gegenwärtig in der Mitte des Lagers stattfanden, doch da war etwas an ihrer Miene, eine gewisse Anspannung, die Dei vertraut vorkam.
Auf dem Sand des östlichen Gebirgskamms kniend legte Dei den Fernzünder für den Sprengsatz neben sich und nahm das Datapad auf. Ohne den Live-Datenstrom auf dem Bildschirm einen Moment lang zu beachten – C -3 PO würde mindestens zwei Minuten brauchen, um zu dem erhöhten Podium zu gelangen –, sah sich Dei noch einmal die Aufnahmen an, die der Droide in der letzten halben Stunde gemacht hatte.
Da war es, das kleine Mädchen, in den letzten Momenten, in denen C -3 PO auf sein Gesicht hinuntergeblickt hatte. Das Haar der Kleinen war von vertrautem Rot, ihre Augen von vertrautem Grau. Ihre Miene zeigte eine vertraute Ernsthaftigkeit.
Dei wechselte zwischen Bildern von Amelia Solo und Tenel Ka Djo hin und her. Eine Woge der Erkenntnis spülte über ihn hinweg wie eine kalte Welle.
Die Jedi-Königin. Vielleicht hatte Tenel Ka bereits eine zweite Tochter zur Welt gebracht. Oder möglicherweise war dieses Mädchen das Kind, das seit Jahren für tot gehalten wurde. Das ergab Sinn. Tenel Kas Verbindung zu den Solos, das Bedürfnis einer hapanischen Königin, eine Thronerbin von mordgierigen Rivalinnen fernzuhalten …
Dei würde sie einfach beide töten müssen. Doch jetzt war zunächst Tenel Ka an der Reihe. Er schaltete zu dem Live-Datenstrom zurück.
Der Bildschirm zeigte eine verschleierte Hapanerin, die direkt zu C -3 PO sprach und nickte. Sie trat beiseite, um ihn durchzulassen. Die nächste Person weiter vorn, keine fünf Meter entfernt, war Tenel Ka Djo. Dei griff nach dem Fernzünder.
Seine Finger stießen auf Sand. Er tastete überrascht umher. Normalerweise war er immer hundertprozentig akkurat, erinnerte sich ganz genau daran, wo er Dinge hingelegt hatte. Doch seine Finger fühlten nichts als Sand.
Er schaute nach unten.
Der Fernzünder war weg.
Als Allana das obere Ende des Pfads erreichte, der den östlichen Kamm emporstieg, schluckte sie angestrengt und schaute auf das Lager hinunter. Als sie dort unten gewesen war, hatte es so groß gewirkt, und jetzt war es so winzig. Der Millennium Falke am Rande des Camps, dessen Oberfläche im Licht von Scheinwerfern badete, die die Allianz-Wachen aufgestellt hatten, vermittelte ihr einen gewissen Größenmaßstab. Selbst aus dieser Entfernung konnte sie das gelegentliche Brüllen der Menge vor dem zentralen Podium hören. Außerdem konnte sie das schwache
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