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Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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bedeckt ist, wenn Sie von Bord gehen.«
    Sekunden später marschierten die drei mit hochgeschlagenen Kapuzen und Schutzbrillen über den Augen die Einstiegsrampe hinunter. Der beißende, kalte Wind versuchte, sie ins Wanken zu bringen, sobald er um ihre Fußknöchel strömte. Draußen presste der Sturm ihre nur ungenügend isolierte Kleidung samt Mänteln gegen ihre Körper. Instinktiv wandten alle drei dem Wind den Rücken zu. In nicht allzu weiter Ferne konnten sie Lichter ausmachen, die etwas erhellten, bei dem es sich um die Hauptstationskuppel handeln musste, doch die Verschalung der Kuppel selbst war unsichtbar, von dem peitschenden Staub verschleiert.
    Ben brachte ein frostiges Lächeln zustande. Er musste seine Stimme zu einem Brüllen erheben, um sich über den Sturm hinweg Gehör zu verschaffen. »Dieser Planet ist das reinste Höllenloch!« Sein Atem drang als neblige Wolke aus dem Mund, die ihm schier von den Lippen fortgerissen wurde.
    Luke schulterte seinen Reisebeutel und wandte sich der Station zu. »Du bist verwöhnt. Ich bin auf so einem Planeten aufgewachsen.«
    »Aber ohne die Todessaat, Dad.«
    »Nun, das stimmt.« Ohne die Todessaat, ohne uralte, verrückte Dunkle Jedi, ohne Synthdroiden … Erinnerungen an Nam Chorios spülten über ihn hinweg, und er konnte es sich nicht erlauben, sie zu verdrängen.

7. Kapitel
    CORUSCANT
    »Manchmal denke ich, dieser Planet ist nichts weiter als ein Höllenloch.« Staatschefin Natasi Daalas Stimme war ungewöhnlich leise, beinahe gedämpft.
    Allerdings war das an diesem Ort nur angemessen. Es war mitten in der Nacht, und sie befanden sich in einem Medizentrum. Die gleißenden, waagerechten, strömenden Lichter des endlosen Luftgleiterverkehrs von Coruscant draußen vor dem Sichtfenster des in großer Höhe gelegenen Raums wurden nicht von brüllendem Verkehrslärm begleitet. Die Schallisolierung hielt den Krach fern. Tatsächlich wirkte die Beständigkeit und Schönheit der bunten Lichtschlieren sogar tröstlich. Der matte Lichtschein der Glühstäbe in der Decke erfüllte den Raum, um nacktes, klinisches Weiß in beruhigendes Grau zu verwandeln, um mit Apparaturen vollgestopfte Wände und Ecken in Schatten zu hüllen, die von starrem, sternenartigem Glühen erhellt wurden.
    Und um den schwer verwundeten Patienten, der in dem Bett lag, glaubhaft in jemanden zu verwandeln, der aussah, als würde er bloß schlafen.
    Admiral Nek Bwua’tu, das Oberhaupt der GA -Flotte, lag wie schon so lange da: reglos, das Gesicht nach oben gewandt. Eine Decke verhüllte seine noch immer heilenden Wunden. Ein Arm lag offen über der Brust. Vor Kurzem noch war eben dieser Arm ein Stück über dem Ellbogen zu Ende gewesen. Jetzt war er wieder intakt, die Handprothese und der Unterarm nicht von einer ganz gewöhnlichen, organischen Gliedmaße zu unterschieden, einmal abgesehen von dem Ring sehr kurzen Fells, wo die Prothese mit dem Fleisch verbunden worden war – sein Fell musste noch nachwachsen, um die Illusion zu perfektionieren, dass sein Arm unbeschädigt war.
    Bwua’tu, ein alternder Bothaner, war stark und resolut, einer von Daalas wenigen Vertrauten.
    Und selbst jetzt konnte sie ihn ins Vertrauen ziehen. Doch solange er im Koma lag, konnte er sie nicht hören, ihr nicht antworten.
    Dennoch sprach sie weiter, als würde er sich aktiv an der Unterhaltung beteiligen. »Was mich erstaunt, sind die Machtkämpfe. Damit meine ich nicht das betrügerische Bestreben, einen Konkurrenten um einen Senatssitz oder einen Generalsrang zu bringen. Beides stellt wahre Macht dar, für die es sich lohnt, Risiken und echte Anstrengung in Kauf zu nehmen. Nein, ich spreche von der Art und Weise, wie die Leute für nichts und wieder nichts bereit sind, ihrer eigenen Niedertracht nachzugeben. Ich spreche von dem Leuteschinder im Büro, der gewillt ist, sich Feinde fürs Leben zu machen, bloß um sich das Recht zu verdienen, den anderen ihr monatliches Kontingent von Datenchips zuzuweisen. Ich spreche von der persönlichen Assistentin, die sich eine Menge auf das Recht einbildet, Termine für ihren unbedeutenden, unwichtigen, machtlosen Boss zu machen, bloß um sich bei gleichermaßen bedeutungslosen Leuten anzubiedern.« Sie schüttelte den Kopf, eine langsame Bewegung, die im Widerspruch zu ihrer ansonsten regen Persönlichkeit stand. »Man würde doch eigentlich annehmen, dass sie ihre Bestrebungen so anlegen, dass Mühe und Nutzen in einem gesunden Verhältnis zueinander stehen, aber nein.

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