Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung
Verrat findet man genauso, wenn es um die Kontrolle eines Kaf-Wagens geht, als wenn die Kontrolle über ein Imperium zur Disposition steht.«
Nek antwortete nicht. Er lag mit geschlossenen Augen da, mitten zwischen den Stunden, in denen seinen Augen anstatt der üblichen Datenstimulationen planmäßig eine Ruhephase zugestanden wurde. Seine Gedanken blieben in den beschädigten Bereichen seines Geistes verschlossen.
Im Wissen, dass sie nicht unter Beobachtung stand, da sich niemand sonst im Raum aufhielt und ihr eigenes Sicherheitsteam ihn vor jedem ihrer regelmäßigen Besuche nach Abhörgeräten absuchte, streckte sie den Arm aus und legte eine Hand auf seine Brust, auf das Fell über dem Saum der Decke. Sie fühlte das langsame, flache Heben und Senken seiner Atmung. »Natürlich werde ich die Sache durchziehen, Nek. Ich werde all jene zerschmettern, die nach Macht streben. Die Anführer der Sklavenaufstände, die einfach dort herrschen wollen, wo vor ihnen andere geherrscht haben. Die Politiker, die gute Männer und Frauen als nichts anderes als Fleisch betrachten, das ihnen im Weg steht … oder als mühelos austauschbare Aktivposten. Und die Jedi, mit ihrer gesetzlosen Überheblichkeit. Ich werde sie zerschmettern, und du wirst zu mir zurückkehren, und gemeinsam werden wir erkunden, wie wir sie alle endgültig zerquetschen können. Wie wir sie für ihren Egoismus bezahlen lassen, für ihre Maßlosigkeit.«
Ein einzelnes Klopfen an der Tür ertönte, das Signal von einem ihrer Leibwächter, dass jemand kam, jemand, der sie eigentlich nicht stören sollte. Daala riss die Hand mit einem Ruck zurück.
Als die Tür in die Höhe glitt und Desha Lor eintrat, stand sie mit perfekter Haltung und eisigem Gebaren neben dem Bett.
Desha, eine grünhäutige Twi’lek mit dunkleren Streifen auf den Kopftentakeln, trug ein blaues Kleid, das sich ansprechend von ihrer Hautfarbe abhob. Einer ihrer Kopftentakel, auch Lekku genannt, war um ihren Hals geschlungen, der andere hing frei den Rücken hinunter.
Sie verbeugte sich vor Daala. »Verzeihen Sie die Störung, Admiralin.«
»Was gibt es?« Daala versuchte gar nicht erst, die Gereiztheit aus ihrer Stimme herauszuhalten.
»Die Staubtänzer ist in das System eingetreten. Wynn wird in einer halben Stunde per Shuttle hier eintreffen.«
Daala ging zu der Twi’lek hinüber und dann an ihr vorbei, um mit ihrem Tempo und ihrer Entschiedenheit den Eindruck zu erwecken, Nek Bwua’tu bereits aus ihren Gedanken verdrängt zu haben. Die Tür öffnete sich für sie, und sie eilte hinaus. Sie brauchte sich nicht umzuschauen – sie konnte Deshas schnelle Schritte hinter sich hören, als die Twi’lek zu ihr aufzuschließen und mit Daalas längeren Schritten mitzuhalten versuchte.
Sobald Desha mit ihr auf einer Höhe war, warf Daala ihr einen flüchtigen Blick zu.
»Lassen Sie sein Shuttle zum Senatsgebäude kommen. Ich will persönlich mit ihm sprechen.«
»Ja, Admiralin.«
JEDI-TEMPEL
Bei Weitem nicht zum ersten Mal wurde Leia bewusst, dass nichts so sehr die Barrieren von Rang und gesellschaftlicher Stellung einriss wie eine Krise.
Im Konferenzsaal, tief im Innern des Jedi-Tempels, drängten sich die Jedi, die selten in so großer Zahl auf einer Basis der Gleichberechtigung miteinander interagierten. Doch hier konnte jeder eine Idee vorbringen, die vielleicht Leben rettete. Tausende von Leben. Millionen von Leben.
Sie saß in einem Gleitsessel mit hoher Rückenlehne, neben ihrer Tochter Jaina, die sich eine Locke kastanienbraunen Haars hinter das Ohr strich und ihrer Mutter ein Lächeln schenkte. Leia tätschelte ihre Hand und wandte sich wieder nach vorn, um zuzuhören und in den steten Fluss von Unterhaltung und Information einzutauchen.
Meister Corran Horn, der vor seinem eigenen Sessel stand, sprach gerade. Seine grüne Jedi-Robe war ein wenig zerknittert von den vielen Stunden, die er sie nun schon trug. »… weisen die Telemetriedaten darauf hin, dass das Shuttle vor fünf Minuten in die Planetenatmosphäre eingetreten ist und sich gegenwärtig im Anflug auf den Regierungsdistrikt befindet, vermutlich mit Kurs auf das Senatsgebäude.« Er warf einem jüngeren Jedi-Ritter einen Blick zu, einem dunkelhäutigen Menschen, der die aktuellen Entwicklungen auf einem Datapad zu verfolgen schien. Der Jedi-Ritter erwiderte seinen Blick und nickte, um zu bestätigen, was Corran gerade gesagt hatte.
Saba Sebatyne, die Barabel-Jedi-Meisterin und vorläufige Anführerin des
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