Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung
was er vorausahnen würde.
Kam nahm Valin näher in Augenschein. »Geht es dir gut? Ich habe einen Anflug von … etwas gespürt.«
»Von Abscheu.« Valin hielt Kam seine Gabel unter die Nase. »Hier, riecht mal!«
»Was ist daran auszusetzen?«
»Nein, im Ernst. Ich glaube, das Zeug kommt aus der Dose und ist schon eine Million Jahre alt.« Er hielt die Gabel unter Jysellas Nase. »Riech doch nur!«
Sie verzog ihr Gesicht. »Erspar mir das. Das macht er ständig mit mir.«
Valin legte die Gabel auf den Teller zurück. »Für eine solche Mission sind keine zwei Jedi-Ritter nötig. Vielleicht ein Jedi-Ritter und ein kowakianischer Echsenaffe.«
»Genau das ist ja der springende Punkt.« Jysella verzog keine Miene. »Ich bin die Jedi-Ritterin, und du bist der Echsenaffe.«
Valin machte eine abfällige Handbewegung in ihre Richtung. »Schickt sie nach Corellia, und übertragt mir die Sicherheitsleitung irgendeiner Bademodenschau für wohltätige Zwecke.«
Jysella grinste ihn an. »Genau, für gamorreanische Bademode.«
Valin erschauderte.
»Gutes Argument.« Kam erhob sich. »Jysella, in zwei Stunden. Valin, ich suche dir eine andere Beschäftigung.« Er ging weiter zum nächsten Tisch, zweifelsohne, um den dort sitzenden Jedi-Rittern und Schülern eine Reihe von Aufgaben zu übertragen.
Valin entspannte sich, aber nur ein wenig.
Er und seine Schwester hatten einen weiteren Test bestanden. Jysella würde zu ihrem anspruchslosen Corellia-Flug aufbrechen und wieder zurückkehren. Dann würde man ihnen beiden wesentlich mehr vertrauen; dann wären sie wesentlich dichter davor, einen Fluchtweg runter von diesem Planeten zu finden … und einen Weg, um nach Nam Chorios zu gelangen.
8. Kapitel
HWEG SHUL, NAM CHORIOS
Ben gelangte zu dem Schluss, dass er noch niemals zuvor eine Stadt wie Hweg Shul zu Gesicht bekommen hatte.
Nicht, dass er mehr als ein paar Meter davon gleichzeitig gesehen hätte. Der peitschende Wind und der Staubsturm, der über dem Ort lag wie eine Decke, machte jeden umfassenden Überblick unmöglich, und die durchdringende Kälte, die trotz seines Wintermantels und der isolierten Kleidung darunter jedes bisschen Wärme geradewegs aus seinem Körper zu ziehen drohte, sorgte dafür, dass er froh war, mit Luke und Vestara von einer geschützten Stelle zur nächsten zu hasten, ohne dass ihm viel Zeit für Sehenswürdigkeiten blieb.
Allerdings genügte die Zeit, um Ben die grundverschiedene Architektur in der Stadt erkennen zu lassen.
Der Großteil der Wohnstätten und Läden war auf Stelzen oder Stützpfeilern erbaut worden – einige aus Holz, die meisten aus Permabeton, einige aus von rostfreier Keramik ummanteltem Durastahl. Diese Stelzen waren in der Regel anderthalb bis zwei Meter hoch, die Gebäude selbst aus Permabeton oder Duraplastkuppeln in verschiedenen Farben, während die Fundamente, die oben auf den Stelzen ruhten, aus sandgeschliffenem Permabeton bestanden. An den Stelzen der meisten Gebäude konnte er in etwa einem Meter Höhe helle Glühstab-Module ausmachen, die selbst zur Mittagszeit brannten – eine Maßnahme, um Drochs fernzuhalten, nahm er an.
Die Kuppelgebäude waren in hohem Maße windgeschützt, doch ihre Unterseiten, die flachen Permabetonfundamente, nicht. Eine gelegentliche Bö, die den richtigen Winkel und die richtige Geschwindigkeit besaß, würde unter diese erhöhten Bauwerke heulen und die Fundamente nach oben drücken. Die Gebäude wurden nicht direkt von ihren Stelzen gehoben, dafür waren sie zu fest darauf verankert. Allerdings erzeugten die Böen eine Abfolge widerhallenden Gedonners, als der Sturm abwechselnd auf eine Gebäudeunterseite nach der anderen traf. Es klang, als würde die Stadt bestraft.
Sein Vater hatte ihm erklärt, dass dies die Bauten der Neusiedler seien.
Die Behausungen und Werkstätten der Alteingesessenen waren weniger zahlreich und wesentlich älter. Häufig mit schrägen Wänden oder sogar in Trapezform errichtet, um zu verhindern, dass die Stürme in einem fort frontal dagegenhämmerten, bestanden sie aus stuckbesetztem Stein oder – wie im Fall einiger eher barackenartigen Unterkünfte – aus stuckbesetztem, ausrangiertem Duraplast. Der Stuck selbst war genauso vom Wind glatt geschliffen wie die Materialien, aus denen die Häuser der Neusiedler gebaut worden waren.
Die Sichtfenster bei beiden Gebäudetypen waren kleine Transparistahllöcher, die meistens so von Sand getrübt waren, dass sie eher wie Weichzeichner wirkten,
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