Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung
waren alle wieder normal geworden – alle, bis auf die jungen Horns, deren Erholung durch ihren eingefrorenen Zustand hinausgezögert worden war.
Valins Stimme war zu einer Beschwerde erhoben, doch er klagte sie nicht des Verrats und der Täuschung an. »Ich kann nicht aufhören zu zittern.«
»Das ist normal.« Sein Vater klang zuversichtlich. »Han hat vor Jahren dasselbe durchgemacht. Er sagte, es habe eine ganze Weile gedauert, sich aufzuwärmen. Allerdings strahlt diese Trage eine Menge Wärme aus. Im Handumdrehen ist euch wieder warm genug.« Er runzelte die Stirn. »Er sagte auch, dass sein Augenlicht unmittelbar nach dem Erwachen weg war. Wie kommt es, dass ihr so gut seht?«
»Tun wir gar nicht.« Das war Jysella, die ihre Arme über sich erhob, um sich zu strecken – ein Versuch, der sie vor Muskelschmerzen zusammenzucken ließ. »Ich sehe größtenteils mit der Macht.«
Valin nickte. »Ich auch.«
Cilghal und Tekli wechselten einen Blick. Das war eine Erleichterung. Die Unterhaltung war müßiges Geplauder und würde sich in Sekunden in minutenlange Diskussionen darüber verwandeln, was geschehen war und wer was getan hatte, während Valin und Jysella schliefen. Alles war in Ordnung.
Es sei denn … Cilghal musste noch einen letzten Test durchführen.
Sie hob ihre Stimme, um die Aufmerksamkeit aller Horns auf sich zu lenken. »Entschuldigt bitte! Ich muss euch unterbrechen. Wir müssen die Monitore einige Minuten lang mit kontinuierlichen Daten füttern, und dieses ganze Gerede stört dabei. Ich muss euch zwei bitten, für eine Weile hinauszugehen.«
Mirax warf ihr einen gereizten Blick zu. »Nach all der Zeit, die wir darauf gewartet haben, dass …«
Tekli hielt eine Hand hoch, um ihr zuvorzukommen. »Nach all der Zeit könnt ihr es euch erlauben, gemeinsam einige Minuten stiller Erleichterung zu teilen.« Sie vollführte eine scheuchende Handbewegung. »Hinaus!«
Widerwillig zogen sich die älteren Horns zurück. Sie würden sich zu den anderen im Warteraum gesellen.
Cilghal holte zwei Wärmedecken aus einem Schrank. Sie trat zu den Tragen und breitete eine Decke über jeden Patienten aus. »Tekli und ich müssen einige Berichte über eure Genesung anfertigen. Josat wird in einem Augenblick hier sein – ah, da ist er ja.« Wie aufs Stichwort – und es war tatsächlich aufs Stichwort – betrat ein jugendlicher Jedi-Schüler die Kammer, fröhlich und aufreizend energiegeladen. Rothaarig und mit dem überaktiven Stoffwechsel eines Teenagers schenkte er Cilghal und Tekli ein gerade noch hinnehmbares, respektvolles Nicken und ging sogleich zum Monitor bei der Schwesternstation hinüber, um sich mit den Vitaldaten seiner beiden Patienten vertraut zu machen.
Cilghal rückte Jysellas Decke zurecht. »Falls ihr irgendetwas braucht, wird Josat es euch bringen, und wenn er nicht hier ist, ruft einfach ›Schwester!‹, und der Kom-Router verbindet euch mit der Stationsschwester.«
Jysella warf einen Blick zu ihrem Bruder hinüber. »Ich wurde gerade von einem großen Fisch verschlungen.«
Er lächelte, und als er sprach, lag Erheiterung in seiner Stimme. »Vielleicht hast du Halluzinationen.«
Das Wartezimmer war ein länglicher Raum mit Pflanzen von einem Dutzend verschiedener Welten und einem Brunnen an der Längsseite, der so geformt war, dass er einem Wasserfall auf dem vor langer Zeit zerstörten Planeten Alderaan ähnelte. Die Luft hier war frischer als in den Krankenstationskammern, roch nach dem Sauerstoff der Pflanzen, nach der Gischt des Wasserfalls …
In einigen Belangen frischer, in anderen weniger. Leia wandte sich an Allana und verschränkte die Arme. »Liebling …«
»Ich weiß, ich weiß.« Das Mädchen klang nicht im Geringsten kindlich, doch sie drückte ihr Nexu-Haustier an sich, als bräuchte sie Bestärkung. »Wir müffeln.«
»Wo seid ihr da hineingeraten?«
Allanas Schulterzucken wirkte verschlossen. »Keine Ahnung.«
Leia sah Barv an, doch der ramoanische Jedi-Ritter, groß und grün und mit grimmigen Stoßzähnen, wich ihrem Blick aus.
Nun, natürlich wollte er ihr nicht erklären, was passiert war. Ihm war die Aufgabe anvertraut worden, auf Allana aufzupassen, und es war ihm nicht gelungen, sie von irgendwelchem Unfug abzuhalten. Dies war genau die Art demütigender Erfahrung, die junge Jedi von Zeit zu Zeit brauchten.
Han schaltete sich in das Gespräch ein, doch seine Aufmerksamkeit galt seiner Frau, nicht seiner Enkeltochter. »Müllpresse 3263827.«
Leia
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