Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung
Hauptdatenmonitor in Augenschein genommen hatte. Am Hals und auf den Wangen zeichnete sich immer noch schwach das breite Zickzackmuster ab, das Lord Taalons Machtnetz erst vor Kurzem in seine Haut geschnitten hatte. Er sah zu seinem Vater hinüber, der an der Navigationskonsole saß. »Das, ähm, gibt nicht allzu viel her. Und in der Datenbank der Jadeschatten findet sich ebenfalls nichts.« Er zuckte die Schultern. »Ich tippe auf Piraten oder Schmuggler.«
Luke nickte, mit den Gedanken woanders. Er konnte die Raumstation voraus fühlen, sowohl als kleinen Impuls gewöhnlicher Machtenergie, der darauf hinwies, dass sich Lebewesen an Bord befanden, als auch als eigenständiges Gefühl, als schwachen, aber ausgeprägten Eindruck von Energie der Dunklen Seite, beunruhigend und trügerisch.
Was mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit bedeutete, dass sich ihre Beute ebenfalls hier aufhielt. Die Dathomiri-Blutfährte, die er zwischen sich und Abeloth hergestellt hatte, hatte ihn hierhergeführt – aber die Spur war schwach, verworren. Dieser Impuls von Energie der Dunklen Seite war ermutigend.
»Sie ist hier.« Momentan belegte Vestara Khai den Kopilotensitz mit Beschlag. Wie immer vermochte Ben nicht zu sagen, ob sie leicht lächelte oder ob dieser Eindruck lediglich durch die kleine, geschwungene Narbe in ihrem Mundwinkel entstand. Er entschied, dass es diesmal vermutlich bloß an der Narbe lag. Ihre ganze Aufmerksamkeit war nach vorn gerichtet.
Luke sah sie an. »Hast du irgendeinen besonderen Grund dafür zu glauben, dass sie tatsächlich dort ist?«
Vestara schüttelte den Kopf. »Bloß Formen und Schatten in der Macht. Ich kann beinahe sehen, wie sie und Schiff hier eingetroffen sind.«
»Beinahe.« Mit diesem einzelnen Wort bedachte Luke sie mit einem milden Tadel, um die junge Machtnutzerin davor zu warnen, nicht zu viele Mutmaßungen anzustellen. Andererseits war sie für die Dunkle Seite wesentlich empfänglicher als Luke oder Ben. Vielleicht war sie imstande, darin Muster zu erkennen, die Angehörigen der Hellen Seite verborgen blieben.
Er rutschte auf den hinteren Sitz und verspürte eine Woge der Erleichterung. Eine Knieverletzung, die er auf Almania erlitten hatte, plagte ihn. Zu erpicht darauf, Abeloth zu verfolgen, um eine Bacta-Behandlung abzuwarten, war er jetzt gezwungen, sich mit einem Bein umherzubewegen, das verletzt, bandagiert und mit Arzneimitteln betäubt war.
Er wandte die Aufmerksamkeit wieder seinem Sohn zu. »Aktivier ein Transpondersignal, eins aus den alternativen Identitätspaketen deiner Mutter, ganz unten von der Liste. Ein Schmugglersignal. Flieg dann näher ran und erbitte Andockinstruktionen.«
»Ja, Sir.«
Einmal mehr sah er sich darin bestärkt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, nach Maras Tod so wenig an Bord der Jadeschatten zu verändern. Auf diesem Schiff fühlte er sich ihr nahe, trotz der Traurigkeit, die die vielen Erinnerungen an sie manchmal hervorrief, und es bestand kein Zweifel daran, dass sich einiges von ihrer Ausrüstung und ihren Werkzeugen irgendwann als ziemlich nützlich erweisen würde. Mara war eine einfallsreiche Frau gewesen.
Ben aktivierte die Sublichttriebwerke und setzte zu einem geschmeidigen, langsamen Anflug auf die Station an. Mit einem Knopfdruck startete er die Übertragung und machte Luke und Vestara mit allen nötigen Informationen vertraut. »Wir sind die Schwarzes Diadem , eine Kurieryacht, die einem hapanischen Adeligen gehört, der der Piraterie und der Schmuggelei verdächtigt wird.« Was nichts Ungewöhnliches war, da viele hapanische Männer die Freiheit, die ihre Kultur ihnen daheim vorenthielt, in den eher gesetzeswidrigen Raumfahrtgewerben suchten.
Bens Kom-Anzeige piepte, und Text rauschte über den Bildschirm. Er warf einen Blick darauf. »Wir haben Andockfreigabe für Spiere drei, Modul elf. Sie fordern unser Ladungsverzeichnis an.«
Luke lächelte ihm verhalten zu. »Übermittle ihnen ›drei Besatzungsmitglieder, Kampf- und Verteidigungsfähigkeit‹.«
Ben wirkte enttäuscht. »Und das ist nicht einmal gelogen.«
»Manchmal muss ein Jedi auch mit der Enttäuschung leben, die Wahrheit sagen zu müssen.«
Ben dockte mit der Yacht geschickt an der ausgefahrenen Einstiegsröhre an, die aus einem uralten KTW -Tiefenraum-Lagerhausmodul hervorragte. Luke stand neben der Luftschleuse, überprüfte und bestätigte die Druckversiegelung der Einstiegsröhre, warf einen raschen Blick auf die Atmosphärenanalyseanzeige, um
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