Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung
Shuttle zur Verfügung gestellt, und er kannte unser Ziel. Die Systeme sind ausgefallen – lag das daran, dass sie überlastet waren? Oder wurden sie sabotiert?«
»Keine Ahnung.«
»Ich weiß es auch nicht, aber dein Vater hat recht. Falls Snaplaunce versucht hat, uns umzubringen, werden wir nicht für seine Reparaturen aufkommen.«
Luke schnaubte amüsiert.
Die Triebwerke wurden stetig schwächer, und als sie ihre Reise zu dem alten Felselfenbein-Aufbereitungslager fortsetzten, fiel das rechte schließlich ganz aus.
Den Daten zufolge, die Snaplaunces Leute an das Shuttle übermittelt hatten, befand sich das Lager in den Ausläufern des Gebirgszugs, den sie zuletzt überflogen hatten. Trotz des unebenen Geländes und ungeachtet der Art und Weise, wie die Böen des Staubsturms den intakten Solarflügel packten und das Shuttle daran herumrissen, gelang es Luke, das Schiff durch breite Schluchten und sanfte Hügelhänge zu steuern. Er handhabte das Shuttle so behutsam, als wäre es ein uralter Landgleiter, der hinter einem Bantha hergezogen wurde, bis das Lager den Sensoren zufolge bloß noch dreihundert Meter entfernt war. Das war der Moment, in dem das zweite Triebwerk komplett versagte.
Die einzigen Geräusche, die jetzt noch im Cockpit zu vernehmen waren, waren das Brummen der noch immer funktionierenden Repulsorlifts und das Heulen des Sturms draußen, punktiert von Schramm- und dumpfen Aufpralllauten, als kleine Steine den Rumpf des Shuttles trafen und den gelben Lack zerkratzten. Der Wind stieß gegen das Schiff und versuchte, es dazu zu zwingen, den Abhang wieder hinunterzurutschen, den es gerade so mühsam erklommen hatte. Ohne Schub und angesichts des Umstands, dass Luke es nicht wagte, die Macht einzusetzen, konnte er nichts tun, um dafür zu sorgen, dass sich das Schiff auch weiterhin in die Richtung bewegte, in die er wollte.
Luke schaltete die Repulsoren ab, sodass das Shuttle auf der steinigen Oberfläche des Hangs aufsetzte. Es begann zu wanken, von den Böen gepeitscht.
»Lustiger Flug, Dad.«
»Sei bloß still, du …«
Minuten später – gegen die Kälte und den umherfliegenden Kies geschützt – begannen sie mit ihrem Marsch zum Lager.
Aus einer Entfernung von zwanzig Metern waren die Wolken aus grauem und kristallinem Staub, die vorüberzogen, so licht, dass die drei ihr Ziel sehen konnten. In einer Kluft zwischen zwei abschüssigen Schluchtwänden befand sich ein kreisrundes Gebäude aus rohem Stein, der von Permabetonmörtel zusammengehalten wurde. Es wirkte eher wie der Wachturm einer uralten Stadtmauer als wie eine Mineralienaufbereitungsanlage.
Und soweit sie das erkennen konnten, war das Gebäude genauso verlassen und tot wie der Großteil dieser Welt. Die Sichtfenster – waagerechte Schlitze – waren dunkel. Draußen standen keine Fahrzeuge. Doch beim Haupteingang stand eine Hälfte des Metalltors – das bei einem so alten Gebäude auf dieser Welt eine Seltenheit war – offen, halb in den linken Mauerabschnitt gezogen.
Vestara legte eine Hand auf das Heft ihres Lichtschwerts, wie um sich zu vergewissern, dass es noch da war. Der Kaltwetterschal dämpfte ihre Stimme. »Kein gutes Zeichen.«
Luke gab sich gelassen. »Sieh es pragmatisch. Zumindest müssen wir keine Mauer hochklettern, um hineinzugelangen.«
Der Haupteingang führte zu einem breiten Kanal zwischen Permabetonwänden. Luke gelangte zu dem Schluss, dass auf diesem Weg Erz in das Gebäude gebracht wurde. Das Fundament – Naturstein, der vor langer Zeit geebnet worden war – wies Spurrillen auf, wo zu Hunderten Waggons durchgekommen waren, womöglich über Jahrhunderte hinweg. Der Kanal war nach oben zur Luft hin offen, doch am Ende ging er in einen umschlossenen Bereich über, der dunkel war, vom Dach in Schatten getaucht.
Sobald sie das Durastahltor passiert hatten, konnten sie ein Paar Lederstiefel mit Fellsaum ausmachen, die ein Stückchen aus den Schatten ragten. Die Stiefel waren weder zerfallen noch verwittert und auch nicht flach eingesunken.
Ben seufzte. »Auch nicht gut.«
Sie gingen zu den Stiefeln hinüber. Aus der Nähe konnten sie erkennen, dass sie zu einem Körper gehörten, zu einer reglosen Gestalt, die mit dem Gesicht nach unten größtenteils im Schatten lag.
Luke öffnete sich der Macht und suchte nach der unverwechselbaren, verabscheuungswürdigen Aura zusammengeballter Drochs, fand jedoch nichts dergleichen. Alles, was er wahrnehmen konnte, waren die dräuenden Präsenzen der Tsils,
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