Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung
sein. Das war seine Absicht gewesen: sein Shuttle und Schiff auf dieselbe Feuerlinie zu bringen und darauf zu hoffen, dass Schiff in dem Wissen, dass das Shuttle keinerlei Waffensysteme besaß, auf einen Lasergeschützangriff nicht vorbereitet war.
Allerdings würde auch Luke in wenigen Sekunden tot sein, wenn es ihm nicht gelang, die Kontrolle über die Raumfähre zurückzugewinnen. Er setzte sich wieder auf und zwang seine zitternden Hände, erneut nach dem Steuerknüppel zu greifen.
Draußen vor dem vorderen Sichtfenster drehte sich die Welt. Unten ein Staubsturm, oben der Himmel, Staubsturm, Himmel …
»Dad! Dad! «
»Alles okay, Ben.« Selbst in seinen eigenen Ohren klang Luke erschöpft, verletzt. Er versuchte, die Kontrolle zurückzuerlangen, und verfolgte, wie der Höhenmesser nach unten sauste.
Viertausend Meter. Himmel – Staubsturm – Himmel. Dreitausendfünfhundert. Staubsturm – Himmel – Staubsturm. Der Steuerbordflügel hatte jetzt alle drei Solarelemente verloren und lieferte bloß noch mit den Haltestreben Auftrieb.
Auftrieb. Der Nebel begann, sich von seinem Verstand zu heben. Wie gut war Snaplaunces Repulsorlift-Landesystem? Luke aktivierte es und gab bei jeder Drehbewegung des Shuttles Schub.
Dreitausend Meter. Zweitausendfünfhundert. Der Staubsturm weiter unten war furchterregend nah, und gleich unter dieser dichten Wolke konnten sich die Gipfel von Bergen verstecken. »Vestara, ich brauche wieder die normalen Atmosphärensensoren.« Himmel … Staubsturm … Die Rotation wurde langsamer.
Sie stürzten mitten in den Staubsturm. Luke versuchte, das Shuttle behutsam in eine sanfte Steuerbordschräge zu ziehen und abzusteigen.
Die Luft fing sich genauso in den Schwingen, wie es gedacht war. Das Shuttle vollführte noch eine weitere Rolle und richtete sich dann auf. Der Höhenmesser zeigte tausendfünfhundert Meter.
Luke stieß einen Atemzug aus. »Sensoren?«
»Der höchste Berg voraus misst zwölfhundert Meter. Wenn wir die gegenwärtige Höhe beibehalten, sind wir sicher. Höher wäre aber vielleicht besser.«
»Über dem Staubsturm wird die Golan-Geschützplattform uns mit Sicherheit entdecken«, meinte Luke. »Jetzt können sie das entweder nicht oder haben zumindest Probleme dabei. Ich nehme an, sie haben Schiff vaporisiert.«
»Nein, Meister Skywalker.«
»Wie, nein?«
»Sie haben Schiff verfehlt. Der Laser hat irgendwas unten in einer Schlucht getroffen. Das war die … Todeszuckung, die wir alle gespürt haben. Ich wäre beinahe ohnmächtig geworden. Schiff hat es ebenfalls wahrgenommen. Es geriet ins Wanken, drehte dann bei und ergriff die Flucht.«
»Die haben einen Tsil getroffen.« Luke fühlte sich ernüchtert. »Die haben einen Tsil getötet.«
Ein Sprotzen von den Triebwerken erregte seine Aufmerksamkeit, doch der Hauptmonitor war nach wie vor außer Betrieb. »Hört mal, ich werde dieses Baby jetzt landen. Die Sturmwinde schleudern uns herum, und wir müssen wissen, wie schwer das Schiff beschädigt ist. Irgendeine Ahnung, wo wir sind?«
»Dad, wir befinden uns zweiundsechzig Kilometer südöstlich unseres Zielorts. Geh auf eins-drei-sieben.«
»In dieser Richtung können wir gefahrlos bis auf fünfhundert Meter runtergehen, und es wird besser, je weiter wir kommen – das ist der abschüssige Hang eines Bergkamms.«
Luke ging auf den Kurs, den Ben empfohlen hatte, und setzte zu einem allmählichen Sinkflug an. Vom Steuerbordflügel ging ein Zittern aus, das ihm nicht gefiel. Die Triebwerke verloren Energie, und je weniger Schub sie liefern konnten, desto weniger Auftrieb würde ihnen der beschädigte Steuerbordflügel verschaffen.
Die Repulsorlifts schienen jedoch voll funktionstüchtig zu sein. Unter der Anleitung von Vestara und seinem Sohn brachte er das Shuttle runter, bis er nur wenige Meter unter dem Bug gelegentlich kristallverzierte, hügelige Kämme ausmachen konnte. Auf Sicht und mit Sensormeldungen bremste er ihre Fähre ab und ging bis auf weniger als fünf Meter runter. Eine Minute später schwirrte das Shuttle einem Landgleiter gleich dahin – die Repulsoren hielten es über dem Boden, während der zunehmend störrischere Ionenantrieb ihnen den nötigen Heckschub lieferte.
»Snaplaunce wird durchdrehen, Dad.«
»Wir lassen das Shuttle wieder für ihn flottmachen. Vorausgesetzt, dass er nicht selbst hinter dieser Sache steckt.«
»Häh?«
Vestara klang schnippisch. »Denk doch mal nach, Ben! Der Bürgermeister hat uns von sich aus sein
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