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Das Verhaengnis Thriller

Das Verhaengnis Thriller

Titel: Das Verhaengnis Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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in die Tiefgarage des knallgelben Wohnhauses in der Brimley Avenue steuerte. Zwanzig Minuten hatten sie vom Wild Zone bis hierher gebraucht. Sie musste nicht raten, wer um diese Uhrzeit anrief. Es gab nur zwei Menschen, die sich nichts dabei dachten, nachts um kurz vor drei anzuklingeln, dachte sie und warf einen müden Seitenblick auf Jeff, der betrunken auf dem Beifahrersitz schnarchte, ohne die Anfangstakte der amerikanischen Nationalhymne zu beachten, die penetrant aus seiner Hosentasche tönten. Der eine war Tom, der garantiert anrief, um über die weiteren Entwicklungen des Abends zu berichten; der andere war Lainey, die anrief, um zu fragen, wo zum Teufel Tom steckte. Mit keinem von beiden wollte Kristin sprechen.
    Sie parkte auf dem ersten freien Platz, schaltete den Motor ab, blieb sitzen, starrte, begleitet von »Star-Spangled Banner«, auf die graue Betonwand vor sich und wünschte sich nicht zum ersten Mal, dass das Haus einen Aufzug hätte. Oder dass sie nicht im zweiten Stock wohnen würden. Oder in einem Neubau. Oder in einem anderen Teil der Stadt. Einem netteren Teil der Stadt. Das würde sie sich wünschen, sollte ihr je ein Flaschengeist erscheinen, der ihr einen Wunsch gewährte.
    Es hatte keinen Sinn, nach mehr zu streben, entschied sie. Welchen Sinn hatte es, große Träume zu träumen, wenn sich solche Träume unweigerlich in Albträume verwandelten? Und davon hatte sie schon mehr als genug erlebt.
    Es war gar nicht so, dass sie sich keine bessere Wohnung leisten konnten. Vielleicht würde es sogar für ein kleines Haus reichen. Mit der Anstellung in der Bar und gelegentlichen Jobs als Model kam sie auf einen ganz ordentlichen Verdienst, und auch Jeff verdiente als Personal Trainer nicht schlecht. Wenn er nicht wieder so überstürzt kündigte wie bei den beiden letzten Studios. Sie seufzte wie immer, wenn sie sich dabei ertappte, sich die Welt schöner zu wünschen, als sie war. Diese Wohnung war trotzdem immer noch besser als der Ort, an dem sie aufgewachsen war.
    Alles war besser als diese Hölle.
    »Jeff«, sagte sie und stupste ihn sanft. »Jeff, Schatz, komm, wach auf.«
    Jeff gab halb grunzend, halb stöhnend zu verstehen, dass er dringend in Ruhe gelassen werden wollte.
    »Heißt das, du bist wach?«, drängte Kristin.
    Diesmal klang das Stöhnen länger und entschlossener. Lass mich, sagte es.
    »Tut mir leid, aber wenn du nicht aufwachst, muss ich dich hier sitzen lassen.« Und das wollte Kristin nicht. Jeff trug gerne eine Menge Bargeld bei sich. Irgendjemand könnte ihn zufällig entdecken und ausrauben, ihn womöglich sogar zusammenschlagen oder Schlimmeres. Einfach aus Spaß. Wie die Teenager, von denen sie vor ein paar Wochen im Miami Herald gelesen hatte. Während eines Sturms hatten sie in der Tiefgarage der Wohnung ihrer Eltern einen Obdachlosen entdeckt und den armen Mann, als er ihnen erklärte, er suche nur Schutz vor dem Regen, angezündet. »Wir wollten bloß, dass ihm schön warm ist«, hatte einer der Jungen zu dem Polizisten gesagt, der ihn verhaftete. Nein, sie konnte Jeff wirklich nicht einfach hier sitzen lassen.
    Kristin stieg aus, ging um den Wagen herum, öffnete die Beifahrertür und zerrte an Jeffs Arm. »Komm, Jeff, Zeit, aufzuwachen und ins Bett zu gehen.« Das klingt ja echt logisch, dachte sie und zerrte fester.
    »Was ist denn los?«
    »Wir sind zu Hause. Du musst aufstehen.«
    »Wo ist Will?«
    »Keine Ahnung.« Kristin spürte etwas an ihrer Brust und sah, dass Jeff seinen Kopf zwischen ihren Brüsten vergraben hatte und, die Augen nach wie vor geschlossen, mit dem Mund instinktiv nach den Brustwarzen unter ihrer Leopardenmuster-Bluse suchte. »Ich fasse es nicht. Du bist praktisch bewusstlos und hast immer noch nicht genug.« Sie entzog sich seinen Annäherungsversuchen und beobachtete, wie er den Kopf zurück in den Sitz sacken ließ, ein dämliches Grinsen in seinem attraktiven Gesicht, das es irgendwie schaffte, gleichzeitig selbstgefällig und liebenswert auszusehen. »Komm, Jeff«, drängte sie. »Es ist spät. Ich bin müde. Ich war den ganzen Abend auf den Beinen.«
    Kristin brauchte fünf Minuten, um Jeff mit vielen guten Worten aus dem Wagen zu locken, weitere zehn, um den obersten Treppenabsatz zu erreichen, und noch einmal zwei, um Jeff über den Außenflur bis zu ihrer Wohnungstür halb zu schleifen, halb zu tragen. »Wenn du dich übergeben musst, mach es bitte, bevor wir reingehen«, sagte sie mit einem Blick auf den Mauervorsprung entlang

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