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Das verhaengnisvolle Rendezvous

Das verhaengnisvolle Rendezvous

Titel: Das verhaengnisvolle Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sie wütend. »Du hast einen leichten Schock und viel zu viel Rauch eingeatmet. Es wird Zeit, dass wir was dagegen tun. Also fahr ich dich jetzt nach Hause. Von deinem Autotelefon aus benachrichtigen wir die Polizei. Zu Hause wirst du dich augenblicklich ins Bett legen, und morgen früh gehst du als Erstes zum Arzt.«
    »Hör auf, mich so anzuschreien.«
    »Wenn du auf mich hören würdest, brauchte ich nicht zu schreien.« Er griff nach ihrem Mantel und hielt ihn ihr hin. »Los, zieh ihn an.«
    »Dies hier ist mein Haus, und ich habe ein Recht darauf, so lange hier zu sein, wie es mir gefällt.«
    »Gut, dann muss ich dich wohl raustragen.« Er machte einen Schritt auf sie zu. »Wenn’s dir nicht passt, kannst du ja deinen Rechtsanwalt anrufen und mich verklagen.«
    »Es gibt überhaupt keinen Grund dafür, dass du dich so aufplusterst.«
    Er hatte schon wieder einen Fluch auf den Lippen, doch dann schluckte er ihn hinunter und holte tief Luft. »Natalie, ich bin hundemüde«, ließ er sie leise wissen. »Und ich muss hier noch meine Arbeit machen, was ich aber nicht kann, wenn du hier herumstehst. Also sei ein bisschen kooperativ. Nur dieses eine Mal. Bitte.«
    Er hatte recht, sie wusste, er hatte recht. Sie drehte sich um und hängte sich ihre Handtasche über die Schulter. »Du kannst meinen Wagen diese Nacht behalten. Morgen früh komm ich schon irgendwie dahin, wo ich hinmuss.«
    »Ich weiß dein Angebot zu schätzen.«
    Sie händigte ihm die Autoschlüssel aus, die Schlüssel für das Geschäft und erklärte ihm die Alarmanlage.
    Er fuhr ihr mit der Hand durchs Haar und grinste. »Hey, versuch dich nicht aufzuregen. Du kannst beruhigt schlafen. Ich bin der Beste.«
    Sie lächelte leise. »Das hat man mir zumindest schon mal erzählt.«
    Am nächsten Morgen gegen acht schloss Natalie die Eingangstür von Lady’s Choice auf. Sie war mit dem Taxi erst noch bei ihrem Büro vorbeigefahren, um sich einen Schlüssel zu holen. Ohne besondere Verwunderung nahm sie nun zur Kenntnis, dass ihr Wagen bereits wieder auf dem Parkplatz stand.
    Als sie das Geschäft betrat, stellte sie fest, dass sich der Rauchgeruch, zumindest im Erdgeschoss, bereits verzogen hatte. Gott sei Dank, welch eine Erleichterung. Sie hatte einen großen Teil der Nacht damit zugebracht, sich den möglichen Verlust, den ihr dieser zweite Brand eingebracht haben könnte, im Geiste durchzurechnen.
    Alles machte einen ebenso eleganten und makellosen Eindruck wie zuvor. Sobald Ry nun sein Einverständnis geben würde, würde sie ihren Geschäftsführer anrufen, damit die Vorbereitungen für die Eröffnung weitergehen konnten.
    In Gedanken versunken, legte sie Mantel und Handschuhe ab und ging nach oben.
    Für Ry war es eine lange, arbeitsreiche Nacht gewesen. Nachdem er Natalie zu Hause abgeliefert hatte, war er bei der Feuerwache vorbeigefahren, um sich umzuziehen und sein Werkzeug zu holen. Er hatte die ganze Nacht durchgearbeitet. Allein – auf die Art und Weise, die ihm am besten lag. Als sie zur Tür hereinkam, war er eben dabei, ein Beweisstück zu sichern.
    »Guten Morgen, Nat.« Er lag inmitten des ganzen Chaos auf dem Boden und musterte unverschämt und genüsslich ihre Beine.
    Natalie überflog mit Blicken den Raum und seufzte. Der Vorhang, halb verkohlt, war reif für den Müll. Die Wände waren rußgeschwärzt, Regale hatten Feuer gefangen und sahen dementsprechend aus, und den wertvollen Queen-Anne-Schreibtisch hatte das Feuer ebenfalls ziemlich in Mitleidenschaft gezogen.
    Obwohl die Fenster sperrangelweit offen standen, hing noch immer abgestandener Rauchgestank in der Luft.
    »Warum sieht das bloß immer am nächsten Tag alles noch viel schlimmer aus?«
    »Ist doch halb so wild. Ein bisschen Farbe an die Wände, ein paar neue Regale, und den Schreibtisch kriegst du bestimmt auch wieder hin.«
    Sie fuhr mit den Fingerspitzen über die Tapete. Sündhaft teuer war sie gewesen, und das Muster hatte sie selbst ausgesucht. Jetzt war alles ruiniert.
    »Leicht gesagt.«
    »Ja«, gab er zu und legte ein weiteres Beweisstück in einen Behälter. »Ich weiß.«
    Er schaute zu ihr auf. Heute trug sie ihr Haar hochgesteckt. So, wie sie es getragen hatte, als er sie das erste Mal gesehen hatte. Er fand, es stand ihr ausgezeichnet, da es den ausgeprägten Schwung ihrer Wangenknochen vorteilhaft hervorhob. Elegant wirkte es, sehr elegant. Ihr Kostüm war von einem majestätischen Purpurrot und streng geschnitten. Sieht aus, dachte er und musste

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