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Das verhaengnisvolle Rendezvous

Das verhaengnisvolle Rendezvous

Titel: Das verhaengnisvolle Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Meinst du wirklich, es ist aus?«
    »Na hör mal, das ist schließlich mein Job.« Stirnrunzelnd sah er sie an. »Ich glaube, es ist besser, ich bring dich ins Krankenhaus, du solltest dich durchchecken lassen.«
    »Nein, das kommt überhaupt nicht infrage«, widersprach sie heftig. »Ich brauch kein verdammtes Krankenhaus«, bekräftigte sie noch einmal und schob ihn von sich. Da fiel ihr Blick auf seine Hände, und ihr stockte der Atem. »Ry, deine Hände!« Sie packte ihn an den Handgelenken. »Sie sind ja ganz verbrannt!«
    Er hatte einige Brandblasen davongetragen. »Halb so schlimm«, wehrte er ab.
    »Du hast gebrannt, ich hab gesehen, wie dein Sakko Feuer fing«, erzählte sie erschauernd.
    »Es war sowieso reif für die Altkleidersammlung. Stopp!«, befahl er, nachdem er bemerkt hatte, wie sich ihre Augen mit Tränen füllten. Jetzt kam anscheinend der Schock. »Fang jetzt bloß nicht auch noch an zu heulen.« Wenn er etwas mehr hasste als Feuer, waren es die Tränen einer Frau. Er fluchte und presste ihr seine Lippen auf den Mund in der stillen Hoffnung, die Tränenflut auf diese Weise eindämmen zu können.
    Natalie schlang die Arme um seinen Nacken, und er war vollkommen überrumpelt von der Heftigkeit ihrer Reaktion. Doch ihre Lippen zitterten noch immer. Hilfe suchend drängte sie sich an ihn.
    »Besser?«, murmelte er und streichelte über ihren Kopf.
    »Mir geht’s gut«, bekräftigte sie mit übertrieben fester Stimme, als müsste sie nicht nur ihn, sondern auch sich selbst davon überzeugen. »Im Lagerraum ist ein Verbandskasten. Deine Hände müssen unbedingt versorgt werden.«
    »Ach, das ist doch keine große Sache«, setzte er an, da hatte sie ihn schon von sich gestoßen und sprang auf.
    »Dann hol ich ihn eben selbst, verdammt noch mal.«
    Verblüfft stand Ry ebenfalls auf und schloss die Tür. Er sollte nach oben ins Büro gehen und das Fenster öffnen, doch er wollte sie nicht dabeihaben, wenn er seine abschließende Inspektion durchführte. Er nahm seine Krawatte ab und öffnete die obersten zwei Hemdknöpfe.
    »Hier ist Brandsalbe.« Natalie kam mit einem Verbandskasten zurück.
    »Bestens.« Da er ihr etwas Gutes tun wollte, setzte er sich und ließ sie die Krankenschwester spielen. Die kühlende Salbe empfand er als angenehm auf seiner Haut und den sanften Druck ihrer schlanken Finger nicht minder.
    »Du kannst von Glück sagen, dass die Verletzungen nicht schlimmer ausgefallen sind, mein Lieber. Es war wirklich ziemlich verrückt, da mitten ins Feuer zu gehen«, rügte sie, während sie ihn mit echter Hingabe verarztete.
    Er hob die Augenbrauen. »Es scheint dir Spaß zu machen, Unsinn zu reden.«
    Forschend schaute sie zu ihm hoch. Sein Gesicht war, ebenso wie ihres, rußgeschwärzt, und seine Augen waren rot vom Rauch. »Ich bin dir dankbar«, flüsterte sie dann leise. »Wirklich sehr dankbar.« Dann wich sie seinem Blick aus und beschäftigte sich angelegentlich damit, die Tube mit der Salbe wieder zu verschließen. »Schätze, ich muss dir einen neuen Anzug kaufen.«
    »Ich hasse Anzüge.« Sie seufzte wieder, kurz und ein bisschen zittrig. Als er es hörte, rutschte er unruhig auf seinem Sessel herum. »Bitte fang nicht an zu weinen. Wenn du mir wirklich danken willst, dann weine nicht.«
    »Ja, ich werd mich bemühen.« Sie schniefte und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. »Ich hatte solche Angst.«
    »Es ist vorbei.« Er gab ihr einen freundschaftlichen Stups. »Kann ich dich für einen Moment allein lassen? Ich will nach oben gehen und das Fenster öffnen. Der Rauch muss raus.«
    »Ich komme …«
    »Nein, wirst du nicht. Setz dich.« Er stand auf und drückte sie mit den Händen aufs Sofa. »Bitte, bleib hier sitzen.«
    Er ging nach oben. Natalie nutzte die Zeit seiner Abwesenheit, um sich wieder einigermaßen in die Gewalt zu bekommen. Und nachzudenken. Als er zurückkam, saß sie noch immer genau da, wo er sie zurückgelassen hatte.
    »Es war dasselbe wie im Lagerhaus, stimmt’s?«, rief sie ihm entgegen, als er die Treppe herunterkam. »Ich meine die Art, wie das Feuer gelegt wurde. Das kann doch alles kein Zufall mehr sein.«
    »Ja. Es war dasselbe. Und nein, es ist kein Zufall. Wir sprechen später darüber. Ich werde dich jetzt nach Hause fahren.«
    »Ich bin …«
    Die Worte blieben ihr im Hals stecken, als er sie unsanft von der Couch hochzerrte. »Wenn du jetzt noch ein einziges Mal sagst, dass es dir gut geht, verpass ich dir einen Kinnhaken«, informierte er

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