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Das verhaengnisvolle Rendezvous

Das verhaengnisvolle Rendezvous

Titel: Das verhaengnisvolle Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Einverständnis gebe. Ich bin mit meinen Untersuchungen noch nicht fertig.«
    »Hab ich mir gedacht, dass du das sagen würdest.« Resigniert betrachtete sie ihren Schreibtisch. »Du hast aber doch nichts dagegen, dass ich mir ein paar Akten mitnehme? Ich hatte sie kürzlich aus dem Zentralbüro mit rübergebracht, um hier zu arbeiten.«
    »Ja, nimm sie ruhig mit. Aber pass auf, wo du hintrittst.«
    Ry beobachtete, wie sie auf ihren hohen Absätzen zum Wandschrank hinüberging und ihm die Unterlagen entnahm. Er schüttelte den Kopf. Nicht zu fassen, mit welch einer katzengleichen Gewandtheit sie sich auf diesen schwindelerregenden Absätzen bewegte!
    »Was machen deine Hände?«, fragte sie, während sie die Akten durchblätterte.
    »Was?«
    »Wie’s deinen Händen geht.« Sie wandte den Kopf, sah, wie er sie mit Blicken verschlang, und lachte. »Himmel, Piasecki, du bist ja besessen.«
    »Ach, denen geht’s ganz gut. Wann hast du deinen Arzttermin?«
    »Ich brauche keinen Arzt. Ich kann Ärzte sowieso nicht leiden.«
    »Angsthase.«
    »Vielleicht. Meine Kehle ist noch etwas rau, das ist alles. Das werd ich auch ohne Arzt wieder hinkriegen. Und jetzt will ich keinen Ton mehr darüber hören.«
    »Ich hab doch gar nichts gesagt. Bist du so weit fertig? Ich will jetzt meine Beweisstücke ins Labor bringen.«
    »Ja. Gott sei Dank haben diese Akten das Feuer überstanden. Das erspart mir einiges an Zeit und viele Probleme. Hier sind nämlich auch die Geschäftsdaten für eine Zweigstelle in Denver drin.«
    »Denver?« Er fühlte einen kleinen Stich unter dem Herzen. »Willst du nach Colorado zurück?«
    »Hmmm …« Zufrieden verstaute sie einen Teil der Unterlagen in ihrer Aktentasche, den Rest klemmte sie sich unter den Arm. »Das kommt drauf an. Im Moment denke ich noch nicht so weit voraus. Erst muss hier alles richtig laufen, und das geht ja nicht über Nacht.«
    »Ich will dich so bald wie möglich sehen.« Diesen Satz auszusprechen kostete ihn mehr Überwindung, als er für möglich gehalten hätte. »Ich will dich sehen, Natalie, fernab von dem allen hier.« Er unterstrich seine Worte mit einer weit ausholenden Geste, die den ganzen Raum umfasste.
    Sie fingerte, plötzlich nervös geworden, am Schloss ihrer Aktentasche herum. »Ich weiß nicht, Ry. Wir stehen beide im Moment ziemlich unter Druck. Vielleicht wäre es sinnvoller, wenn wir uns jetzt erst mal auf das, was getan werden muss, konzentrieren. Und im privaten Bereich etwas Abstand halten. Lass uns die Dinge nicht überstürzen.«
    »Es wäre sinnvoller.«
    »Also dann.« Sie ging einen Schritt auf die Tür zu, doch er stellte sich ihr in den Weg.
    »Ich will dich sehen«, wiederholte er hartnäckig. »Und berühren. Und ich will mit dir schlafen.«
    Hitze stieg ihr in die Wangen. Seine Wortwahl erschien ihr grob und ungehobelt. Hätte er seinen Wunsch nicht ein klein wenig romantischer formulieren können?
    »Ich weiß, was du willst. Aber ich will mir sicher sein, was ich will, verstehst du? Ob ich in der Lage bin, mit der Situation umzugehen. Ich bin immer ein sehr verstandesbetonter Mensch gewesen, und du hast mir das jetzt ein bisschen vermasselt.«
    »Heute Abend.«
    »Ich muss bis spätnachts arbeiten.« Sie fühlte, wie sie langsam schwach wurde und Verlangen nach ihm in ihr hochstieg. »Ich hab ein Arbeitsessen.«
    »Ich werde auf dich warten.«
    »Ich weiß aber nicht, wann wir fertig sein werden. Möglicherweise nicht vor Mitternacht.«
    Er stand dicht vor ihr und drückte sie jetzt gegen die Wand. »Nun ja, dann eben um Mitternacht.«
    Warum sträube ich mich eigentlich so, fragte sie sich. Sein Gesicht befand sich jetzt dicht über ihrem, und sie sehnte sich danach, seine Lippen auf ihren zu spüren.
    Doch plötzlich zuckte sie heftig zusammen und trat rasch einen Schritt beiseite. »Oh, mein Gott. Mitternacht.«
    Natürlich! Während sie die Erinnerung überfiel, fuhr sie sich aufgeregt mit den Fingern durchs Haar. Ry schaute sie verblüfft an. »Was ist los?«
    »Mitternacht«, wiederholte sie nur und legte eine Hand über ihre Augen, um sich besser erinnern zu können. »Als wir letzte Nacht hier ankamen, war es doch kurz nach zwölf, oder?«
    Er nickte. »Und?«
    »Gestern Abend, während ich mich fürs Abendessen umzog, läutete das Telefon, und es war irgendwie seltsam, ein leises Kichern erst, dann sagte der Anrufer auf meine Frage, wer da sei, Mitternacht.«
    »Mitternacht? Kam dir die Stimme bekannt vor?«
    »Nein, nicht dass ich

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