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Das verhaengnisvolle Rendezvous

Das verhaengnisvolle Rendezvous

Titel: Das verhaengnisvolle Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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gesagt, dass du angerufen hast.« Die kleine Zwischenmahlzeit tat ihm gut, und er grinste bereits wieder. »Hast du mich vermisst?«
    »Nicht dich, den Bericht«, stellte sie in kühlem Ton klar. »Das ist das Mindeste, was ich von dir verlangen kann, wo du mir jetzt auch noch die letzten Haare vom Kopf frisst.«
    Genüsslich steckte er sich eine Weintraube in den Mund. »Ich lasse dein Geschäft observieren.«
    »Na, da kann ich ja den Wachdienst, den ich angeheuert habe, wieder abbestellen. Glaubst du, es wird noch mal passieren?«
    »Nicht ausgeschlossen. Ich habe heute eine Spur entdeckt. Noch nicht viel, aber man kann nie wissen … Hast du irgendwann mal einen Mann bei euch rumschleichen sehen, weiße Hautfarbe, dünnes, sandfarbenes Haar, um die Vierzig, mit einem runden Vollmondgesicht, das irgendwie kindlich wirkt?« Er brach ab und spülte einen weiteren Bissen mit einem Schluck Wein hinunter. »Blass und mausgrau?«
    »Nicht dass ich wüsste. Warum?«
    »Ein Feuerteufel. Und irgendwie halb verrückt.« Der Wein schmeckt gar nicht mal so übel, entdeckte Ry und nahm noch einen Schluck. »Wenn er vollkommen verrückt wäre, würde es die Dinge vereinfachen. Aber so …«
    »Und du glaubst, dass er derjenige ist? Kennst du ihn persönlich?«
    »O ja, Clarence und ich haben uns persönlich kennengelernt!«, bestätigte er vielsagend. »Kürzlich erst hab ich ihn mal wieder getroffen, nach zehn Jahren.«
    »Was bringt dich auf die Idee, dass ausgerechnet er es ist?«
    Ry erklärte ihr kurz, womit er sich heute die halbe Nacht beschäftigt hatte. »Es ist genau die Art, wie er arbeitet«, schloss er. »Dazu kommt noch dieser anonyme Anruf. Er liebt solche Telefonanrufe. Und dann noch die Stimme, die du beschrieben hast – das ist Clarence, wie er leibt und lebt.«
    »Das hättest du mir auch gleich sagen können.«
    »Hätte ich.« Er zuckte die Schultern. »Na und? Ich seh jetzt den Punkt nicht.«
    »Der Punkt«, stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, »ist, dass wir über mein Gebäude sprechen.«
    Er studierte ihr Gesicht. Keine schlechte Taktik, Angst mit Angriffslust zu überspielen, dachte er anerkennend. »Sagen Sie mir, Miss Fletcher, fassen Sie in Ihrer Position als Generaldirektor Ihre Berichte vor, während oder nachdem Sie recherchiert haben ab?«
    Irritiert schüttelte sie den Kopf. »Schon gut«, lenkte sie dann ein. »Erzähl mir den Rest.«
    Ry stellte sein Glas ab. »Er ist von Stadt zu Stadt gezogen, doch ich möchte wetten, dass er jetzt wieder in Urbana ist. Ich schwör’s dir, ich werde ihn finden. Gibt’s hier irgendwo einen Aschenbecher?«
    Schweigend stand Natalie auf und holte einen handgeschliffenen Kristallaschenbecher. Sie war ziemlich unfair gewesen, was eigentlich sonst nicht ihre Art war. Offensichtlich war er todmüde, weil er Dutzende von Überstunden geschoben hatte – für sie.
    »Du hast heute bis spät in die Nacht am Schreibtisch gesessen.«
    Er riss ein Streichholz an. »Ist mein Job.«
    »Ach ja?«
    »Ja.« Er sah ihr in die Augen. »Und du?«
    Ihr Herz begann schneller zu schlagen. Sie konnte nichts dagegen tun. »Du machst es mir so schwer, Ry.«
    »Genau meine Absicht.« Träge strich er mit dem Finger über den Aufschlag ihres Morgenmantels und berührte dabei wie versehentlich ihre nackte Haut. »Willst du, dass ich dich frage, wie dein heutiger Tag verlaufen ist?«
    Sie lachte. »Nein.« Und während sie den Kopf schüttelte, sagte sie ein zweites Mal: »Nein.«
    »Und ich vermute auch, dass du keine Lust hast, dich übers Wetter zu unterhalten oder über Sport?«
    »Nicht unbedingt«, erwiderte sie vorsichtig.
    Er grinste in sich hinein und beugte sich vor, um seine Zigarette im Aschenbecher auszudrücken. »Ich sollte dich jetzt nicht länger von deinem Nachtschlaf abhalten.« Mit diesen Worten erhob er sich.
    Ihre Gefühle überschlugen sich. »Das wäre wahrscheinlich das Beste. Sehr rücksichtsvoll.« Natalie war auch aufgestanden. Nein, es war bestimmt nicht das, was sie sich wünschte, doch es war mit Sicherheit das Vernünftigste.
    »Aber ich werde es nicht tun.« Sein Blick hielt sie fest. »Sag’s mir!«, forderte er sie auf.
    Ihr Herz machte einen Satz, und sie fühlte, wie sie ein Erregungsschauer erfasste. »Was soll ich sagen?«
    Er lächelte und machte einen Schritt auf sie zu. Dicht vor ihr blieb er stehen. Was er zu hören wünschte, stand unverhüllt in ihren Augen. »Wo ist das Schlafzimmer, Natalie?«
    Leicht benommen deutete

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