Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6
Namen Avinoam Arelis –, die sich den Weg zum Fuß der Treppe freikämpften.
Einen Moment lang stand das Duo Schulter an Schulter. Ihre gleißenden Klingen woben bunte Muster, als sie Blasterladungen zu ihren mandalorianischen Angreifern zurückschlugen. Dann vollführten sie ein perfektes Schildmanöver, so geschmeidig und geschwind, dass es Saba bei der grobkörnigen Übertragung beinahe entging: Sothais trat vor, um sie beide zu schützen, während Avinoam reglos verharrte, ein Stückchen seitlich hinter ihm. Avinoam ließ das Lichtschwert an seine Seite sinken, hob die freie Hand und begann, langsam damit zu gestikulieren. Plötzlich flogen gepanzerte Mandalorianer hin und her, krachten gegen die Steinmauern, stürzten als um sich schlagende Haufen Beskar’gam -Rüstung auf die Stufen und schickten verirrtes Blasterfeuer in alle Richtungen.
Am Rande des winzigen Bildschirms tauchte das unscharfe Bild von Belok Rhal auf, der einen Blaster auf die Kamera richtete und Befehle brüllte, die über das Getöse des Kampfes hinter ihm nicht ganz zu verstehen waren.
»Stang!« In Hans Stimme lag mehr Beunruhigung als Zorn, und Saba kannte ihn gut genug, um zu erkennen, dass er sich um die Sicherheit des Kameramannes sorgte. »Ich denke, gleich bricht unsere Verbindung ab.«
Noch als Han das sagte, trat eine andere Gestalt ins Bild, die Rhals Schusswinkel versperrte.
»Hier spricht Madhi Vaandts Produktionsassistent Shohta, live aus einer Droidenreparaturwerkstatt in Arari auf dem Planeten Blaudu Sextus.« Während Shohta sprach, drehte er sich zur Seite, um der Kamera sein Profil zuzuwenden und das grobknochige Gesicht eines Chevs in mittleren Jahren zu präsentieren. »Wie Sie wissen, wenn Sie unseren Live-Bericht verfolgt haben …«
Ein Sperrfeuer schlecht gezielter Blasterladungen schoss auf Shohta zu und verschwand außer Sicht. Er zuckte zusammen und duckte sich, sprach jedoch weiter.
»Wie Sie wissen«, wiederholte er, »hat der Söldner-Kommandant Belok Rhal Madhi in dem Versuch ermordet, uns daran zu hindern, davon zu berichten, dass die Mandalorianer nur ein paar Dutzend Meter hinter dieser Wand in ebendiesem Moment dabei sind, ein Massaker unter Octusi-Sklaven anzurichten. Doch Madhi Vaandt wollte sich nicht zum Schweigen bringen lassen, und dasselbe gilt für uns.«
Shohta schaute mit finsterer Miene in Richtung seines Kameramannes und nickte. Er trat aus dem Bild, um Rhal zu zeigen, der die Stufen hoch zurückwich, auf die Kamera zu, und dabei auf Sothais Saar weiter unten feuerte. Saar rückte ohne Hast vor. Seine Lichtschwertklinge bewegte sich kaum, als er einen Schuss nach dem anderen abwehrte, sodass sie in die Treppenwände schlugen. Hinter dem Chev-Jedi entwaffnete Avinoam Arelis das halbe Dutzend überlebender Mandalorianer, die er bereits bewusstlos geprügelt hatte, indem er sie mithilfe der Macht gegeneinander und gegen die Mauern gedonnert hatte.
»Während unserer kurzen gemeinsamen Zeit«, sagte Shohta von außerhalb des Bildes, »hat Madhi mir gegenüber eine Sache häufig wiederholt, und zwar, dass die Pflicht eines Journalisten darin besteht, über die Story zu berichten, und nicht, sich darin einzumischen. Ich hoffe, dass Sie mir nur dieses eine Mal verzeihen werden, dass ich ihr gegenüber ungehorsam bin.«
Während Shohta sprach, kam ein großer Stiefel ins Bild, der sich wuchtig in Rhals Rücken bohrte und ihn die Treppe runterpurzeln ließ, auf Sothais Saar zu. Der Jedi nutzte die Macht, um den Sturz des Mandalorianers umzulenken und ihn mehrmals gegen die Wand zu donnern, bevor er ihn in unmittelbarer Nähe seiner Klinge zu Boden fallen ließ. Was der junge Jedi-Ritter sagte, als er das Lichtschwert zu Rhal herumriss, war unmöglich zu verstehen, doch das Antlitz des Mandalorianers erbleichte, und er ließ den Blaster aus der Hand fallen, ohne auch nur den Versuch zu unternehmen zu feuern.
Wieder tauchte Shothas grobknochiges Gesicht auf. Diesmal strömten Tränen seine wulstigen Wangen hinab. »Madhi Vaandt starb heute, damit die Galaxis die Wahrheit über Sklaverei erfährt: dass sie an den Rändern der Galaktischen Allianz nach wie vor blüht und gedeiht, und dass es in der sogenannten zivilisierten Galaxis viele mächtige Wesen und Unternehmen gibt, die aktiv dazu beitragen, diesen unmoralischen und illegalen Brauch beizubehalten.«
Shohta hielt inne, um nach unten zu schauen und seine Gedanken zu sammeln, bevor er sich wieder an die Kamera wandte.
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