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Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6

Titel: Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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selben Augenblick gelangte Shohta an Madhis Seite. Ihr Blickfeld wurde bereits enger und dunkler, doch sie sah ihren Assistenten an ihrem Hemd zerren, um zuerst ihre Wunden freizulegen und sie dann mit Händen abzudrücken, die ihr Fleisch schon gar nicht mehr fühlte, weil ihr so kalt war.

    Dann sah Madhi, wie Tyl die Treppe herunterkam, die Vidcam immer noch auf der Schulter und auf den Fuß der Stufen gerichtet. Er blieb neben ihr stehen und richtete das Objektiv auf ihr Gesicht. Tränen liefen seine Wangen hinunter. Er kniete neben ihr nieder, machte jedoch keine Anstalten, die Kamera sinken zu lassen und ihr zu helfen – und das hätte auch keinen Sinn gehabt.
    Madhi konnte spüren, was ihr zugestoßen war, wie viel von ihr von den Laserschüssen des Mandalorianers verbrannt worden war, und sie war lange genug Reporterin, um sich über die Lage, in der sie sich befand, nichts vorzumachen.

    Sie schaute zu Tyl auf und lächelte. »Hast du das im Kasten?«, fragte sie. »Sag mir nur, dass du das im Kasten hast!«

17. Kapitel
    Mit einer Reihe der für Coruscant so typischen Wolkenkratzer, die am Horizont glommen, und den üppigen grünen Gärten des Gemeinschaftsplatzes, der sich tausend Meter weiter unten ausbreitete, war der Ausblick von der Gipfelplattform schlichtweg atemberaubend – selbst für eine Barabel. Die Plattform war der höchstgelegene Landeplatz des Jedi-Tempels, ein elegantes Blonstein-Deck, groß genug, um Diplomatenshuttles Platz zu bieten. An einem klaren Tag konnte ein Wesen mit den scharfen Augen eines Raubtiers am Sankeholzgeländer der Plattform stehen und zusehen, wie Bürokraten im Friedenspark ihr Mittagessen einnahmen, oder die Große Promenade hinunterschauen und über die Schlitten des Sicherheitsdienstes nachgrübeln, die um den silbernen Zylinder des Galaktischen Justizzentrums herumschwirrten.

    Gleichwohl, die Wesen, die sich an jenem Morgen auf der Plattform versammelten, hatten an der spektakulären Aussicht genauso wenig Interesse wie die im Anflug befindliche CrewComet von Incom. An Bord der schnittigen Fähre waren Zekk, Tekli und eine Handvoll wieder genesener Jedi-Ritter, die aus ihrem vorübergehenden Exil auf Shedu Maad heimkehrten. In der Hoffnung, dafür zu sorgen, dass sich die Gruppe nach ihrem kürzlichen psychotischen Anfall wohl und willkommen fühlte, hatten die Meister am prestigeträchtigsten Eingang des Tempels einen enthusiastischen Empfang arrangiert.

    Unglücklicherweise war just in dem Moment, als das Shuttle in die Atmosphäre eintrat, auf einer abgelegenen Welt eine Krise ausgebrochen, und jetzt waren alle Augen auf das nächstbeste Datapad gerichtet. Saba hatte den Eindruck, als würden die Ereignisse auf Blaudu Sextus die Zukunft der Jedi bereits auf eine Art und Weise formen, die sie nicht verstand.

    »Betäubungsschüsse, oder?«, fragte Barratk’l, das neueste Mitglied des Rates. »Kein
    Offizier würde eine Reporterin live im HoloNet töten.«

    »Belok Rhal schon«, entgegnete Leia. »Das waren keine Betäubungsschüsse.«

    »Diese hier ist derselben Ansicht«, sagte Saba, die über die Köpfe der beiden Solos hinweg auf das Datapad in Hans Händen blickte. Er hielt es vor sich, damit die anderen auch etwas erkennen konnten, war jedoch sorgsam darauf bedacht, den Bildschirm hoch genug zu halten, um zu verhindern, dass Allana die Gewalt sah. »Wenn Rhal bereit ist, auf den Stufen des Jedi-Tempels zu töten, tötet er überall.«

    Das körnige Bild fuhr an eine devaronianische Journalistin heran, die reglos auf einer schmalen Steintreppe lag, um sich dann auf zwei rauchende Brandlöcher zu konzentrieren, die keinen Zweifel über die Natur der Schüsse ließen, die sie in die Brust getroffen hatten. Saba bemerkte die vollkommene Regungslosigkeit des Leichnams und den seltsamen Winkel der Gliedmaßen, und sie wusste, dass Madhi Vaandt schon tot gewesen war, bevor das Holosignal Coruscant erreichte.

    Aus dem Lautsprecher des Datapads drang ein blechernes Krachen – außerhalb des Kamerabildes brach eine Steinmauer zusammen –, dem eine Sekunde später das Kreischen und Brummen eines Gefechts Blaster gegen Lichtschwert folgte. Der Kameramann verweilte lange genug auf dem Rauch, der von Vaandts Körper aufstieg, um nachdrücklich deutlich zu machen, dass sie getötet worden war, und zoomte dann raus, um zwei Jedi-Ritter zu zeigen – einen schlagkräftig aussehenden Chev namens Sothais Saar und einen schlanken, dunkelhaarigen Menschen mit

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