Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6
er wirkte, da seine Stimme völlig ruhig war. »Um einen Klimakontrollspiegel zu attackieren?«
» Sagte ich nicht, dass Sie das hier nicht verpassen wollen?«, erwiderte Booster. »Marfen, bring das Ziel auf den Schirm.«
Auf dem riesigen Vidschirm vorne auf der Brücke erschien das blendend helle Bild eines silbernen, doppelt vertäfelten Spiegels. Für Booster sah er ein bisschen wie ein Chadra-Fan-Kopf aus, mit einer winzigen runden Kugel, die von zwei quadratischen, übergroßen Ohren flankiert wurde. Er wusste, dass die Grundfläche jedes Spiegels mehr als zehn Quadratkilometer betrug, doch das machte es für Booster bloß noch schwieriger, ein Gefühl für den richtigen Maßstab zu bekommen.
»Die Orbitalkontrolle will wissen, warum wir uns von unseren zugewiesenen Koordinaten entfernen«, meldete Saliah. »Sie drohen damit, uns des Orbits zu verweisen.«
Das sorgte bei der gesamten Brückenbesatzung für heftiges Gelächter.
»Dann, schätze ich, zeigen wir lieber, dass wir unser Geld wert sind«, meinte Booster.
»Feuer frei, Marfen!«
»Verstanden«, erwiderte der Brubb. »Feu …«
Der Rest des Satzes wurde von lautem Jubel übertönt, als ein halbes Dutzend Turbolaserstrahlen wie Lanzen in den Orbit hinausschossen und die dünnen Spiegelpaneele schlagartig verdampften, um an ihrer statt bloß zwei Wolken wogender Flammen und Rauch zurückzulassen.
»Sie haben gerade Allianz-Eigentum im Wert von mehreren Millionen Credits zerstört.«
Dorvan wirkte nicht annähernd so schockiert, wie er hätte sein sollen, und allmählich beschlich Booster das unangenehme Gefühl, dass Daalas Stabschef ganz genau gewusst hatte, worauf er sich einließ, als er an Bord kam – und es trotzdem getan hatte. »Aber wenigstens haben Sie den Kontrollknoten verpasst. Sie hätten jemanden umbringen können.«
»Es gibt immer ein nächstes Mal«, entgegnete Booster. »Ratt, setze Kurs auf Ziel zwei!«
»Ziel zwei ?«, echote Dorvan. »Ich weiß nicht, was Sie mit dieser Gewaltdemonstration bezwecken, aber ich versichere Ihnen, dass Sie damit niemandes Freilassung bewirken. Was das betrifft, ist Staatschefin Daala überaus entschlossen.«
»Genau wie ich «, knurrte Booster. Er packte Dorvan am Arm und marschierte mit ihm im Schlepp auf Saliahs Kom-Konsole zu. »Ich bin krank vor Sorge um Valin und Jysella, und das bin ich wirklich leid. Ich werde weiterfeuern, bis meine Enkel frei sind, und falls mir die Spiegel ausgehen, bevor es so weit ist, nehme ich mir die Habitatsstationen vor.«
Dorvan schüttelte den Kopf. »Sie haben diesen Gedanken nicht zu Ende gedacht«, sagte er.
»Die gesamte Sechste Flotte ist im Orbit. Die werden Sie in Stücke schießen, bevor Sie Ihr drittes Ziel erreichen.«
»Nicht mich , Wynn«, sagte Booster lächelnd. » Uns . Sie, mich, Fost Bramsin, Drikl Lecersen, Merratt Jaxton und sechsundneunzig weitere sehr bedeutende Coruscanti.«
Dorvans Augenbrauen schossen in die Höhe. »Dann halten Sie uns als Geiseln?«
»Ich halte ein Sabacc-Turnier ab«, entgegnete Booster mit Reibeisenstimme. »Und auf der Einladung steht: ›Keine vorzeitige Abreise‹.«
Dorvan schüttelte den Kopf. »Damit kommen Sie niemals durch«, sagte er. »Unsere Sicherheitsteams …«
»… sind längst kein Problem mehr«, beendete Marfen, der Waffenoffizier, den Satz. »Sie haben doch schon von Komagas gehört, oder?«
Auf dem Brückenschirm erschien eine Reihe von Bildern, die mehrere Sammelpunkte in der Nähe der Turnierebene zeigten. In jedem der Salons türmten sich bewusstlose Leibwächter, von denen viele bereits entwaffnet und gefesselt worden waren. Booster war erfreut zu sehen, dass Marfen bloß Kameraperspektiven ausgewählt hatte, auf denen keine Jedi-Ritter zu sehen waren. Er wollte nicht, dass Dorvan das volle Ausmaß ihres Plans erkannte – zumindest noch nicht.
»Vielleicht sollten Sie Ihrer Chefin die Situation erklären.« Booster nahm ein Mikrofon von Saliahs Kom-Konsole. »Um sie wissen zu lassen, wen wir hier an Bord haben. Wenn sie möchte, schicken wir ihr sogar eine Liste.«
»Das ist empörend und töricht«, sagte Dorvan. Entweder war er ein großartiger Sabacc-Spieler oder ein grässlicher Lügner, da seine Stimme gelassen und seine Miene ausdruckslos blieb.
»Ihnen ist schon klar, dass Staatschefin Daala niemals um Geiseln verhandeln wird, oder?«
»Finden wir’s raus«, meinte Booster. »Womöglich überrascht sie Sie.«
Saliah öffnete einen Kanal und
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