Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6
aufgebracht, sie herauszufordern, hob sie ihre eigene Hand, um zum Gegenangriff überzugehen – und war erstaunt, als sie nicht das widerhallende Krachen einer Machtwelle vernahm, sondern das durch Mark und Bein gehende Kreischen sich verbiegenden Metalls. Saba hielt ihren Angriff im Zaum, dann warf sie einen raschen Blick nach oben und stellte fest, dass zwei verdrehte Sicherheitsgeländer jetzt über leerer Luft endeten.
Die Treppe krachte mit einem ohrenbetäubenden Klappern auf das Hangardeck, das dafür sorgte, dass sich alle Augen auf die Meister richteten, und Saba erkannte schweren Herzens, dass sich Hamner diese Sache nicht leicht machen würde. Er beabsichtigte, ihr vor dem gesamten Orden in aller Öffentlichkeit die Stirn zu bieten – eine törichte Entscheidung, die seine Erniedrigung bloß noch steigern würde, wenn es ihm nicht gelang, seine Vorherrschaft über die Jedi zurückzugewinnen.
»Nein!« Hamner wies auf die Meister in den Schutzanzügen und nutzte die Macht, um seine Stimme durch den Hangar dröhnen zu lassen. »Ihr werdet den Jedi-Orden nicht geradewegs in den Hochverrat führen! Das verbiete ich!«
Die Macht explodierte in einem Wirbel aus Verwirrung und Erstaunen. Dann senkte sich eine plötzliche Stille über den Hangar, als sich alle Augen dem Observationsbalkon zuwandten, und die ersten Fetzen des Zweifels begannen, in die Auren der Wesen weiter unten zu sickern, als sich Jedi-Ritter und Versorgungsstab gleichermaßen fragten, wem sie gehorchen sollten. Saba seufzte, dann suchte sie Kyp Durrons Blick und deutete auf das andere Ende des Balkons, wo eine zweite Treppe zum Hangarboden hinunterführte.
»Geht!«, sagte Saba. »Diese hier kümmert sich um Meister Hamner.«
Kyp nickte, setzte sich jedoch nicht in Bewegung, um den Balkon zu überqueren. »Saba, vergiss nicht, dass er einer von uns ist. Tu nichts, dass du nicht tun musst …«
»Diese hier weiß , wie man kämpft, ohne zu töten«, unterbrach Saba. Während sie sprach, blaffte Hamner weiterhin etwas von Hochverrat, forderte die Jedi-Ritter und die
Versorgungsmannschaft auf, das Gesetz zu befolgen, keine irregeleiteten Befehle. Ihr Blick glitt zurück zum Laufsteg. »Aber zwei Langschwänze in einer Herde sind zu viel. Das führt zu … Disharmonie.«
Saba hob eine Hand in Richtung Laufsteg und zog mit der Macht daran. Ein drei Meter breiter Metallabschnitt verbog und löste sich, um ihr dann beinahe auf den Kopf zu krachen. In der Erwartung, dass ihr Rivale die Gelegenheit nutzen und sich mit schwirrenden Füßen und Fäusten auf sie stürzen würde, sammelte sie sich, damit sie sich ihm im Nahkampf stellen konnte.
Doch Hamner kam nicht.
Stattdessen erblickte Saba ihn ein Dutzend Meter entfernt, durch das Durastahlgitter kaum zu sehen, als er den nächsten Abschnitt mit Saltos hinter sich brachte. Jetzt brüllte er nichts mehr von Hochverrat, sondern schien damit zufrieden zu sein, einfach in Bewegung zu bleiben, und während sie hinschaute, rollte er sich auf die Füße und hastete mit einem von der Macht verstärkten Sprint außer Sicht.
»Meister Hamner flieht?«, fragte Saba verwirrt. »Er gibt so einfach auf?«
»Er flieht nicht«, entgegnete Cilghal. Sie wies mit einer Flossenhand in Richtung der schweren Panzertore, die den Hangarausgang sicherten. »Er wechselt die Taktik.«
Saba legte ihren Kopf schief, musterte das Netzwerk der Laufstege über sich und verstand.
»Dieser Shenbit !« Sie drehte sich um und hüpfte auf das Balkongeländer, bevor sie mit einem Machtsprung zum zerstörten Laufsteg sechs Meter höher hinauf hechtete. »Dieser Shenbit-Kriecher!«
Jeder wütende Barabel hätte den Sprung mühelos geschafft, und für eine Barabel mit Machtkräften war es kaum mehr als ein Schritt. Saba landete drei große Schritte weiter den Laufsteg hinunter und sprintete bereits in vollem Lauf in das Labyrinth aus Ausrüstung und dunklen, leeren Flächen hinein.
Die Panzertore waren geschlossen worden, als die Solos die ersten mandalorianischen Späher entdeckt hatten, die den Tempel beobachteten, und seitdem hatte man sie nicht wieder hochgelassen. Falls Hamner die Magnetschwebegeneratoren erreichte, bevor die Tore zurückgefahren worden waren, würde es ihm ein Leichtes sein, ihre Energieversorgung zu kappen und das gesamte StealthX-Geschwader einzusperren – möglicherweise nicht bis in alle Ewigkeit, aber lange genug, um einen fristgerechten Start zu verhindern.
Mittlerweile
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