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Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6

Titel: Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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solltest«, antwortete Ben und trat an seine Seite. Dyons Machtaura fühlte sich immer noch schwach und kraftlos an, als wäre er bloß halb am Leben, doch seine Atmung wirkte nicht schwerfällig, und er schien einigermaßen munter. »Wie fühlst du dich?«

    »Ich wurde schon mal von einem Rancor überrannt«, sagte Dyon. Er drehte sich um und sah Ben in die Augen, doch sein Blick blieb sonderbar leer. »Das hier ist schlimmer.«

    »Darauf wette ich.« Als Ben näher trat, streckte er die Hand aus und packte die Oberkante der Decke. Ein Klirren ertönte, als Dyons Hand instinktiv an den Handgelenkfesseln zerrte, doch seine Augen blieben tot und ausdruckslos. Ben runzelte die Stirn und fragte: »Wie steht’s um deine Sehkraft?«

    »Ah.« Dyons Kopf sank auf sein Kissen zurück. »Das hast du also getestet.«

    »Und du hast meine Frage nicht beantwortet.« Ben zog die Decke runter und sah, dass die Verbände, die um Dyons Oberkörper geschlungen waren, sauber waren. Zumindest das hatte er nicht anders erwartet. »Hast du gesehen, wie sich meine Hand bewegt hat, oder es bloß durch die Macht wahrgenommen?«

    Dyons Augen blieben auf die Decke gerichtet. »Ich habe gehört, künstliche Augen sind sogar noch besser als echte.«

    Ben seufzte und fing an, Dyon zu versichern, dass er in Bezug auf Kunstaugen recht hatte – dann hörte er das leise Zischen hinter sich, drehte sich um und stellte fest, dass die Tür der Medistation zuglitt. Er hob eine Hand in Richtung der Kontrolltafel, doch bevor er die Macht einsetzen konnte, um das Schaltfeld runterzudrücken, ertönte im Innern des Schaltkastens ein gedämpftes Brutzeln. Einen halben Herzschlag später brannte sich die Spitze eines blutroten Lichtschwerts durch die Abdeckplatte und zerstörte mit einem raschen Kreis den Einzugsmechanismus.

    »Vestara!« Ben eilte zur Tür, sein eigenes Lichtschwert bereits in der Hand. »Das willst du doch gar nicht tun!«

    »Eigentlich nicht.« Ihre Stimme verklang bereits, als sie auf die Rampe zuhastete. »Aber ich habe meine Anweisungen.«

    Ben erreichte die Tür. Zu gescheit, um tatsächlich durch das Loch zu schauen , das Vestara durch die Kontrolltafel gebohrt hatte, dehnte er sein Machtbewusstsein auf den Rest der Schatten aus. Er fand ihre Präsenz ein gutes Stück weiter vorn – sie stieg bereits die Einstiegsrampe hinunter.

    »Sie hat es schon wieder getan?«, fragte Dyon.

    Ben warf einen Blick hinter sich, um festzustellen, dass Dyon seinen Kopf der Tür zugedreht hatte. Seine leeren Augen waren auf das Loch gerichtet, wo sich einst die Kontrolltafel befand.

    »Ich dachte, du kannst nicht sehen?«, entgegnete Ben.

    »Das kann ich auch nicht.« Dyons Blick driftete auf Bens Gesicht zu. »Aber ich kann verbrannte Schaltkreise riechen und fühlen, wie wütend du bist. Sogar einer, der von der Akademie geflogen ist, kann da eins und eins zusammenzählen.«

    »Um ehrlich zu sein, bin ich gar nicht so wütend.« Ben wandte sich der Tür zu, ehe er sein Lichtschwert aktivierte und sich den Weg nach draußen freizuschneiden begann. »Sie hat nicht einmal versucht, mich umzubringen.«

3. Kapitel
    Der Rauch des Scheiterhaufens, der tief und schwarz über dem Innenhof hing, machte es Luke Skywalker schwer, sich auf die in den Bogengang gemeißelten Gestalten zu konzentrieren – und vielleicht war genau das der springende Punkt. Seine Sith-Begleiter wollten nicht, dass er allein in den Ruinen herumwanderte, in dem Versuch, Abeloth und den Quell der Kraft ohne sie zu verstehen, und sie waren fraglos imstande, Rauch einzusetzen, um ihre Gefühle auszudrücken.
    Unglücklicherweise hatte er nichts entdeckt, das ihren Unmut gerechtfertigt hätte – bloß noch mehr dieser unheimlichen Reliefs, die sie überall freigelegt hatten, als sie den Tempel von seinem Vorhang fleischfressender Pflanzen befreiten.

    Beherrscht von geschmeidigen Formen, die sich bei jedem Blinzeln von Ranken zu Schlangen und Tentakeln zu verwandeln schienen, ähnelten die Reliefs einem Stil, der zu Hause auf Coruscant als »Schlangengroteske« bezeichnet wurde. Allerdings erkannte Luke darin etwas wesentlich Älteres und Unheilvolleres. Er hatte ähnliche Skulpturen an einem halben Dutzend Orten überall in der Galaxis gesehen, auf Welten wie Shatuun und Caulus Tertius – auf Welten, die bei Kataklysmen zugrunde gegangen und so alt und geheimnisvoll waren wie der Schlund selbst.
    Niemand schien zu wissen, wer die Skulpturen geschaffen hatte, und

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