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Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6

Titel: Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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man fand sie ausschließlich auf Planeten, die Äonen vor Anbeginn der Zeitrechnung unbewohnbar geworden waren.

    Ein schwaches Kribbeln drohender Gefahr warnte Luke, und er drehte sich um. Durch den schmierigen Rauchvorhang sah er Sarasu Taalon näher kommen. Wie alle geborenen Keshiri, denen Luke begegnet war, war Taalon schlank und gutaussehend, mit lilafarbener Haut und violetten Augen. Sein längliches Gesicht war von Alterslinien gezeichnet, die jedoch gerade tief genug waren, um ihm ein würdevolles Aussehen zu verleihen, das in heftigem Widerspruch zu der Feindseligkeit und dem Narzissmus stand, der seine Machtaura durchdrang.

    Der Rauch wogte langsam davon, als Taalon näher kam, und Luke wurde klar, dass der Sith die Macht einsetzte, um die Luft um sich herum zu klären. Diese einfache Aufgabe hätte seine eigenen Fähigkeiten nicht in unbedeutenderem Maße auf die Probe gestellt, als die des Hochlords, doch für Luke war die Macht etwas Heiliges, nicht irgendein Werkzeug, das man nach Gutdünken zu seiner persönlichen Bequemlichkeit missbrauchte. Er fand, dass genau das der grundlegende Unterschied zwischen Sith und Jedi war: Sith glaubten, dass die Macht existierte, um ihnen zu dienen, während Jedi sich als Diener der Macht betrachteten.

    Taalon blieb neben Luke stehen und rümpfte angesichts des Gestanks nach verkohltem Fleisch, der noch immer in der Luft hing, die Nase. »Habt Ihr eine Vorliebe für den Geruch verbrennender Sith, Meister Skywalker?«

    »Wenn Ihr damit meint, ob er mir besser gefällt als der Geruch von Sith, die verrottend im Dschungel zurückgelassen wurden, dann ja«, antwortete Luke, ohne sich von der Säule abzuwenden, die er studierte. »Besonders, wenn sie bereits seit zwei Tagen in der Hitze gelegen haben.«

    Taalon winkte gleichgültig mit einer feingliedrigen Hand. »Für die Toten ist Zeit nicht von Belang, Meister Skywalker, und wir haben etwas zu erledigen«, sagte er. »Aber ich entschuldige mich dafür, falls der Geruch Euch belästigt hat. Angesichts des Umstands, dass es bloß Sith waren, die Ihr gerochen habt, hätte ich gedacht, dass Ihr daraus einige Befriedigung ziehen würdet.«

    »Ich finde an niemandes Tod Gefallen«, erwiderte Luke. »Und Euer Verlust tat mir leid.«

    Dieser letzte Teil zog ein ungläubiges Schnauben nach sich. »Einen Sith könnt Ihr nicht anlügen, Meister Skywalker.«

    Luke wandte sich Taalon mit einem Lächeln zu, das gleichermaßen Selbstbewusstsein wie Gelassenheit ausstrahlte. »Würde das stimmen, würdet Ihr wissen, dass ich nicht lüge. Der Tod von Lady Rhea und ihrem Team an Bord der Schlundloch-Station hat mir keine Freude bereitet – und es wird mir keine Freude bereiten, Euch und Gavar Khai zu töten … nachdem Ihr mir keine andere Wahl gelassen habt, versteht sich.«

    Taalons Grinsen schmolz zu einem schmallippigen, finsteren Stirnrunzeln zusammen. »Seht Ihr, das ist der Punkt, in dem wir uns unterscheiden, Meister Skywalker. Wenn unser gemeinsames Werk vollbracht ist, freue ich mich schon sehr darauf, Euch zu töten.«

    Luke gab sich gleichgültig. »Wir alle haben unsere Träume, Lord Taalon.« Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem kampfversengten Bogengang zu und fuhr mit einem Finger eine grobe Meißelei entlang. Es hätte sich um eine Schlange handeln können, die die Säule erklomm, oder um eine Ranke, die sich darum schlang. Wie alle anderen Steinmetzarbeiten im Tempel war auch diese abstrakt und geheimnisvoll. »Bis es so weit ist … Diese Reliefs hatten für jene, die diesen Ort einst erbaut haben – wer immer das auch gewesen sein mag –, offenkundig eine tiefe Bedeutung. Bedeuten sie Euch womöglich auch irgendetwas?«

    Der finstere Ausdruck schwand von Taalons Antlitz, zusammen mit dem flüchtigen Blick auf die Hässlichkeit, die unter den makellosen Zügen des Hochlords verborgen lag. Taalon und Luke arbeiteten nicht bloß deshalb zusammen, weil sie beide wussten, dass niemand etwas in Erfahrung bringen würde, wenn sie ihre Zeit damit verbrachten, gegeneinander zu kämpfen.
    Bislang, während der zwei Tage, die es gedauert hatte, die Ruinen vom Dschungel zu befreien und der fleischfressenden Pflanzenwelt des Planeten die Toten wieder abzuringen, war der Hochlord überraschend kooperativ gewesen – ein sicheres Zeichen dafür, dass er die Absicht hatte, Luke in dem Moment zu töten, in dem er zu dem Schluss gelangte, dass sein Jedi-Gegenstück den Nutzen für ihn verloren hatte.

    Nach einem

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