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Das Verlangen des Milliardaers - Band 1

Das Verlangen des Milliardaers - Band 1

Titel: Das Verlangen des Milliardaers - Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: June Moore
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    Gut gelaunt mache ich mich auf den Weg zu Bogaert. Ich komme sogar schon um 8 Uhr 30 an, was ziemlich untypisch für mich ist, aber ich muss heute Abend früh ins Atelier, um meine Entwürfe fertig zu machen. Außerdem sind wir mit einem Vertreter für Caudry-Spitzen verabredet. Das ganze Wochenende habe ich an Alexander gedacht. Ich bin sogar über eine Klatschzeitung gestolpert, die auf der Titelseite ein Bild abgebildet hatte, auf dem er neben einem australischen Model zu sehen war. Anschließend habe ich mich ernsthaft gefragt, ob ich nicht irgendeine Gefahr erfinden sollte, aus der Monsieur Bogaert mich befreien kann. Aber ich fürchte, das wäre keine so gute Idee.
    Cerise erscheint ein paar Minuten nach mir.
    „Wir haben heute ein straffes Programm, meine Liebe.“
    „Ja? Umso besser. Ich kann es kaum abwarten, mit der Arbeit loszulegen!“
    „Also zuerst gehen Sie bitte ins Atelier und sagen den Schneiderinnen, dass vier der Modelle geändert werden müssen. Auf alle Nähte soll Spitze genäht werden. Befehl des Maestros!“
    „Tatsächlich? Das trifft sich ja gut. Spitze gehört zu meinen Spezialitäten.“
    „Wie das?“
    „Also … ich mache ja meine Unterwäsche selbst.“
    „Können Sie sie mir zeigen?“
    „Äh … Hier? Jetzt?“
    „Ja, es ist ja niemand da.“
    Ich ziehe zögernd meine Bluse aus und enthülle meine neueste Kreation aus Cluny-Spitze und Gazar-Seide. Cerise wirft einen flüchtigen Blick darauf und schaut wieder weg.
    „In Ordnung. Gut. Es ist immer gut, sich auf etwas zu spezialisieren.“
    Sie wirkt plötzlich distanziert, als ob ihr meine Enthüllung irgendwie missfallen würde.
    Den größten Teil des Tages verbringe ich mit den Schneiderinnen und dem Mannequin, das als Anprobemodell für die Kleider dient, daran, an den eleganten Abendkleidern zu arbeiten. Es gelingt mir dabei sogar, Monsieur Bogaert einen Moment lang zu vergessen – zumindest fast. Im tiefsten Inneren hoffe ich immer noch darauf, ihm zufällig im Flur, in der Eingangshalle oder im Büro der Direktorin über den Weg zu laufen.
    Als ich um 19 Uhr aufbrechen will, baut Cerise sich mit einem Blatt Papier vor mir auf.

    „Irgendwas stimmt mit diesem Modell nicht“, sagt sie und hält mir den Entwurf unter die Nase. „Finden Sie bis morgen heraus, was es ist.“
    Genau in dem Moment, in dem ich mich ins Atelier davonstehlen wollte. Das macht sie doch mit Absicht, da bin ich mir sicher. Sie kann mich nicht leiden.
    Ich beuge mich über den Entwurf. Aber sosehr ich mich auch bemühe, ich kann einfach nicht sehen, was damit nicht in Ordnung sein soll.
    Ich schaue auf die Uhr. Schon 8 Uhr!
    Den Kopf mit tausend Sachen voll laufe ich zum Aufzug, dessen Türen gerade aufgehen, und schlüpfe hinein. Normalerweise ist um die Zeit niemand mehr hier.
    „Wie ich sehe, brauchen Sie mich nicht“,
    höre ich eine tiefe, unglaublich verführerische Stimme sagen.
    Ich schrecke hoch und drehe mich um. Es ist Monsieur Bogaert. Er lächelt mich an, und ich schmelze dahin.
    „Ich … Ich verstehe nicht“, stottere ich wie eine Idiotin.
    „Sie haben mich nicht angerufen.“
    „Ach so. Ich ... Ja. Stimmt. Ich habe keinen ... Ich habe hier viel zu tun, wissen Sie.“
    „Darf ich Sie nach Hause begleiten, Mademoiselle Arpad?“
    Er kennt meinen Namen! Das hat doch etwas zu bedeuten! Oder er kennt alle seine Angestellten mit Namen … Obwohl mich das erstaunen würde.
    „Vielen Dank, aber ich bin mit dem Fahrrad gekommen und …“
    Er wirft mir einen merkwürdigen Blick zu. Ich kann nicht genau erkennen, ob er amüsiert, enttäuscht oder … herausfordernd ist! Ich kann ihm ja schließlich nicht sagen, dass ich zu Renex gehe.
    „Also dann ein anderes Mal“, sagt er.
    Jetzt merke ich, dass er verärgert ist, aber das tut seinem Charme keinen Abbruch.
    Wie attraktiv er ist!
    Wir sehen uns eine Sekunde wortlos an. Ich stelle mir vor, wie er mich an sich zieht und mich zärtlich küsst und erschauere am ganzen Körper. Die Türen des Aufzugs gehen auf, und ich steige als Erste aus.
    „Einen schönen Abend noch, Monsieur Bogaert.“
    „Auf Wiedersehen, Mademoiselle Arpad. Ich hoffe doch sehr, dass Sie trotz Ihres vollen Terminkalenders irgendwann einen Augenblick Zeit für mich finden.“
    Ich mache den Mund auf, bringe aber keinen Ton heraus. Tiefrot und mit gesenktem Kopf, als ob ich einen riesigen Fehler gemacht hätte, mache ich mich auf den Weg.
    Wie dumm von mir. Das war genau die richtige Gelegenheit, um ihm

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