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Das verlorene Gesicht

Das verlorene Gesicht

Titel: Das verlorene Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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es
    bereitgelegt hatte. »Hallo.«
    »Hallo, Eve. Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus, wenn ich Sie mit Ihrem Vornamen anspreche. Bitte, fühlen Sie sich auch so frei. Ich glaube, die Entwicklung der Dinge hat eine gewisse Vertrautheit zwischen uns geschaffen.«
    Eve richtete sich schockiert auf.
»Wissen Sie, wer ich bin?«
»Lisa Chadbourne.«
»Sie erkennen meine Stimme. Gut.«
»Woher haben Sie meine Nummer?«
»Aus dem ersten Dossier, das ich über Sie erhalten habe.
    Aber unter den gegebenen Umständen erschien es mir nicht ratsam, mit Ihnen Kontakt aufzunehmen.«
    »Da Sie vorhatten, mich zu töten?«
»Bitte glauben Sie mir, dass ich, bis Sie anfingen, sich einzumischen, nie vorhatte, Ihnen etwas zuleide zu tun. Sie
    hätten Logans Angebot nie annehmen dürfen.« Sie ließ einen Augenblick verstreichen. »Und Sie hätten Logans Versuch nie zulassen dürfen, Scott zu überreden, mich zu verraten.«
    »Logan lässt sich von mir keine Vorschriften machen. Von niemandem.«
    »Sie hätten es versuchen müssen. Sie sind intelligent und willensstark. Sie hätten sich bloß ein bisschen Mühe geben müssen. Vielleicht hätte all das –« Sie unterbrach sich, um ihre Stimme zu beruhigen. »Ich wollte Ihnen nicht mit Gefühlsduselei kommen. Ich erwarte nicht, dass Sie das verstehen, aber das war ein harter Tag für mich.«
    »Ich verstehe es nicht.« Der Schock hatte ein wenig nachgelassen und plötzlich wurde Eve die Absurdität dieses Gesprächs bewusst. »Es interessiert mich nicht.«
    »Selbstverständlich interessiert Sie das nicht.« Sie überlegte. »Aber Sie müssen versuchen zu verstehen. Ich muss das bis zum Ende durchstehen. Ich komme mir vor wie auf einer Achterbahn. Man kann erst aussteigen, wenn man am Ziel angekommen ist. Ich habe zu hart gekämpft, ich habe zu viel aufgegeben. Ich will nicht alles verlieren, was ich mir erkämpft habe.«
    »Durch Mord.«
     
    Stille. »Ich will, dass das aufhört. Helfen Sie mir, eine
    Möglichkeit zu finden, den Wahnsinn zu beenden, Eve.« »Warum haben Sie mich angerufen?«
»Ist Logan bei Ihnen?«
    Erleichterung überkam sie. Wenn Lisa nicht wusste, wo Logan war, konnte es bedeuten, dass er und Gil sich in Sicherheit befanden. »Im Augenblick nicht.«
    »Gut. Er würde uns nur in die Quere kommen. Für einen intelligenten Mann ist er sehr unvernünftig. Sie sind nicht wie er. Sie wissen, dass Kompromisse manchmal von Vorteil sind.« Sie schwieg einen Augenblick lang. »Wie damals, als Sie darum gekämpft haben, dass Fraser nicht hingerichtet wurde.«
    Eves Hand verkrampfte sich um den Telefonhörer. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass Lisa diese Wunde aufreißen würde.
    »Eve?«
»Ich bin noch da.«
»Sie wollten Frasers Tod, aber etwas anderes war Ihnen noch wichtiger. Sie waren vernünftig genug, um für das, was Sie wollten, Kompromisse einzugehen.«
    »Ich will nicht über Fraser reden.«
»Ich kann verstehen, dass Sie nicht an ihn erinnert werden wollen. Ich habe ihn nur erwähnt, weil Sie jetzt
    vernünftig sein müssen.«
»Was wollen Sie von mir?«
    »Den Schädel und alles Beweismaterial, das Sie und Logan gesammelt haben.«
    »Und was bekomme ich dafür?«
»Dasselbe, was Sie Scott angeboten haben. Sie verschwinden und richten sich irgendwo ein neues Leben
    ein, mit genug Geld, um bis ans Ende Ihres Lebens versorgt zu sein.«
    »Und was ist mit Logan?«
»Tut mir Leid, für Logan ist es zu spät. Wir mussten an die Öffentlichkeit gehen, um sicherzustellen, dass Logan
    keine Gefahr mehr für uns ist. Sie können einfach von der Bildfläche verschwinden, aber ich kann die Jagd nach Logan nicht abblasen. Er ist auf sich selbst gestellt.«
    »Und meine Mutter?«
»Die können Sie mitnehmen. Einverstanden?«
»Nein.«
»Warum nicht? Was wollen Sie denn noch?«
»Ich will mein Leben wiederhaben. Ich habe keine Lust,
    mich die nächsten fünfzig Jahre wegen etwas zu verstecken, was ich nicht getan habe. Das ist absolut indiskutabel.«
    »Es ist alles, was ich Ihnen anbieten kann. Ich kann nicht zulassen, dass Sie hier bleiben. Das ist zu gefährlich für mich.« Zum ersten Mal hörte Eve Härte in Lisa Chadbournes Stimme und noch etwas anderes – Panik. »Geben Sie mir den Schädel, Eve.«
    »Nein.«
    »Ich werde ihn sowieso in die Hände bekommen. Sie würden sich nur das Leben leichter machen, wenn Sie ihn mir aushändigten.«
    »Selbst wenn Sie ihn finden, fürchten Sie immer noch, dass die Wahrheit auf irgendeine Weise ans Licht kommt. Das ist der

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