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Das verlorene Gesicht

Das verlorene Gesicht

Titel: Das verlorene Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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besser.« Kessler steckte den Umschlag in seine Brusttasche. »Das wird reichen, bis die ersten Vorauszahlungen für meinen Bestseller eingehen.« Er sah Eve an. »Ich werde womöglich eine Assistentin brauchen, meine Rechtschreibung ist grauenhaft. Ich könnte mich überreden lassen, Ihnen ein Zimmer in meinem Apartment zur Verfügung zu stellen, falls Sie mich lieb darum bitten, Duncan.«
»Ich bin auch schwach im Rechtschreiben.«
»Ich schätze, das heißt nein. Na ja, Sie hätten sowieso versucht, die Lorbeeren für sich zu beanspruchen.«
Joe kam mit Eves Reisetasche aus dem Motelzimmer. »Wir machen, dass wir von hier fortkommen, Eve. Wenn wir jetzt losfahren, können wir um neun in Lanier sein.«
Sie nickte, den Blick immer noch auf Gary gerichtet. »Ich danke Ihnen. Sie waren wunderbar.«
Er nickte. »Hervorragend.«
»Brechen Sie auch jetzt auf?«
»Ich packe meine Sachen in den Koffer, werfe den Koffer in meinen Volvo und mache mich auf den Weg nach Fort Lauderdale. Fünf Minuten.«
»Wir warten.«
»Duncan, das ist nicht–« Er zuckte die Achseln. »Dickköpfiges Weib.« Er verschwand in seinem Zimmer und kam wenige Minuten später wieder heraus. Er legte den Koffer in seinen Wagen und wandte sich zu ihr um. »Zufrieden?«
»Ja.« Sie trat auf ihn zu und umarmte ihn. »Danke«, flüsterte sie ihm ins Ohr.
»Sie werden wirklich langweilig, Duncan.« Gary stieg in seinen Wagen und ließ den Motor an.
»Sind Sie reisefertig?«, fragte Logan Eve. »Ich nehme an, Sie fahren mit Quinn, da er drauf und dran ist, Sie in seinen Wagen zu bugsieren. Ich folge Ihnen nach Lanier.«
»Wir fahren jetzt los.« Joe stieg ein. »Hast du alles gepackt?«
»Alles ist in meinem Wagen.« Logan ging auf den braunen Taurus zu.
»Eve?«, sagte Joe.
Sie nickte kurz und öffnete die Beifahrertür. Das erste Hindernis, der Beweis, war überwunden. Sie hatte die DNAAnalysen in ihrer Aktentasche. Gary würde bald in Sicherheit sein und auch ihre Mutter, sobald sie bei ihr eintrafen.
Gott sei Dank.
    4.10 Uhr
    Fiske legte das Abhörgerät weg und rief Lisa Chadbourne an.
    »Sie haben im Roadway Stop in Bainbridge logiert«, sagte Fiske. »Ich bin Kessler und Joe Quinn vom Labor hierher gefolgt. Logan und Duncan sind auch hier. Aber sie reisen anscheinend alle ab. Quinn hat gerade Duncans Koffer in seinen Wagen geladen. Duncan hat sich von Kessler verabschiedet. Er fährt nicht mit ihnen. Kessler verlässt gerade den Parkplatz.«
    »Was ist mit Logan?«, fragte Lisa Chadbourne. »Er steigt in einen anderen Wagen. Einen braunen Taurus.«

    »Hat sie den Schädel bei sich?«
    »Woher soll ich das wissen? Sie wird so einen Schädel nicht wie ein Abendtäschchen unter dem Arm tragen. Sie könnte ihn in ihrer Reisetasche verstaut haben. Vielleicht hat Logan ihn auch.«
    »Oder sie haben ihn irgendwo versteckt. Ich bitte Sie nicht um Vermutungen. Sie haben ihn also nicht gesehen?«
    Das Miststück fing an, ihm auf die Nerven zu gehen. »Natürlich nicht.«
»Dann lassen Sie sie nicht aus den Augen. Ich brauche diesen Schädel.«
»Das sagten Sie bereits. Logan fährt hinter Quinn her aus dem Parkplatz.«
»Dann folgen Sie ihnen, verdammt.«
»Kein Problem. Ich weiß, wohin sie fahren. Sie fahren nach Norden, um Duncans Mutter in Lanier zu holen.«
»Sind Sie sicher?«
»Quinn hat es gerade gesagt.«
Schweigen. »Sind Sie sicher, dass sie Sie nicht abhängen werden?«
»Ganz sicher.«
»Dann habe ich eine andere Aufgabe für Sie.«
    Als sie vierzig Meilen von Bainbridge entfernt waren, klingelte Eves Handy.
»Duncan. Tun Sie nichts –«
Sie konnte die Worte kaum verstehen.
»Was?«
»Dun-can …«
Ihr blieb fast das Herz stehen. »Gary?«
Eine andere Stimme. »Er wollte sich nur von Ihnen verabschieden.«
»Wer spricht da?«, flüsterte sie.
»Fiske. Sie will den Schädel, Eve.«
»Wo sind Sie?«
»Im Motel. Ich habe unseren guten alten Kessler von der Straße abgedrängt und ihn dann überredet, mit mir zurück in dieses Zimmer zu kommen, um sich ein bisschen mit mir zu unterhalten.«
»Ich will mit Gary reden.«
»Er kann nichts mehr sagen. Sie lässt Ihnen ausrichten, er wird nicht der Letzte sein. Geben Sie ihr den Schädel, Eve.«
Er legte auf.
»O Gott.«
»Was ist los?« Joe sah sie eindringlich an.
Ihr drehte sich der Magen um. Sie bekam keine Luft.
»Kehr um. Wir müssen zum Motel zurück.«
»Was?«
»Fiske … und Gary. Ich weiß, es war Gary.«
»Du kannst dir nicht sicher sein. Vielleicht war er es nicht. Vielleicht ist es ein

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