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Das verlorene Gesicht

Das verlorene Gesicht

Titel: Das verlorene Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Trick.«
»Verdammt, ich weiß, dass es Gary war. Er hat mich Duncan genannt.«
»Es ist eine Falle, Eve.«
»Das ist mir egal. Wir müssen zurück.« Großer Gott im Himmel, dieses Flüstern. »Kehr um, Joe.«
»An der nächstmöglichen Stelle. Ich schalte die Warnblinkanlage ein, um Logan Bescheid zu geben.«
»Beeil dich.« Sie versuchte zu denken. Sie hatte die Aktentasche mit den DNA-Analysen, aber Logan hatte den Schädel. Falls es eine Falle war, musste sie sich vergewissern …
»Nein, halt an. Ich muss ihm die Aktentasche geben.«
Sie fuhren an den Straßenrand und Logan hielt neben ihnen.
Joe stieg aus und drückte ihm die Aktentasche in die Hand. »Wir fahren zum Motel zurück. Kessler hat Eve angerufen. Fiske hat ihn erwischt.«
»Steigen Sie zu mir in den Wagen, Quinn«, sagte Logan.
»Eve, Sie warten hier.«
»Sie können mich mal. Fahren wir, Joe.«
Joe ließ den Motor an.
»Ich folge Ihnen«, sagte Logan.
»Wagen Sie es nicht«, zischte Eve. »Sie will den Schädel. Wenn ich Garys Leben damit retten kann, werde ich es tun. Aber ich werde nichts in der Hand haben, wenn Fiske Ihnen den Schädel abnimmt.«
»Fiske wird nicht –«
Joe war bereits in Richtung Motel losgefahren.
Sie will den Schädel, Eve.
Geben Sie ihr den Schädel.
Gary.
Die Tür zu Kesslers Zimmer stand leicht offen und Licht fiel durch den Spalt.
»Bleib hier.« Joe stieg aus dem Wagen.
»Ich werde –«
»Leg dich nicht mit mir an. Das hier ist mein Job.« Er zog seine Waffe aus dem Schulterhalfter. »Es wird schon gutgehen.« Er drückte sich neben der Tür an die Wand und trat die Tür mit dem Fuß auf.
Kein Kugelhagel.
Niemand stürzte aus dem Zimmer.
Nichts.
Joe wartete einen Augenblick, dann duckte er sich und rannte in das Zimmer.
Sie hielt es nicht mehr aus. Sie sprang aus dem Wagen und lief auf die Tür zu.
Plötzlich stand Joe vor ihr und versperrte ihr den Weg.
»Nein, Eve.«
»Was – nein. « Sie schob ihn zur Seite und stürzte in das Zimmer.
Gary lag in einer Blutlache auf dem Boden, aus seinem Hals ragte ein Messer.
Sie sank neben ihm auf die Knie. »Gary.«
»Los, komm.« Joe versuchte, sie auf die Beine zu heben, aber sie schüttelte ihn ab. »Wir müssen machen, dass wir hier wegkommen.«
»Wir können ihn nicht hier lassen.« Zum ersten Mal fielen ihr die beiden anderen Messer auf, mit denen Garys Hände an den Boden genagelt waren. »O Gott, Joe, sieh dir bloß an, was er mit ihm gemacht hat.«
»Es ist vorbei, Eve. Ich muss dich von hier fortbringen.«
Tränen liefen ihr über die Wangen. »Er hat ihn gequält. Das hat er mit Absicht getan. Er wollte mich wissen lassen, dass er ihn gequält hat. Sie wollte es mich wissen lassen.«
»Jetzt quält ihn nichts mehr.«
Sie wiegte sich vor und zurück, während Kummer und Schmerz sie übermannten. »Das ist nicht fair. Er wollte sie bekämpfen. Er wollte –«
»Eve, sieh mich an.«
Sie schaute tränenblind zu Joe auf.
Seine Augen …
Er streckte einen Arm aus und berührte zärtlich ihr Haar.
»Es tut mir Leid«, sagte er sanft.
Dann schoss seine Faust vor und traf ihr Kinn. Dunkelheit.
    »Ist sie verletzt?« Logan stieg aus seinem Wagen, als Joe
    Eve aus dem Motel trug.
»Nein, machen Sie die Tür auf.«
Logan öffnete die Beifahrertür an Joes Wagen. »Was ist
    mit ihr passiert? Fiske?«
»Ich.« Er setzte sie auf den Sitz und schloss die Tür.
»Sie wollte nicht von Kessler weg.«
Logan schaute erschrocken zu der offenen Tür hinüber. »Was –«
»Tot.«
»Fiske?«
»Nicht da.« Joe ging um das Auto herum und setzte sich
hinter das Steuer. »Steigen Sie in Ihren Wagen und
machen Sie, dass Sie von hier wegkommen. Sie hat Ihnen
gesagt, Sie sollen nicht zurückkommen.«
»Aber anscheinend wollte Fiske gar nicht verhandeln.« »Er wollte ihr Angst einjagen. Es war kein schöner
Anblick.« Er öffnete das Handschuhfach und nahm ein
Papierhandtuch heraus. »Blut.« Er begann, Eves Hände
abzuwischen. »Jede Menge Blut.«
»Scheiße.« Logan starrte Eves blasses Gesicht an. »Was
haben Sie mit ihr gemacht?«
»Ich habe sie k.o. geschlagen.« Joe ließ den Motor an.
»Dort in Kesslers Blut zu knien war nicht gut für sie. Fiske
hätte genauso gut mit einem Metzgermesser über ihr
stehen können.«
»Ein Messer?«
»Ich hab Ihnen ja gesagt, es war kein sehr schöner
Anblick.«
»Sie wird nicht begeistert sein, dass Sie sie so unsanft
behandelt haben.«
»Ich habe getan, was ich tun musste. Haben Sie eine
Pistole?«
»Ja.«
»Aber Eve haben Sie nichts gesagt.« Joe

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