Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Titel: Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
Vom Netzwerk:
Alten sitzen«, sagte er ruhig.
    Qubata bemühte sich zu lächeln.
    »Du wolltest nicht auf meine mahnenden Worte hören«, sagte er dann gelassen, »und somit hat Tula dir das geliefert.« Und er deutete auf das blutige Schlachtfeld.
    »Du bist jedoch immer noch mein Qar Qarth; die Horde ist immer noch mein Volk, und ein Schlachtfeld ist immer noch der Platz zum Sterben, den ich mir aussuchen möchte. Außerdem habe ich gehört, dass mein kleines Experiment Anwendung finden soll, und ich möchte mir das ansehen.«
    »Kehre um«, verlangte Muzta gelassen.
    Qubata schüttelte den Kopf.
    Die Andeutung eines Lächelns spielte über Muztas Züge.
    »Dann sehen wir uns mal an, aus welchem Holz diese Kreaturen geschnitzt sind, die du Menschen nennst«, sagte der Qar Qarth leise, wendete das Pferd und schloss sich seitlich den vorrückenden Reihen an.
    »Wartet mit dem Schießen!«, schrie Hans, als er auf die Zinnen sprang, ohne auf die vorbeizuckenden Pfeile zu achten.
    Die Reserven waren nahezu verbraucht. Fast zehn Stunden ständigen Kampfes hatten die Munition in Furcht erregendem Tempo verschlungen.
    Die ersten Angriffsreihen stürmten heran. Hans duckte sich und hielt den Karabiner hoch, zielte dann mit ihm senkrecht nach unten.
    Eintausend Musketen und ein Dutzend Kanonen krachten.
    Sofort verhüllten Wolken aus wogendem Rauch die Sicht. Aus diesem Schatten sah Hans den Feind hervorstürmen, in den Graben springen und auf der anderen Seite herausklettern.
    Hans sprang in den Schutz der Zinnen zurück und sah sich unter seinen kampfesmüden Männern um. Sie waren an der Grenze der Belastbarkeit angekommen. Sie mussten diesen Angriff rasch zurückschlagen, oder sie brachen selbst ein.
    Auf einer Breite von an die vierhundert Metern prallte die konzentrierte Angriffswelle auf die Stellung der Verteidiger und brach sich unerbittlich Bahn. Innerhalb von Minuten sah Hans dunkle Gestalten auf der Brustwehr erscheinen und stürzen, als die Verteidiger wie verrückt schossen; neue Angreifer füllten jedoch gleich die Lücken.
    Nie in all seinen Soldatenjahren hatte Hans einen solch wütenden Angriff erlebt – nicht mal bei Antietam, als die Rebellen sechs Mal über das Weizenfeld anstürmten und ihre Toten reihenweise am Boden lagen von den verheerenden Salven, die ihnen entgegenschlugen.
    »Die Munition ist fast erschöpft!«, schrie ein Adjutant und deutete zum Depot hinüber, wo Männer gerade eilig Kisten mit Patronen und dicht gepackten Artilleriekugeln hervorholten.
    Als er wieder über die Schanze blickte, raubte ihm das, was er zu sehen bekam, den Atem.
    Aus der tugarischen Formation lief eine doppelte Reihe Krieger hervor, die mit ihren langen Beinen Drei-Meter-Schritte machten. Sie sprangen in den Graben, stiegen anschließend direkt südlich der Bastion den Wall hinauf und drängten dabei die anderen Krieger zur Seite. Sie hielten Musketen in den Händen.
    Sie haben herausbekommen, wie man die Dinger bedient, dachte Hans, und ihm wurde schlecht vor Entsetzen über dieses Schauspiel.
    Wie ein Mann erreichte diese Truppe die Zinnen des Walls. Hunderte Musketen sanken in die Waagrechte und zielten direkt auf die Verteidiger, die nach wie vor in Doppelreihe aufgestellt waren und grimmig standhielten.
    Ein Feuerlaken zuckte aus der tugarischen Linie hervor. Hundert oder noch mehr getroffene Menschen stolperten von der Brustwehr zurück. Innerhalb eines Augenblicks brach das Regiment zusammen und flüchtete vor diesen Tugaren, die jetzt die gleichen Waffen führten wie die Menschen auch.
    Eine Sturmflut axtschwingender Krieger strömte über den Wall und lief zwischen den tugarischen Musketieren hindurch, die jetzt unbeholfen ihre Waffen nachluden.
    Etliche Feldgeschütze bestrichen sie aus der Bastion heraus mit Kartätschen und streckten damit Dutzende von ihnen nieder, aber sie hielten ihre Stellung. Eine weitere Salve peitschte los, über die Köpfe der Axtkämpfer hinweg, die jetzt an der Innenseite des Walls herabrutschten und dabei klaffende Lücken in das nowrodinische Regiment rissen, das sich gerade neu zu formieren versuchte. Die nowrodinische Linie zerfiel unter diesem Schlag, und von Panik geschüttelt liefen die Soldaten davon.
    Die Milizionäre, die herangestürmt waren, um die Bresche zu stopfen, blieben bei diesem Anblick betroffen stehen und ergriffen dann mit panischen Entsetzensrufen ebenfalls die Flucht.
    Hans verfolgte mit grimmiger Miene, wie innerhalb von Sekunden eine Lücke von an die

Weitere Kostenlose Bücher