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Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Titel: Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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unterdrücken.
    Sie erreichten eine Leiter an der Palisade, stiegen hinauf und betraten den hölzernen Zinnenkranz, obwohl ein nicht endender Strom von Brandpfeilen ringsum einschlug.
    Auf hundert Meter vor dem Tor drängte sich eine Menge verängstigter Soldaten und Milizionäre, die verzweifelt in Sicherheit strebten, während Tugaren von allen Seiten auf sie eindrangen.
    »Schickt das 35. hier herauf!«, schrie Andrew. Augenblicke später kamen die blau gekleideten Männer auf die Palisade gestiegen und eröffneten einen vernichtenden Beschuss auf den Ring der feindlichen Krieger, die die entsetzten Menschen attackierten.
    Die ersten eigenen Verluste stürzten von der Palisade, aber das Regiment achtete nicht darauf und kämpfte weiter, um den Druck von den fliehenden Kameraden zu nehmen.
    Das Gedränge vor dem Tor wurde immer weniger, und die Tugaren zögerten allmählich unter dem tödlichen Hagel aus Gewehrfeuer, abgegeben von erfahrenen Veteranen, die ihre Ziele nicht verfehlten, schon gar nicht bei den dicht gedrängten Reihen des Feindes in der Tiefe.
    Am äußeren Rand des Mobs entdeckte Andrew eine Trage und wusste sofort, wer dort transportiert wurde. Als die Trage endlich durch das Tor war, wurde dieses zugerammt. An den Palisaden brüllten die Flammen, denn die alten Holzpfähle entzündeten sich immer stärker unter dem unaufhörlichen Brandpfeilregen, der hineinprasselte. Die ersten Männer wichen schon vor Hitze und Qualm zurück, die sie umschlugen.
    Entsetzt musste Andrew mitansehen, wie Gruppen von Überlebenden, die es nicht hinter die Palisade geschafft hatten, verzweifelt kämpften, als die Tugaren sich über sie hermachten.
    Andrew stürmte von der Palisade hinunter und sah sich auf der Straße der Trage gegenüber, die mit der Menge gekommen war.
    Er bahnte sich einen Weg zu ihr und beugte sich darüber.
    »Kal, mein Freund!«, rief er, als er den Mann mit den hohlen Augen sah. Er nahm die Decke genauer in Augenschein und sah sie schlaff durchhängen, wo Kals rechter Arm hätte liegen müssen.
    »Kal …« Und er kniete sich hin und berührte den Freund sachte.
    Kal rührte sich, blickte zu ihm auf und probierte ein Lächeln.
    »Diese Verletzung wird für meine Karriere als Yankee-Politiker Wunder wirken«, sagte er matt. »Jetzt wird sich unser Volk zwischen zwei einarmigen Kandidaten für die Präsidentschaft entscheiden müssen.«
    Andrew musste lächeln, als er feststellte, dass Kal irgendwie immer noch zu einem Scherz aufgelegt war, obwohl die Welt rings um sie einstürzte.
    »Ihre Kathleen hat mir das Leben gerettet«, flüsterte Kal. »Sie ist eine gute Ärztin.«
    »Kathleen? Ist sie dort herausgekommen?«, fragte Andrew, und die Angst erstickte ihm beinahe die Stimme.
    »Sicher«, flüsterte Kal, dessen Stimme undeutlicher wurde, während ihm allmählich die Sinne schwanden. »Sie sagte, sie würde gleich nach mir gehen.«
    Der Bauer wollte noch etwas sagen, aber selige Ohnmacht nahm ihn auf.
    »Schafft ihn in den Dom zu Doc Weiss«, befahl Andrew.
    Die Träger setzten ihren Weg fort. Benommen rappelte sich Andrew auf und betrachtete das inzwischen geschlossene Tor.
    »Sie müssen auf Ihren Posten zurückgehen, mein Junge«, sagte Hans sanft und legte ihm die Hand auf die Schulter.
    »Zur Hölle mit ihnen allen!«, flüsterte Andrew heiser.
    Entsetzt blickte sie auf, als die riesige Gestalt zur Tür hereinkam.
    Matt rappelte sich ein verletzter Suzdalier auf und legte eine Muskete an.
    Ein Rückhandschlag riss ihm den Kopf von den Schultern, und der Tugare brüllte begeistert.
    Immer mehr von ihnen strömten herein, lachten und schrien, und ihre Schwerter stiegen und fielen mechanisch, während sie wie rasend töteten.
    Kathleen blickte zu ihrem Patienten hinab, dessen Bein gerade halb abgesägt war und dessen Arterien Blut verströmten, das sie gerade eilig zu stoppen versucht hatte.
    Wenigstens merkt er nichts, dachte sie und nahm die Hand von dem Knoten, den sie gerade hatte zubinden wollen.
    Schweigend wartete sie auf das Ende; die Tugaren sahen sie zwar, scherten sich aber noch nicht um sie, während sie freudig weiter metzelten.
    Ein lautes Gebrüll drang durch den Raum, als ein Tugare schon bösartig grinsend auf sie zuging. Erschrocken fuhr sie zusammen. Ein in goldener Rüstung steckender Tugare stand im Eingang. Wie ein Mann verbeugten sich die Krieger im Lazarett, und ihre Augen verrieten Angst.
    Der goldgepanzerte Krieger schritt die ganze Länge des Krankenraums ab und

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