Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Titel: Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
Vom Netzwerk:
O’Donald, lassen Sie zwei Mann zurück, die James zum Palast bringen, schnappen sich Ihre übrigen Jungs, kehren aufs Schiff zurück und feuern eine Blindladung ab. Das müsste den Rest unserer Leute auf schnellstem Weg zusammentrommeln. Jetzt aber los!«
    Andrew wandte sich wieder Iwor zu.
    »Führt so viele Eurer Fußsoldaten auf mein Schiff, wie Ihr nur könnt und so schnell Ihr könnt. Wir fahren flussaufwärts und attackieren die Plünderer. Eure restlichen Truppen können zu Pferd den Landweg nehmen. Wir landen nördlich des Dorfes und greifen von dort aus an, während Ihr von Süden kommt.« Erschrocken wurde ihm bewusst, dass er sich nicht die Mühe mit Kal gemacht, sondern gleich Russisch gesprochen hatte.
    Iwor betrachtete ihn lächelnd, da er seinen Verdacht bestätigt sah.
    Er gab Andrew einen Klaps auf die rechte Schulter und stürmte hinaus, wobei er seinen Männern mit Gebrüll und Gefluche zu verstehen gab, dass sie ihm folgen sollten.
    Andrew kehrte in den jetzt fast leeren Kneipenraum zurück. Kathleen war immer noch über James gebeugt, der leise stöhnte, und richtete sich auf, als Andrew näher kam.
    »Welch ein Glück, dass Sie einen kleinen Krieg haben, mit dem Sie aller Aufmerksamkeit hiervon ablenken können«, sagte sie.
    Er konnte ihr gegenüber nicht eingestehen, dass es in der Tat ein Glücksfall war.
    »Bleiben Sie bei James und helfen Sie ihm, so gut Sie können.«
    »Wir brauchen Dr. Weiss«, sagte sie kalt.
    »Da ist jetzt nichts zu machen – wir haben dringlichere Aufgaben.«
    »Immer gibt es dringlichere Aufgaben, als das Leben eines Menschen zu retten, nicht wahr, Colonel Keane? Ein unschuldiger Mann wird von diesen Barbaren niedergestochen, aber Sie stürmen trotzdem los, um ihnen zu helfen.«
    »Es tut mir Leid, Kathleen«, sagte er und reichte ihr die Hand.
    Sie wandte sich scharf ab und kniete wieder neben dem verletzten Soldaten nieder.
    Ohne ein weiteres Wort verließ Andrew die Taverne. Während er zum Dock stürmte, bemerkte er nicht mal die beiden Wimpel, die plötzlich auf dem höchsten Turm der Kathedrale gehisst wurden.
    »Anker werfen!«
    Innerhalb von Sekunden rasselten die Landungsboote herab und schwärmten die ersten Soldaten über die Reling. Der Napoleoner schwang bereits am Ende einer Winde hin und her. Fieberhaft arbeiteten die Seeleute daran, das Geschütz über die Bordwand zu schwenken und ins Rettungsboot herabzulassen, wo bereits Planken über die Schandeckel ausgelebt waren.
    Andrew schnappte sich eine Schlaufe und wurde in ein Boot abgesenkt, das bereits dicht besetzt war mit Tobias’ Männern, die man mit Musketen ausgerüstet und so in Marineinfanteristen verwandelt hatte.
    Augenblicke später waren sie am Ufer. Kompanie A sprang aus den Booten und verteilte sich mit geübter Präzision zu einer Schützenlinie, während O’Donalds Männer mit viel Stemmen und Fluchen das eine Tonne schwere Feldgeschütz aus dem Boot wuchteten und an Land zogen. Die Boote wurden hinausgeschubst und kehrten zur Ogunquit zurück, um Iwors Truppen aufzunehmen.
    »Das Dorf liegt direkt hinter diesem Höhenzug, etwa einen Werst entfernt. Dieser Pfad durch den Wald führt direkt dorthin«, erklärte Kal und deutete auf eine Reihe geduckter Hügel, die aus Osten hei anlief.
    Für alle war sofort erkennbar, dass auf der anderen Seite des Höhenzugs etwas passierte, denn eine dunkle Rauchwolke von dem brennenden Dorf breitete sich dort am Himmel aus.
    Andrew warf einen weiteren Blick auf die grobe Karte, die Kal für ihn skizziert hatte. Iwor und seine Ritter galoppierten derzeit sicher von der Stadt heran und nahmen die Straße zum Dorf. Andrew hoffte, dass die Nowrodiner in diese Richtung blickten und nicht mit einem Flankenangriff vom Fluss aus rechneten. Mit ein bisschen Glück konnten sie sie hart genug treffen, um sie vor Einbruch der Dunkelheit zu vertreiben. Aller Wahrscheinlichkeit nach war es nur ein Raubzug, aber gleichzeitig bot sich hier eine gute Gelegenheit für den Colonel, den Bewohnern einer weiteren Stadt seine Männer in Aktion vorzuführen und dadurch auch seine Stellung bei den Suzdaliern zu festigen.
    »In Ordnung, Abmarsch!«
    Zu einer offenen Schützenlinie ausgefächert, rückten die fünfzig Mann der A-Kompanie in den Wald vor, während O’Donalds Männer und die improvisierten Marineinfanteristen die Zugseile der Kanone packten und Anstalten trafen, den Napoleoner zum Pfad hinaufzuziehen. Hinter ihnen kamen gerade die ersten Männer Iwors an

Weitere Kostenlose Bücher