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Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Titel: Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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astronomische Preise, wenn wir nächstes Mal zum Einkaufen kommen.«
    »Ich denke an Diplomatie, Sie denken ans Einkaufen.«
    »Nennen Sie mich eine praktisch gesinnte Junggesellin, die auf eigenen Füßen steht.«
    Sie folgten weiter der Straße, wie üblich eine neugierige Menschenmenge auf den Fersen, die Andrew das Gefühl vermittelte, er hätte ein persönliches Gefolge. Als sie um die nächste Ecke gingen, spazierten gerade zwei Männer der A-Kompanie vorbei, wobei einem von ihnen eine Frau von offenkundig zweifelhafter Moral am Arm hing. Die Männer nahmen sofort Haltung an und salutierten. Andrew betrachtete den jungen Soldaten mit dem Mädchen, der angesichts von Kathleens Blick dunkelrot anlief.
    »Genießen Sie die Stadt?«, fragte Andrew.
    »Ja, Sir!«, erwiderten beide im Chor.
    »Na denn, weitermachen, und halten Sie sich aus Schwierigkeiten heraus. Vergessen Sie nicht, dass das Schiff vor Einbruch der Dunkelheit fahrt.«
    Ohne noch ein Wort zu verlieren, spazierte Andrew weiter, und es war ihm peinlich, dass Kathleen das miterlebt hatte. Zu seiner Überraschung hörte er sie jedoch leise lachen.
    »Ich war schon versucht, den jungen Mann zu fragen, ob seine Mutter mit dieser Gesellschaft einverstanden wäre, aber ich dachte mir, das wäre einfach zu grausam.«
    Ein wenig schockiert sah Andrew sie an und wollte schon etwas dazu sagen, als ein Ruf die Straße herabscholl:
    »Colonel Keane!«
    Andrew blickte auf und sah, wie Hawthorne auf ihn zugelaufen kam. Außer Atem blieb der Junge stehen und salutierte.
    »Es gibt Schwierigkeiten, Sir! Major O’Donald und einige seiner Jungs wurden in eine Kneipenschlägerei verwickelt. Einige unserer Jungs wurden ganz schön zusammengeschlagen, aber einer der anderen ist tot, Sir.«
    »Verdammt!«
    »Es sieht böse aus, Sir. Die Jungs haben sich in der Kneipe verbarrikadiert. Sie liegt ein Stück vom Palast am zentralen Platz. Ein richtiger Mob rottet sich gerade davor zusammen. Sobald ich davon gehört hatte, habe ich mich auf die Suche nach Ihnen gemacht, Sir.«
    »Gut gemacht«, sagte Andrew. »Zwei unserer Jungs sind gerade die Straße hinuntergegangen. Sagen Sie ihnen, dass sie mir nachkommen sollen. Trommeln Sie alle zusammen, die Sie sehen, und schicken Sie sie auf schnellstem Weg mir nach. Jetzt aber los!«
    Andrew packte Kathleen an der Hand und kehrte im Laufschritt ins Stadtzentrum zurück. Nach mehreren Blocks hörte er zum ersten Mal das wütende Gebrumm der Menschenmenge, und als er schließlich um eine Ecke lief und den Platz erreichte, sah er sich etlichen hundert Suzdaliern gegenüber, die hier durcheinander liefen.
    »Sie bleiben hier!«, kommandierte er und sah Kathleen an.
    »Ich komme mit«, entgegnete sie trotzig. »Einige von O’Donalds Jungs sind verletzt.«
    »Ich nehme Sie nicht mit in diese Menge.«
    »Hören Sie doch damit auf, ein solcher Gentleman zu sein, Andrew Keane! Gehen wir lieber.«
    Andrew konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Fast ein Dutzend Männer der A-Kompanie näherten sich ihm nacheinander vom Rand des Platzes aus, zusammen mit einer Gruppe aus O’Donalds Einheit, die erkennbar betrunken und wohl aus irgendeiner anderen Kneipe in der Stadt geflogen war.
    »Ich möchte keine Schießerei haben!«, schnauzte Andrew. »Ihr Artilleristen lasst eure Pistolen im Halfter stecken, und bei Gott, falls auch nur einer von euch ein Wort sagt, stecke ich euch alle für einen Monat in den Knast! Gehen wir jetzt.«
    Fast im Laufschritt, nur um mitzuhalten, folgte Kathleen Andrew über den Platz. Sie erblickte ihn jetzt verwandelt, kalt, entschlossen und doch irgendwie voller Vorfreude auf diese Herausforderung.
    Beim Näherkommen der Gruppe wichen die Einheimischen verdrießlich zurück.
    Schon von außen erkannte Andrew, dass die Kneipe ein Ruinenfeld war. Die schwere Holztür war glatt aus den Angeln gerissen worden und lag auf der Straße. Als er den düsteren Innenraum betrat, erblickte er O’Donald und ein halbes Dutzend seiner Männer, zusammengedrängt in einer Ecke. O’Donald hatte den Säbel gezogen, und seine Leute hielten ihre Pistolen in den Händen. Iwor und ein Dutzend Bewaffnete standen in der Mitte des Raums, und auf dem restlichen Platz hinter ihnen drängten sich zornige Zuschauer dicht an dicht.
    »In Ordnung, was zum Teufel geht hier vor?«, bellte Andrew scharf, als er zwischen die beiden Gruppen trat.
    Nahezu alle Anwesenden schrien darauf zugleich los.
    »Gottverdammt, haltet die Klappe!«, brüllte

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