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Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Titel: Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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Land und folgten der Vorhut.
    Andrew lief nach vorn und bezog Position vor der Schützenlinie. Die Männer waren grimmig und still, waren in das alte Spiel zurückgefallen, die Jagd auf andere Menschen, die sie in Virginia gelernt hatten. Instinktiv rückten sie von Baum zu Baum vor, pausierten dort jeweils einen Augenblick lang und legten dann geduckt im Laufschritt knapp weitere zehn Meter zurück. Zwar standen sie keinem Feind gegenüber, der mit Musketen bewaffnet gewesen wäre, aber ein Pfeil konnte genauso gut töten.
    Hundert Meter wurden überbrückt, dann weitere hundert. Andrew hielt mit der Schützenlinie Schritt und sah, wie der Pfad vor ihnen jetzt geradlinig verlief und vierhundert Meter voraus die Kuppe eines Hügels aufragte. Sie waren inzwischen so dicht am Dorf, dass sie deutlich das prasselnde Tosen der Brände hörten, während Rauch hinter dem Hügel emporquoll. Andrew blieb stehen und lehnte sich an den Stamm einer knorrigen Eiche.
    Ein Windstoß fegte an ihm vorbei. Er brauchte einen Augenblick, um zu registrieren, was passiert war. Er drehte sich um und sah, dass der Pfeil in dem Baum steckte und immer noch vibrierte.
    »Alle runter!«, schrie er.
    Mehrere Dinge schienen gleichzeitig zu geschehen, wie in Zeitlupe. Ein Soldat, der mitten auf dem Pfad stand, drehte sich im Kreis; ein Pfeil steckte zitternd in seiner Brust, und er blickte Andrew flehend an. Musketen krachten rechts und links von ihm, und über diesen Geräuschen ertönte der klare Ruf eines Horns.
    Im Wald explodierte Aktivität. Dutzende Krieger schienen aus dem Boden emporzuwachsen. Die Schwerter in der Hand, stürmten sie vor und stießen dabei grimmige Schlachtrufe aus.
    Andrew spürte, wie sich ihm die Nackenhaare sträubten. Diese Leute stürmten vor wie die konföderierte Infanterie, und ihre Rufe klangen dem gefürchteten Kriegsruf der Rebellen ähnlich.
    Das Ziel anvisieren, das Ziel anvisieren, betete er sich in einem fort vor, während er die Pistole sorgfältig auf einen axtschwingenden Berserker anlegte. Der Mann ging mit heiserem Schrei zu Boden.
    Ein weiteres Ziel tauchte rechts neben Andrew auf. Er feuerte; der Mann lief weiter, aber die zweite Kugel streckte ihn nieder.
    Andrew drehte sich um, trat von der hart kämpfenden Schützenlinie zurück und blickte sich um.
    Es war eine Falle – sie waren schnurstracks in eine gottverdammte Falle getappt! Erinnerungen an den Wald von Amtietam übermannten ihn. Er konnte sehen, dass sie bereits einem Flankenangriff von rechts ausgesetzt waren. Von vorn schienen Hunderte von Kriegern heranzustürmen.
    Ruhig nachdenken!, wies er sich an. Du bist doch kein Grünschnabel mehr, verdammt!
    Ein Krieger durchbrach die Schützenlinie glatt und rannte mit erhobenem Schwert auf Andrew zu.
    Dieser zielte sorgfältig und streckte den Mann nieder, als der schon so nahe heran war, dass Andrew zur Seite springen musste, um der vorbeirollenden Leiche auszuweichen.
    »Kompanie A, zurückziehen! Zieht euch zur Artillerie zurück!«
    Blaugekleidete Gestalten rannten aus dem Rauch der Schlacht hervor, und das feindliche Heer brüllte begeistert.
    Andrew drehte sich um und rannte den Pfad zurück. Ein Soldat neben ihm stolperte und stürzte, einen Pfeil im Rücken.
    Andrew warf sich herum, zielte und streckte den Bogenschützen nieder. Dann steckte er den Revolver ins Halfter, packte den Jungen und zerrte ihn auf die Beine.
    »Du musst laufen junge!«, brüllte er. »Lauf, verdammt!«
    Während er den Verletzten halb schleppte und halb schob, brachte Andrew die Wegbiegung hinter sich. Knapp fünfzig Meter voraus war das einsame Feldgeschütz bereits in Position, und die Kanoniere rammten eine Kugel hinein. O’Donald und ein Dutzend seiner Männer kamen Andrew auf dem Weg entgegen, die Pistolen gezückt.
    Der von Gebrüll begleitete Sturmangriff von der rechten Flanke wurde lauter. Plötzlich klirrte Stahl auf Stahl, als Iwors Fußtruppen in den Kampf wateten und die Lücke stopften.
    Einer von O’Donalds Männern packte den verwundeten Soldaten, den Andrew mitgebracht hatte. Andrew sah sich um. Das angreifende Heer rückte unerbittlich weiter vor, und seine Jungs wichen zum Pfad hin zurück.
    »Zurück zur Kanone!«, brüllte er.
    Seine Männer strömten vorbei, während sich O’Donalds Leute quer über den Weg verteilten. Mit angelegten Pistolen gaben sie sechs scharfe Salven ab, stoppten den Angriff momentan und erkauften damit kostbare Augenblicke.
    Andrew blieb bei ihnen, denn er

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