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Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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besetzt mit den um die beste Sicht drängelnden dreitausend Gleisarbeitern, die sich über die kurze Erholung von der Knochenmühle der rund um die Uhr laufenden Arbeiten freuten.
    Am Ende der Gleise blieb die Gruppe vor der Rusflagge stehen. Eine kleiner Pavillon war davor aufgebaut, mit einem schlichten, grob gefertigten Tisch in der Mitte; dahinter ragte eine andere Standarte auf, diesmal ein silberner Pfahl mit einem goldenen Adler an der Spitze, die Flügel ausgebreitet.
    Hinter der Brücke ertönte ein Trommelwirbel, begleitet vom hohen Kontrapunkt eines Trompetenstoßes.
    Gemessenen Schrittes machte sich eine Kolonne von Männern auf den Weg über die Brücke, und ihr Anblick vermittelte Andrew einen kalten Kitzel, als hätte er irgendwie die Zeit überbrückt und erhielte Einblick in eine andere Epoche.
    Der erste Konsul von Roum marschierte an der Spitze der Kolonne. Sein silberner Brustpanzer leuchtete in der Morgensonne; der Purpurumhang flatterte im Wind. Ihm folgten zwei Dutzend togabekleidete Männer mit den traditionellen Fascez-Bündeln, dem Zeichen des Konsulsrangs.
    »Sieht aus wie schnurstracks aus dem Geschichtsbuch«, flüsterte Emil fasziniert.
    »Sind auf die gleiche Art hierherverschlagen worden wie wir«, erklärte Andrew, »nur zweitausend Jahre früher. Sie haben ihre Traditionen und Bräuche bewahrt.«
    »Aber auch von den Tugaren kastriert«, knurrte O’Donald.
    »Sie werden hinzulernen«, erwiderte Kal gelassen und sah O’Donald an. »Vergessen Sie nicht, dass sie den Überrest der Tugarenhorde zurückgeschlagen haben, der sich hierher verirrt hatte.«
    »Und sie halten weiterhin Sklaven. Dieser Marcus ist nicht allzu glücklich über unsere Freiheitsreden. Sie haben das gleiche System wie die Rus zum Zeitpunkt unseres Eintreffens.«
    »Geben Sie ihnen Zeit«, sagte Andrew ruhig. »Marcus wünscht Handelsbeziehungen und ein Bündnis. Wir können ihnen einen besseren Weg zeigen.« Sein Tonfall verriet unmissverständlich, dass die Debatte beendet war.
    »Trotzdem ist mir das zuwider!«, raunzte O’Donald, der sich nicht beherrschen konnte.
    »Sie brauchen uns so sehr wie wir womöglich sie«, sagte Kal. »Wir wissen immer noch nicht, wohin die Tugaren gewandert sind, und nach wie vor müssen wir mit den übrigen Horden im Süden rechnen. Unser Volk braucht Verbündete, falls es auf dieser Welt überleben soll.«
    O’Donald wusste keine Antwort auf diese militärische Logik und wurde still.
    Der Anführer der Roum trat vor, Gelassenheit in den scharf geschnittenen Zügen. Er hatte tief liegende Augen, fast verborgen unter einer dunklen, vorstehenden Stirn und neben der Adlernase. Er legte eine aufrechte Haltung an den Tag, äußerer Ausdruck der strengen Selbstbeherrschung und königlichen Einstellung eines Mannes, der den absoluten Gehorsam all jener gewöhnt war, die ihm dienten. Die einzige Gefühlsregung bei ihm lag in den grauen Falkenaugen, die Kals seltsame Kleidung und Erscheinung mit unverhohlener Neugier musterten.
    Hinter Marcus rückte die Kohorte Soldaten in gleichmäßigem, rhythmischem Schritt vor, nahezu ein Spiegelbild des 5. Suzdalischen, das hinter Kal eine Regimentsaufstellung nach Kompanien bezog.
    »Gut aussehende Soldaten hat er da«, erklärte O’Donald beifällig. »Das muss ich dem Teufel zugestehen.«
    »Römische Tradition«, sagte Andrew, bemüht, sich die innere Begeisterung über diese Formation nicht ansehen zu lassen, die wie ein Gespenst aus dem verlorenen Reich der Geschichte wirkte. Die Soldaten trugen schwere Lederkittel, auf der Brust mit Eisenplatten verstärkt, und die Bronzehelme schimmerten blutrot in der Morgensonne. Zenturionen in roten Mänteln gaben das Schritttempo vor und bellten Kommandos, wohl wissend, dass sie hier eine Parade veranstalteten, und bereit, den Stolz der Roum jenen Fremden zu demonstrieren, die aus dem Westen kamen.
    Die Trommelkadenz brandete noch einmal auf, und wie von einer zentralen Hand geführt stoppte die Formation hinter den Standarten. Hinter Andrew hallten laute Kommandos an den suzdalischen Reihen entlang, die jetzt wie Rivalen zu den Roum stoppten und im Gleichklang die Musketen zum Gruß präsentierten.
    Mit gezogenem Säbel wandte sich Vincent zu Kal um und bedeutete ihm stehen zu bleiben. Er selbst trat vor und ging auf Marcus zu. Mit erhobener Waffe salutierte er.
    »Marcus Licinius Graca, es ist mir eine Ehre, Euch Präsident Kalencka von der Rus-Republik vorzustellen«, sagte er auf Lateinisch.
    Andrew

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