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Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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Kerbe für jede Galeere geschnitzt, die vorbeifuhr.«
    »Und der kleinere Zweig zeigt die rauchenden Teufels^ schiffe«, warf Fjodor rasch ein.
    O’Donald nickte und fuhr mit dem Daumen über die Kerben.
    »Zweiundachtzig Galeeren«, verkündete er und hob den anderen Zweig. »Achtzehn Panzerschiffe.«
    »Und dann habe ich noch das«, fuhr Fjodor fort und brachte einen kleinen Klotz aus geschnitztem Holz zum Vorschein, der mit geschickter Hand die Ogunquit darstellte, komplett mit Schornstein und Geschützluken.
    O’Donald zeigte ein breites Grinsen und klopfte dem Mann auf den Rücken.
    »Ich habe zugesehen, wie alle diese Schiffe nach Osten gefahren sind, bis sie schließlich verschwunden waren.«
    »Wir danken Euch, Fjodor«, sagte Kal und kam hinter seinem Behelfsschreibtisch hervor.
    Der Alte traf Anstalten, sich tief zu verneigen, aber Kal packte ihn an den Schultern und zog ihn wieder hoch.
    »Ihr sagtet, Eure Frau wäre krank?«
    Fjodor nickte traurig.
    »Dann macht Euch sofort auf den Weg und sagt dem Wachtposten draußen, dass Ihr meine Frau aufsuchen und Ihr alles berichten sollt. Wir schicken einen unserer Krankenpfleger zu Pferd mit, der Euch begleiten wird.«
    »Der Segen Perms möge auf Euch ruhen«, flüsterte Fjodor. »Mein einziger Sohn kam im Krieg gegen die Teufel um. Mir blieb nur meine Frau. Sie ist jetzt alles, was ich noch habe.«
    »Wir werden mithelfen, dass sie wieder gesund wird, mein Freund. Jetzt geht.« Kal führte den Alten zur Tür hinaus, schloss sie dann und wandte sich wieder den beiden Offizieren zu.
    »Somit ist eindeutig, dass sie sich Andrew stellen wollen«, sagte Hans.
    »Damit bleiben nur die beiden Mörserboote und zwanzig Galeeren für die Stadt. Viertausend Mann, zusammen mit denen in der Stadt, die auf Mikhails Seite stehen.«
    »Wir könnten versuchen, sie nachts an einer einzelnen Stelle anzugreifen. Sobald wir durchgebrochen sind, gehört die Stadt wieder uns.«
    »Viertausend Mann«, sagte Hans kopfschüttelnd, »und sie stecken hinter den besten Befestigungen des Planeten. Wir würden abgeschlachtet, falls wir sie angriffen, selbst in der Nacht. Wir könnten zwanzigtausend Mann Miliz aufbringen, haben aber nur eine einzige gute Brigade regulärer Soldaten. Und die Miliz wäre bei einem Nachtangriff mehr ein Klotz am Bein als eine Hilfe. Es wäre wieder wie in Cold Harbor – unsere Toten lägen vor den Gräben aufgetürmt.«
    »Hätten wir doch nur eine eigene fünfte Kolonne hinter den Mauern – genauso, wie Mikhail uns verraten hat. Falls wir auch nur ein einziges Tor aufbrechen könnten, damit die Miliz hineinströmen kann, dann hätten Speere gegen Musketen in den engen Straßen wenigstens eine Chance.«
    »Wir haben bestenfalls noch zwei Tage, ehe die ersten Merki auftauchen.«
    Die drei schwiegen niedergeschlagen. Endlich rührte sich O’Donald und stand auf.
    »Nun, falls es euch Herren nichts ausmacht – ich muss mich da um etwas kümmern. Bin in ein paar Minuten zurück.«
    Hans sah ihn an, und ein frohes Lächeln lief über sein Gesicht.
    »Der gute alte Emil! Sein Lieblingsprojekt ist die Lösung!«
    »Ich habe schon viele Bezeichnungen für den Doktor gehört!«, raunzte O’Donald. »Noch nie jedoch ›guter alter Emil‹! Ich wünschte, der Mistkerl wäre jetzt hier, um mir ein bisschen blauen Stoff 3 zu verschreiben. Ich könnte es verdammt noch mal gut gebrauchen.«
    »Genau das ist es – unser Weg in die Stadt!«
    O’Donald sah Hans an, als hielte er ihn für verrückt; dann breitete sich ganz langsam ein Lächeln in seinem Gesicht aus.
    »Natürlich, mein guter General! Und Sie werden die Truppen hineinführen.«
    »Diesmal nicht«, entgegnete Hans lächelnd. »Ich führe draußen die Miliz. Sie sind der Einzige, dem ich diese Aufgabe anvertrauen kann, und außerdem, O’Donald, habe ich es gerade als Befehl formuliert.«
    O’Donald musterte ihn voller Abscheu.
    »Ich bin in einer Minute zurück!«, sagte er scharf. Er öffnete die Tür, drehte sich noch einmal um.
    »Scheiße!«, sagte er, ging hinaus und knallte die Tür hinter sich zu.
    Tobias blickte zu dem Signalmann auf dem hohen Felsen; der Stein, bemerkte er plötzlich, ähnelte entfernt einem menschlichen Gesicht mit langem Bart. Der Signalmann hielt zwei rote Wimpel hoch, schwenkte sie in Kreisen und senkte sie wieder. Auf den Decks der übrigen Panzerschiffe sah Tobias die Kapitäne das Signal bestätigen und dann in den Steuerhäusern verschwinden.
    Tobias rutschte die Leiter

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