Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit
Gespräch war durchsetzt von bellendem Lachen.
Plötzlich stockte einer von ihnen. Er drehte den Kopf und blickte direkt zur Kaserne.
O’Donald erstarrte, traute sich nicht, nur einen Mucks zu machen.
Der Merki löste sich von der Gruppe und kam herüber.
»Ich bringe jeden um, der schießt!«, flüsterte O’Donald. »Benutzt die Bajonette.«
Er sah dabei die Männer an, die neben ihm hockten.
Der Merki erreichte die Eingangstreppe zur Kaserne. Die anderen riefen ihm etwas zu, und mehrere Sekunden lang lauschte O’Donald ihrem hastigen Wortwechsel. Er zog den Kopf zurück und richtete sich neben dem Fenster an der Wand langsam auf. Plötzlich kamen auch die übrigen Merki näher und stiegen auf die lange Veranda. O’Donald zog den Säbel aus der Scheide.
Ein Merki füllte den Fensterrahmen aus und beugte sich vor, um einen Blick nach innen zu werfen.
O’Donald wirbelte herum und stieß mit dem Schwert zu, stieß es dem Merki durchs Fenster ins Gesicht.
»Bajonette!«, schrie der Artillerist und sprang durchs Fenster, zog dabei einen Regen aus Glassplittern mit. Er hielt das Schwert weiter fest und stolperte vorwärts. Der Merki kippte rückwärts, und ein Heulen des Schreckens und der Schmerzen entfloh seinen Lippen.
Die übrigen Merki standen wie gelähmt da. O’Donalds Männer brachen durch die Tür und die Fenster nach draußen, die Bajonette zum Stoß bereitgehalten. Ein weiterer Merki ging zu Boden, durchbohrt von einem ganzen Schwärm Bajonette. O’Donald sprang über das Verandageländer, als sich einer der Merki umdrehte und mit raumgreifenden Schritten zu entkommen strebte. Mit einem tief angesetzten Stoß griff ihn Pat an und sah Stahl aufblitzen, als der Gegner das Krummschwert zog. Beide gingen sie zu Boden, und O’Donald rollte sich ab, als das Krummschwert auf ihn herabfuhr. Ein Schatten huschte vorbei, und ein lauter schriller Schrei fuhr über den Platz, während ein Suzdalier über der Kreatur aufragte, sich auf sein Bajonett lehnte und es tief in die Brust des Merki trieb.
Der Merki brüllte noch weiter, als sich O’Donald aufrichtete und ihm die Kehle durchschnitt.
Der Artillerist kam wieder auf die Beine. Einen Augenblick lang war alles still, fast quälend idyllisch; dann ertönte in der Ferne ein Schrei auf Merki.
»Wir können nicht warten!«, zischte O’Donald. »Schnappt euch die Raketen. Sagt Johnson, dass er hier das Kommando übernimmt. Alle weiteren Männer, die ankommen, sollen als Reserve zurückbleiben und unseren Rückweg decken. Ihr alle hier, folgt mir!«
Er drehte sich um und stürmte an der Kaserne entlang und die Straße hinunter.
»Versammeln Sie sich um mich«, sagte Ferguson, und Andrew blickte auf und sah die sechs Schiffskapitäne, allesamt Roum, vortreten und einen engen Kreis um den Ingenieur bilden.
»Ehe wir damit anfangen«, sagte Andrew, »möchte ich jeden von Ihnen ein letztes Mal fragen. Ich weiß, dass Sie sich freiwillig für diese Aufgabe gemeldet haben, und alle Ihre Mannschaften bestehen ebenfalls aus Freiwilligen. Noch können Sie es sich anders überlegen, und bei Gott, ich werde deshalb keinen von Ihnen geringer achten.«
Er blickte sich in der Gruppe um, und alle schüttelten die Köpfe.
»Ich möchte Rache für das nehmen, was er uns angetan hat«, knurrte einer von ihnen, und die Übrigen nickten.
Andrew sah Marcus an.
»Sie haben keinem von ihnen Befehle erteilt, oder?«
»Nahezu jeder der Kapitäne ist ohnehin Freiwilliger, verdammt. Ich habe nur die Besten ausgesucht.«
Andrew schüttelte den Kopfüber das, was die Roum ihm hier anboten.
»In Ordnung, Ferguson, Sie reden und ich dolmetsche.«
Ferguson nickte.
»Meine Herren, dieses Ding hier nennt man einen Sparrentorpedo. Ich habe die Stangen genommen, mit denen wir die vorderen Corvi aufrecht gehalten haben, und sie an den sechs leichten Galeeren hinter mir montiert. An jeder der Stangen wiederum wurde ein acht Meter langer Balken befestigt, der sich zunächst in aufrechter Position befindet. Wenn man ihn senkt, fallt er durch eine Kerbe, die ich vorne in jedes Ihrer Schiffe habe schneiden lassen.
An jedem Balken ist ein Fass befestigt.« Und dabei deutete er auf das Schiff direkt hinter ihm, um seine Ausführungen zu unterstreichen. »Sobald dieser Balken gesenkt wird, befindet sich das Fass am Ende anderthalb Meter tief im Wasser.
Jedes Fass enthält nun hundertfünfzig Pfund Schießpulver und eins hiervon.«
Er hielt ein Springfieldgewehr hoch, dessen Lauf
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