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Das Vermaechtnis

Das Vermaechtnis

Titel: Das Vermaechtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Scherer-Kern
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welcher das Glück hatte, die meiste Zeit seinen Lebens von Frauen umgeben zu sein… Gepriesen seien an dieser Stelle alle Frauen und Göttinnen… Und Federn!“, ruft er in den Götterhimmel und alle jubeln.
    „Wahrscheinlich kommt es daher, dass der Glückliche im Haremspalast in Gurob aufgewachsen ist, wo er seine Kindheit verbrachte. Schon von klein auf war er umgeben von wunderschönen Frauen, die sich allesamt um den kleinen Prinzen kümmerten. Er war das männliche Element im Zentrum einer weiblichen Welt. Welch ein Sohn des Glücks, das darf ich doch so behaupten, werte Göttinnen – und ihr werdet mir doch zustimmen, werte Götter und Freunde. Die Frauen liebten und unterstützen ihn und so taten es die Göttinnen… Aber, ich spüre deine Gedanken, liebe Ma’at , mit unserem deutlichen Wohlwollen, denn wenn ein König im Sinne der Ma’at regiert, so ist es immer auch in unserem Sinne, dem Sinne der Götter. So war es und so wird es immer sein, Millionen Mal erprobt.
    Man konnte langsam aber deutlich spüren, wie Burgon-Amenhotep III sich mehr und mehr dem Sonnenaspekt zuwendete. Alle Göttinnen und auch Götter, die er verehrte und mit Statuen, Tempeln, Kapellen, Abbildungen, Opfergaben pries, standen meist zudem alle in enger Beziehung zur Sonne.
    Burgon-Amenhotep III hatte seinen Vater Tanobakt-Thutmosis IV alljährlich begleitet, als dieser vor seiner Traum-Stele vor der Sphinx dem Sonnengott huldigte. Das hatte den Jungen tief beeindruckt. Durch den Erfolg seines Vaters sah er es wiederholt bestätigt. Dieses Bild hatte er verinnerlicht und nun, da er Pharao war, fand er einen von außen unbemerkten Weg weg von der Macht der Priesterschaft. Sie war es, die die Pharaonen an ihrem System störte und sie in ihrer Herrschaft einzuschränken versuchte. Ganz langsam hatte er all diese Gottheiten mit dem Sonnen-Aspekt in die Mitte gerückt, in allen Städten und Tempeln von Tameri .
    Er gab bald nach der Vereinigung von Amun und Re zu Amun-Re dem Bild der Sonne eine noch größere Bedeutung, nämlich indem er jetzt Aton , die Sonnenscheibe, direkt verehrte. Mancherorts wurde schon sein Vater als Herrn dessen, was Aton umkreist bezeichnet. Das erste Mal wurde Aton sogar durch seinen Großvater benannt, auch auf einer Stele.
    Er machte langsam, aber sicher deutlich, dass er nicht nur Amun allgemein und als Hauptgottheit verehrte, sondern auch dem Sonnengott Re in Amun-Re und noch weiter dem Aspekt der Sonne in Aton persönlich ergeben war. Er beließ die Amun -Priesterschaft, baute aber auch die anderen Götterkulte aus, um die Monopolisierung einzudämmen.
    Er war ein sehr offener Mensch und zwang niemanden zu irgendeinem Gott. Er als Pharao hatte eben nur die große Möglichkeit, seinen bevorzugten Gottheiten mehr Achtung zukommen zu lassen, allein durch seine Bautätigkeiten. Diese ließ er konsequent durchführen. Dabei zeigte er auch stets seine Offenheit und Interesse an anderen Gottheiten in den Fremdländern.
    Es kam sogar zu einem regelrechten Götteraustausch. Eine wunderbare Art, ein anderes Volk näher kennenzulernen, ohne sich zu bekämpfen, eine brüderliche Begegnung. Es sollte sogar später dazu kommen, als Burgon-Amenhotep III sehr krank wurde, dass der mitannische König ihm eine Statue ihres Wettergottes, ihres Sonnengottes und der Astarte , denn sie galt im Reiche Mitanni als wundertätige Göttin, zur besseren Genesung schickte. Die Tameri fanden Gefallen an der Göttin Astarte . Sie wurde sogar in den eigenen Götterhimmel integriert.
    Gepriesen seiest du Astarte , als meine Tochter, mancherorts auch als Tochter des Ptah und als Gemahlin des Seth wurdest du zur Kriegsgöttin, als Herrin der Pferde und Wagen! Da du auch Eigenschaften einer Liebesgöttin besaßest, verschmolzest du später auch mit der großen Göttin Hathor . Das war eine besondere Art von Vertrauensbeweis und Zuneigung. Schon zuvor hegten die Herrscherfamilien regen Briefwechsel. Vor allem die Pharaonen-Gemahlin Hanaskea-Teje übte sich in der fremdländischen Korrespondenz und war damit Burgon-Amenhotep III eine große Unterstützung, als es ihm zunehmend schlechter ging. Sie hatte großes diplomatisches Geschick.
    Zu der sich langsam einschleichenden Schwermut kam noch der schlechte Zustand seiner Zähne. Er litt an den Folgen einer schlechten Ernährung. Alles Getreide wurde mit Stein gemahlen. So wurde mit dem Brot auch Sand und Staub mit aufgenommen. Die Zähne wurden dadurch langsam abgeschliffen und es kam

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