Das Vermaechtnis
beigelegt wurde.
Der Sarkophag und die Kindermumien wurden in die Grabvorkammer gebracht, wo die eigentliche Mundöffnung und damit die Öffnung aller Sinnesorgane, mittels mehreren, verschieden bezeichneten und dechselartig geformten Geräten sowie einem ähnlich geformten Zauberstab durch verschiedene Priester vorgenommen wurde. Weitere Opfergaben wurden dargebracht sowie Bekleidung, Schmuckstücke und die Herrschaftsinsignien aufgelegt. Dann erfolgten das abschließende Hauptopfer und die rituelle Speisung des toten Pharao und der beiden Kinder. Nach der Anrufung verschiedener Gottheiten zum Schutze und Wohle des Pharao wurde der Sarg in die Grabkammer transportiert.
In der Grabkammer stand nun der große Quarzit-Sarkophag. Der große Sarkophag war vornehmlich rot bemalt und verziert mit Gestalten der schützenden Gottheiten wie Nephthys und Isis und beschrieben mit Verklärungen und Zaubersprüchen aus dem Totenbuch. Auch wurden Papyri in den Sarkophag gelegt. Auf dem Sarkophag selbst war nicht genügend Platz für das komplette Totenbuch. Somit war der Beistand der Götter gewährleistet – von Anubis , Osiris , Nut und Isis und insbesondere von den vier Horus -Kindern, die den Verstorbenen schützten. Sie hatten Osiris auch den Mund geöffnet, nachdem dieser von Anubis zusammengefügt wurde und in Leinen gewickelt war, sodass er wieder essen und sprechen konnte und er somit all seine Sinne auch im Leben nach dem Tode wieder benutzen konnte. So bewahrten die vier Horus -Söhne den Toten auch vor Hunger und Durst.
Der Sarkophag wurde geschlossen.
Ich möchte doch nicht unerwähnt lassen, welche Grabbeigaben der Pharao erhielt, damit es ihm in seinem Leben nach dem Tode an nichts fehlen würde:
Der königliche Sessel aus Zedernholz und mit Gold überzogen, verschiedenste Möbel, Kisten und Kästen, ein zweirädriger Jagdwagen, ein Schiffsmodell, Kleidung und Textilien, viele Uschebtis , den Stellvertreter-Figuren oft aus blauer Fayence, Werkzeuge, Stöcke, Stäbe, Fächer, Peitschen, Streitaxt, Wurfhölzer und Jagdwaffen, Keulenköpfe, Handgelenkschutz aus Leder, Lederhandschuhe, Schmuck, Plaketten mit dem Namen von Tanobakt-Thutmosis IV aus Holz, Bronze, Alabaster und Fayence sowie magische Ziegel, die den Himmelsrichtungen zugeordnet waren und mit magischen Schutzsprüchen beschrieben waren, viele Anch -Zeichen in unterschiedlichen Formen und Größen, Lote, Siegel, viele Ritual-Gefäße, Wassergefäße, Räuchergefäße, Vasen. Und natürlich dargestellte Lebensmittel, Vorräte, Salböle und die Kanopenkrüge mit den Organen, nur um einen groben Überblick zu geben.
Auch wurde das Grab, das mit hoher Kunstfertigkeit in den guten Kalkstein eingehauen worden war, sehr schön dekoriert. Doch man merkte den durchscheinenden Vorzeichnungen an, dass das Grab in aller Eile fertig gestellt werden musste. Im Bereich des Brunnenschachtes wurde dem König von den Göttern das Geschenk des Lebens in Form des Anch zeichens überreicht. Die Decken wurden meist mit Sternenmustern bemalt. Weiter ist gleich zweimal der König vor Osiris , Anubis und dreimal vor Hathor zu sehen. Oftmals gab es identische Darstellungen, die sich lediglich im Muster der Kleidung unterschieden. In der Grabkammer befanden sich vier magische Nischen, in einer Nische stand zum Beispiel eine tönerne Figur des Anubis . Die Sarkophaghalle besaß vier rechteckige Nebenkammern, die mit Holztüren verschlossen waren. Eine Kammer enthielt mit Weizen, Knoblauch, Bockshornklee und anderen Kräutern gefüllte Krüge, eine weitere Kammer die Mumie des verstorbenen Bruders von Burgon-Amenophis III sowie Gefäße und rituelle Objekte, die dritte einen Uschebti und einige Mumienbinden und die vierte Kammer enthielt mumifizierte Rinderfüße und Gänse. Die Mumie seiner verstorbenen Schwester war in einem Nebenraum beigesetzt. Nach dieser langen Zeremonie war für alles gesorgt, dass es seinem Vater, dem toten Pharao und seinen beiden Geschwistern im Leben im Jenseits gut gehen würde.
Und nun übergebe ich wieder das Wort an dich, strahlender Aton .“
Anubis setzt sich etwas entfernt wieder auf seinen Thron, denn nun kann eigentlich nichts mehr kommen, was ihn direkt betrifft. Aton lächelt sein strahlendes Lächeln und erzählt weiter:
„Hab Dank, großer Anubis ! Mir ist wieder einmal in Erinnerung gekommen, wie wichtig das Mundöffnungsritual ist. Gut, dass du es persönlich erklären konntest.
Es war ein ereignisreiches Jahr für den jungen
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