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Das Vermaechtnis

Das Vermaechtnis

Titel: Das Vermaechtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Scherer-Kern
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Lieblingsthema in eigener Sache, der Verehrung von Götterbildern, verlor.
    „Ja, natürlich, auch dich hat er verehrt! Natürlich, große Ma’at , hätte er dich gleich an erster Stelle benennen sollen, es war nicht seine Absicht, er ist noch jung.“
    Amun-Re erhebt sich aus seiner bequemen Haltung und stellt sich zwischen Ma’at und Aton .
    „Großer Amun-Re , darauf kommt es mir wirklich nicht an. Ich weiß, dass er mich auch verehrte. Ich als deine göttliche Tochter, Tochter des Sonnengottes, verlieh ihm doch das Recht zu herrschen, die Basis seiner königlichen Macht, oder? Nein, weshalb ich Aton unterbrach ist, dass ich betonen möchte, dass Burgon-Amenhotep III ungewöhnlich viele weibliche Gottheiten verehrte…“
    Im Götterhimmel wird es prompt unruhig. Urplötzlich fangen alle weiblichen Gottheiten das Reden untereinander an, schnattern vergnügt und kichern, als seien sie aus einem lang währenden Schlaf wachgeküsst worden. Ja, ein schönes Thema kündigt sich an. So sind sie, die Frauen, sie lieben Schmeicheleien und charmante Worte und schon sind sie froh gelaunt, diese Göttinnen.
    Ma’at scheint seine Gedanken zu lesen.
    „Lieber Amun-Re , ist es nicht so, dass auch die männlichen Gottheiten mehr als Stolz zeigen? Dass sie weit mehr als so manches Mal leicht zu Überheblichkeit neigen, leicht ist mehr als milde ausgedrückt, und man sie in kürzester Zeit mit einem Lächeln und einem charmanten Wort um den kleinsten göttlichen Finger wickeln kann? Soll ich dir mit meiner Feder einmal deinen göttlichen Bauch streicheln?“
    Dabei macht sie einen Schritt auf Amun-Re zu, welcher irritiert ausweicht und sofort weiterredet, mit einer leicht weggekippten Stimme, kurzfristig weggekippt, versteht sich:
    „Große Ma’at , so kenne ich dich gar nicht, natürlich hätte ich diese Besonderheit erwähnt, nein nicht nur erwähnt, besonders betont, aber deine Feder und mein Bauch – das lass mal lieber. Ich verstehe schon, was du meinst. Wir sind ja nicht unter uns, und das entspräche auch nicht der Göttlichen Ordnung… oder… jedenfalls, glaube ich… ja, wo war ich gerade… Ach, ich hatte ja auch gar nicht gesprochen, egal, so will ich denn fortfahren, denn diese wunderbar göttliche Ma’at hat wider die Göttliche Ordnung nun alles verwirrt!“
    „Du meinst, dich verwirrt, lieber Amun-Re , es ist schön, dass ich das immer noch kann nach hunderten von Jahren! Verzeih, meinen kleinen weiblichen Exkurs…“
    Dabei streicht sie charmant lächelnd mit ihrer Feder einmal unter Amun-Res Kinn und blickt dann hinüber zu Thot und blinzelt auch ihm einmal zu.
    „Diese Göttinnen, sie sind aber auch…“, denken die beiden gleichzeitig und schauen versonnen auf Ma’at . Alle Göttinnen lächeln verklärt oder kichern. Die Götter räuspern sich und lächeln auch, es gibt wohl keinen unter ihnen, der nicht abgeneigt ist, einmal die Feder der Ma’at auf diese seltene Weise zu spüren. Aton strahlt umso mehr, während er sie beobachtet, Isis und Nephthys sind völlig entzückt. Sie haben gleich gespeichert, was sie mit ihren Flügeln entsprechendes tun könnten, und endlich taut Amun-Re wieder auf und versucht, den Faden wieder aufzunehmen:
    „Hervorgehoben meine ich, ja, meinte der große strahlende Aton und nun auch ich, dass Burgon-Amenhotep III den fraulichen Federn, verzeiht, ich meine Aspekten, sehr zugeneigt war. Er ließ sich gern mit den weiblichen Mitgliedern seiner Familie abbilden, er war umgeben von Federn… Oh! Ich bin ja ganz von Sinnen! Liebe Ma’at , ich bitte dich, stell die Göttliche Ordnung wieder her! So kann es ja nicht weitergehen hier im Götterhimmel…“, er lächelt anscheinend verzweifelt.
    „Wieso, es ist alles bester Ordnung, besser geht es gar nicht!“
    Alle lachen, so ausgelassen hatten sie die große Ma’at noch nie erlebt. Sie entwickelt einen ungeheuren Charme auf ihre Art und lässt eine Woge der Glückseligkeit über die Götterschar hinwegziehen. Das ist ihre Art, ihr Wohlwollen und ihre Liebe allen Göttlichen gegenüber zu zeigen. Allen tut dies bis in den letzten Winkel ihrer Energie gut, denn sie lebten ihr Leben stets so, es im Sinne der Ma’at zu führen. Dieser direkte Beweis ihrer Zuneigung ist für alle etwas besonders Wertvolles. Sie sitzen und genießen, die Götter, allesamt.
    Amun-Re sammelt sich als erster wieder, füllt seine Energie mit viel Licht und spricht weiter:
    „Wir erinnern uns: Bei Burgon-Amenhotep III waren wir zuletzt,

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