Das Vermaechtnis
Wort Jehovah nicht vergessen und sie zusammenhielten.
Nebukadnezar achtete diesen Propheten, weil er die Wahrheit verkündet hatte, und er war nicht gegen ihn, wie einige behaupten. Hätten die Judäer auf diesen Propheten gehört, wäre Gottes Zorn in Form von Nebukadnezars Eindringen in die Stadt mit vielen Toten und Zerstörung und dem folgenden Exil vieler Beamten, Handwerker und Soldaten, und der Mitnahme eines Teils des Tempelschatzes, vielleicht nicht über sie gekommen. Sie hätten alle in Jerusalem bleiben können.
Tanobakt wollte den Propheten Salana-Daniel , der hier in Babylon lebte, wenn er ihn einmal wieder sah, weiter nach Jerusalem fragen. Eine schicksalhafte Stadt. Sie hatten kluge Gedanken, diese Propheten. Es ließ sich gut mit ihnen reden. Besonders als Hesekiel noch lebte und Zarathustra eine kurze Zeit in der Stadt verweilte, sah man sie des Öfteren auch zu dritt. Zarathustra bezeichnete sich selbst als Lehrer und nicht als Prophet wie Hesekiel und Salana-Daniel , der sich selbst allerdings noch nicht als Prophet anerkennt. Zarathustra war sehr freundlich zu ihm, obgleich er, Tanobakt , ja nur ein einfacher Mann war. Ihn faszinieren alle Gedanken dieser gelehrten Männer. Gern hätte er jemanden wie sie an seiner Seite, um über all die Fragen, die er an das Leben hat, zu reden. Wie damals mit seiner klugen und weisen Frau. Das waren seine glücklichsten Zeiten. Der Kindbettdämon hat ihr Leben viel zu früh beendet. Dieser war mit nichts zu besänftigen gewesen. Sie verstarb mit der Geburt seines jüngsten Sohnes, welcher nun noch immer keine Frau an seiner Seite hat. Da schießt Tanobakt ein Gedanke durch den Kopf.
„ Gimra !“, ruft er zu seiner Standnachbarin.
„Sie ist zum Essen zubereiten nach Hause, was ist?“, fragt ihr Mann etwas unwirsch.
„Kannst du Elieanor-Adda-Guppi bitten, mit neuen Kräutern zu mir zu kommen? Es ist doch noch zu unangenehm, das Bein zu belasten“, ruft er ihm zu. Schon werden seine Worte in die andere Richtung weiter getragen.
„Sie hat schon alles beisammen und will sowieso gerade zu dir kommen“, ruft er zurück.
„Danke! Ah, da kommt sie schon, oh, wunderbar, und mit solch hohem Besuch! Sie können beide Gedanken lesen!“, und entzückt ruft er ihnen entgegen:
„Bringt bitte noch einen Schemel mit, denn auf eine Feier am heutigen Tage war ich nicht eingestellt und nicht mit solch zahlreichen Gästen!“
So dreht der Prophet noch einmal um, mit einem kleinen Lächeln zu Elieanor-Adda-Guppi , um einen kleinen Schemel von ihrem Stand zu holen, während Elieanor-Adda-Guppi schon weiter zu Tanobakt geht.
Sie ist kaum an seinem Stand, da redet er auch schon los, als hätte er Angst, er könne seinen Gedanken verlieren.
„Große Elieanor-Adda-Guppi , bevor ich es vergesse, denn immer wenn ich den Propheten sehe, pflege ich alles um mich herum zu vergessen, habe ich noch eine Frage an dich. Ich will etwas leise reden, da es meinen Sohn betrifft, der gerade die Ziegen geholt hat und sie nun festbindet.
Er hilft mir nun beim Verkauf, so kann ich mich eine Zeit etwas zurückziehen, ganz in eigener Sache, du weißt, was ich meine. Meinem Bein tut es auch besser.“ Während er weiterredet, versorgt Elieanor-Adda-Guppi seine Wunde. Sie nickt zufrieden, als sie das Bein begutachtet.
„Nun rasch meine Frage: Kann es sein, dass der Totengeist seiner Mutter…“, nickt dabei in die Richtung seines Sohnes, „…noch mit ihm hadert, denn er findet einfach keine passende Frau? Dabei sieht er doch sehr ansprechend aus und ist ein fleißiger junger Mann mit einem Talent zum guten Geschäft. Vielleicht trägt sie ihm das nach, dass sie durch ihn in die ewige Finsternis musste? Nun verhindert ihr Totengeist, dass er mit einer anderen Frau glücklich wird.“
Er freut sich richtig, obwohl das Thema nicht sehr fröhlich ist, aber er ahnt, dass dies die Ursache sein könnte, die er schon seit Jahren gesucht hatte.
„Ja, durchaus, das ist sogar sehr gut möglich! Wenn du, ich meine er“, sie nickt in die Richtung seines Sohnes, „damit einverstanden ist, dann besuche ich ihn in der nächsten Woche und ich werde die Geister befragen. Vielleicht kann er sich noch am gleichen Tag mit einem Versöhnungsritual wieder mit ihr gut stellen. Seiner Familienplanung steht dann nichts mehr im Wege. Versprechen kann ich es nicht, bei den Göttern und Geistern weiß man nie, aber, es ist wirklich gut möglich. Ein Versöhnungsritual wird auch gleichzeitig die Schuld
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