Das Vermaechtnis
verheeren und Menschen und Vieh daraus tilgen.‘
Er war tapfer und unermüdlich als er sich hinstellte und ausrief: ‚ So will ich diese Schale zerbrechen, also wird Gott das Volk Israel zerbrechen und die Stadt Jerusalem, wie man ein Töpfergerät zerbricht, dass es nie wieder heil werden kann. Ich werde gegen euch senden das Schwert und den Hunger und die Pest, und ich werde machen euch zum Entsetzen für alle Königreiche der Erde, zum Fluch und zum Gezisch und zum Hohne unter allen Völkern.‘ – Als er das ausrief und eine tönerne Schale mitten durchbrach, waren alle entrüstet. Sie wollten ihn steinigen! So wurde Jeremia gefangengenommen, abends aber wieder frei gelassen. Ein paar Tage später wieder als Verräter gefangengenommen und gebrandmarkt, weil er versucht habe, den Widerstand gegen Babylon zu sabotieren. Fast alle widersetzten sich seinen Botschaften und seinen Prophezeiungen.
Aber auch zu Nebukadnezar sprach die Stimme unseres Gottes : ‚Zieh aus nach Jerusalem und zerstöre den Tempel, denn niemand kümmert sich darum.‘
Als Nebukadnezar dies vernahm, war er erst zögerlich. Er wollte nicht glauben, dass ein Gott sein eigenes Volk durch die Hände seines Feindes bestrafen wollte. Er wollte einfach nicht glauben, dass Jehovah mit ihm einen Bund schließen wollte wider sein eigenes von ihm auserwähltes Volk Israel !
Nebukadnezar vergewisserte sich durch die Weisung seiner Götter, indem er vier Pfeile auf Tontafeln schoss, deren Namen er nicht lesen konnte. Alle Pfeile zerbrachen beim Aufprall, nur ein Pfeil durchbohrte die Tontafel, auf der Jerusalem stand. Da wusste Nebukadnezar , dass dieser Tag tatsächlich kommen würde. Unser Gott hatte Nebukadnezar zu seinem Werkzeug gemacht.“
„Was war denn noch vorgefallen, das den Zorn eures Gottes so stark auf euer Volk fallen ließ, mit solch einer harten Strafe, dass einem nur erzittert?“, will Elieanor-Adda-Guppi wissen.
„So sagte Jeremia : ‚Ihr habt fremden Göttern geopfert, die ihr nicht gekannt habt, nicht ihr und nicht eure Väter und nicht die Könige von Juda . Ihr habt diesen Ort erfüllt mit dem Blute Unschuldiger. Die Höhen habt ihr erbaut und eure Söhne verbrannt, was ich nicht geboten und nicht verheißen habe…‘ Menschenopfer für Jehovah oder einen anderen Gott , egal, es ist abscheulich und unentschuldbar! Ich kann den Zorn unseres Herrn verstehen.“
„Das kann ich auch! Ich hoffe, dass dies in unserem Land auch endlich bestraft wird. Allerdings ist hier nicht das Volk das Ausführende. Wir haben meist Rauchopfer, Trankopfer und eben Tieropfer. Dass Menschen geopfert werden, kann nur aus dem Hirn von Besessenen…“
„Vorsicht! Nicht zu laut!“, unterbricht Elieanor-Adda-Guppi Tanobakt . „Eine Strafe dafür würde schlimmer treffen als der sanfte Tritt eines Kamels!“
„Es ist ein unerfreuliches Thema. Gab es nicht früher schon einmal einen König in Juda , der vom Volk und auch von eurem Gott sehr gemocht wurde?“, fragt Tanobakt weiter einem schöneren Thema zugewandt.
„Ja, du meinst den König Salomo ! Er ließ den wundervollen Tempel erbauen mit den beiden prächtigen Säulen: Boas , für Stärke, und Jachin , für Festigkeit. Beide zusammen stehen als Symbol für die Stabilität des Glaubens. Im Allerheiligsten ließ er die Bundeslade aufbewahren, eine mit Gold überzogene Truhe aus Akazienholz, auf der zwei Cherubim , ihr wisst, Engel von hohem Rang, thronten, die schützend ihre Flügel über die Truhe ausbreiteten. Diese Truhe enthielt also die zehn Gebote des Moses und alle wussten ob ihrer Anwesenheit Gottes Gegenwart inmitten seines Volkes. Sie ist das Symbol für den Bund Gottes mit dem Volk Israel , aber nun ist alles zerstört, völlig zerstört. Das wichtigste Zeichen unserer Verbundenheit mit Jehova !“ Salana-Daniel klingt entmutigt.
„Vielleicht konnte sie und der wertvolle Inhalt noch rechtzeitig geborgen werden! Sie liegt bestimmt gut verwahrt an einem sicheren Ort. Wäre es nicht schön, wenn sie, wenn die Zeit gekommen ist, wieder gefunden werden würde?“, versucht Elieanor-Adda-Guppi ihm Mut zuzusprechen. Salana-Daniel seufzt, lächelt und nickt nur.
„Die zehn Gebote , das ist euer Gesetz, es ähnelt unserem Gesetz Hammurabis, oder?“, will sie wissen.
„Ich glaube, die Gesetze kann man so nicht ganz miteinander vergleichen. Vom Sinn her unterscheiden uns natürlich ganz deutlich die ersten drei Gebote, die unser Verhältnis zu Gott klären, denn wir sollen
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