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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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Gäste ihre Füße stellen konnten. Morn schenkte aus, die Ärmel bis zu den Ellbogen hochgekrempelt. Die untere Hälfte seines Gesichts war kurz und zerknautscht, als wäre er mit dem Kinn zwischen zwei Mühlsteine geraten. Die Gäste saßen an massiven Eichentischen und lauschten den beiden Händlern, die frühzeitig ihre Geschäfte beendet hatten und auf ein Bier hereingekommen waren.
    Morn schaute von einem Krug auf, den er gerade abtrocknete. »Eragon! Schön, dich zu sehen. Wo ist dein Onkel?«
    »Einkaufen«, sagte Eragon achselzuckend. »Wird noch eine Weile dauern.«
    »Und Roran, ist er auch da?«, fragte Morn, während er mit dem Lappen den nächsten Krug auswischte.
    »Ja, in diesem Jahr ist das Vieh gesund geblieben und so konnte er mitkommen.«
    »Gut, gut.«
    Eragon deutete auf die beiden Händler. »Wer sind die?«
    »Getreideaufkäufer. Erst haben sie für lächerliches Geld den Leuten ihre Erträge abgekauft, und jetzt erzählen sie wilde Geschichten und erwarten, dass wir ihnen glauben.«
    Eragon verstand Morns Ärger. Die Menschen brauchen das Geld. Ohne Geld können wir nicht überleben. »Was für Geschichten?«
    Morn schnaubte. »Sie behaupten, die Varden hätten sich mit den Urgals verbündet und eine Streitmacht aufgestellt, um uns anzugreifen. Angeblich verdanken wir es nur der Gnade des Königs, dass wir bisher in Sicherheit lebten - als würde es Galbatorix kümmern, wenn unser Dorf niedergebrannt wird … Geh hin und hör sie dir selber an. Ich habe genug zu tun, da muss ich mich nicht auch noch mit irgendwelchen Lügengeschichten beschäftigen.«
    Der erste Händler ließ mit seinem gewaltigen Leibesumfang fast den Stuhl unter sich verschwinden. Das Holz ächzte bei jeder Bewegung. Sein Gesicht wies keinerlei Spuren von Behaarung auf, seine Hände waren fleischig, und er hatte dicke, wulstige Lippen, die sich zu einem Schmollmund verzogen, wenn er einen Schluck aus seinem Krug nahm. Der zweite Mann hatte ein rosiges Gesicht. Die Haut an seinem Kinn war trocken und voller Fettpolster und sah aus wie kalte, ranzig gewordene Butter. Im Gegensatz zu seinem Nacken und den dicken Hängebacken war der Rest seines Körpers unnatürlich mager.
    Der erste Händler versuchte vergeblich, seine überquellende Leibesfülle auf den Abmessungen der Sitzfläche des Stuhls unterzubringen. Er sagte: »Nein, nein, ihr versteht nicht. Nur durch die unablässigen Anstrengungen, die der König für euch unternimmt, könnt ihr hier sitzen und mit uns reden. Wenn er, bei all seiner Weisheit, seine Unterstützung zurückzöge, dann wehe euch!«
    Jemand rief: »Gewiss, warum erzählt ihr uns nicht gleich, dass die Drachenreiter zurückgekehrt sind und dass jeder von euch hundert Elfenkrieger getötet hat. Ihr glaubt wohl, wir wären kleine Kinder, die euch jedes Märchen abkaufen? Wir können selbst auf uns aufpassen. « Die Leute lachten.
    Der Händler setzte zu einer Erwiderung an, als sein magerer Gefährte ihn mit einer Handbewegung unterbrach. Bunte Edelsteine blitzten dabei an seinen Fingern auf. »Ihr versteht uns falsch. Wir wissen, dass sich das Imperium nicht um jeden Einzelnen kümmern kann, so wie ihr es vielleicht gerne hättet, aber es kann die Urgals und andere Scheusale daran hindern, diesen …«, er suchte nach einem unverfänglichen Ausdruck, »diesen Ort zu überrennen.«
    Der Händler fuhr fort: »Ihr seid verärgert über das Imperium, weil es in euren Augen die Menschen ungerecht behandelt, und das ist eine legitime Meinung, aber ein König kann es nicht jedem recht machen. Es kommt unweigerlich zu Streitfällen und Konflikten. Die überwiegende Mehrheit von uns hat jedoch nichts zu beanstanden. In jedem Land gibt es ein Häufchen von Nörglern, die mit der Machtverteilung unzufrieden sind.«
    »Ja«, rief eine Frau, »wenn man die Varden als Häufchen bezeichnen will!«
    Der Fettwanst seufzte. »Wir haben bereits erklärt, dass die Varden nicht daran interessiert sind, euch zu helfen. Das ist eine Lüge, die diese Verräter aufgebracht haben, um das Reich zu spalten und die Menschen zu überzeugen, dass die eigentliche Bedrohung innerhalb - nicht außerhalb - unserer Grenzen liegt. Sie wollen einfach nur den König stürzen und unser Land in Besitz nehmen. Sie haben überall ihre Spione und bereiten jetzt die Invasion vor. Man weiß nie, wer insgeheim für sie arbeitet.«
    Eragon teilte ihre Auffassung nicht, aber die Händler waren gewiefte Redner und einige Leute nickten zustimmend. Er

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