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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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er.
    »Du musst mir erzählen, wie du Saphira gefunden hast und was sich seitdem ereignet hat«, sagte der Varde und legte die Fingerspitzen aneinander. »Einiges weiß ich aus der Botschaft, die Brom uns zukommen ließ, anderes von den Zwillingen. Aber ich möchte es von dir hören, besonders die Einzelheiten über Broms Tod.«
    Eragon scheute sich davor, diese Dinge einem Fremden zu erzählen, aber Ajihad war geduldig. Jetzt fang schon an, drängte ihn Saphira sanft. Eragon rutschte verlegen herum, dann begann er mit seiner Geschichte. Am Anfang wollten ihm die Worte nur stockend über die Lippen kommen, aber mit der Zeit fiel es ihm immer leichter. Saphira half seinem Erinnerungsvermögen mit gelegentlichen Zwischenbemerkungen auf die Sprünge. Der Varde hörte ihm die ganze Zeit aufmerksam zu.
    Eragon redete stundenlang und machte häufig Pausen zwischen den Sätzen. Er berichtete Ajihad von Teirm, behielt aber Angelas Prophezeiung für sich und auch, wie er und Brom die Ra’zac entdeckt hatten. Er erzählte sogar von seinen Träumen, in denen er Arya gesehen hatte. Als er von seiner Gefangenschaft in Gil’ead sprach und den Schatten erwähnte, verhärteten sich die Gesichtszüge des Varden, und er lehnte sich mit trübem Blick zurück.
    Als er mit seinem Bericht fertig war, verfiel Eragon in brütendes Schweigen. Ajihad stand auf, verschränkte die Hände auf dem Rücken und betrachtete abwesend die Bücher in einem der Wand-regale. Nach einer Weile kehrte er an den Schreibtisch zurück.
    »Broms Tod ist ein schrecklicher Verlust. Er war ein enger Freund von mir und ein mächtiger Verbündeter der Varden. Mit seiner Tapferkeit und Weisheit hat er uns viele Male vor dem Untergang bewahrt. Und noch jetzt, nach seinem Tode, hat er uns ein Vermächtnis geschickt, das unser Überleben sichern kann - dich.«
    »Aber was kann ich denn schon für euch tun?«, fragte Eragon.
    »Das werde ich dir noch genau erklären«, sagte Ajihad, »aber es gibt dringendere Angelegenheiten, über die wir zuerst sprechen müssen. Die Nachricht vom Bündnis der Urgals mit dem Imperium ist äußerst besorgniserregend. Sollte Galbatorix tatsächlich eine Urgal-Streitmacht zu Hilfe nehmen, um uns zu vernichten, steht das Überleben der Varden auf Messers Schneide, auch wenn viele von uns hier in Farthen Dûr in Sicherheit sind. Dass ein Drachenreiter, selbst ein so bösartiger wie Galbatorix, einen Pakt mit diesen Ungeheuern überhaupt in Betracht zieht, beweist in der Tat, dass er wahnsinnig ist. Mich schaudert bei dem Gedanken, was er ihnen als  Gegenleistung für ihre wankelmütige Loyalität versprochen hat. Und dann ist da ja auch noch der Schatten. Kannst du ihn mir beschreiben? «
    Eragon nickte. »Er war groß, hager und sehr blass, hatte gelbliche Augen und purpurrotes Haar. Und er war ganz in Schwarz gekleidet. «
    »Wie sah sein Schwert aus - hast du es gesehen?«, fragte Ajihad mit Nachdruck. »War auf der Klinge eine lange Schramme?«
    »Ja«, sagte Eragon überrascht. »Woher weißt du das?«
    »Weil ich sie verursacht habe, bei dem Versuch, ihm das Herz herauszuschneiden«, sagte Ajihad mit grimmigem Lächeln. »Er heißt Durza und ist einer der teuflischsten und listigsten Dämonen, von denen dieses Land je heimgesucht wurde. Er ist der perfekte Handlanger für Galbatorix und für uns ein gefährlicher Gegner. Du sagst, ihr habt ihn getötet. Wie ging das vor sich?«
    Eragon erinnerte sich nur zu gut. »Murtagh hat zweimal auf ihn geschossen. Der erste Pfeil traf ihn in die Schulter, der zweite zwischen die Augen.«
    »Das habe ich befürchtet«, sagte Ajihad stirnrunzelnd. »Ihr habt ihn nicht getötet. Einen Schatten kann man nur mit einem Schwertstoß mitten ins Herz vernichten. Alles andere bewirkt bloß, dass er sich in Luft auflöst, um einige Zeit später an einem anderen Ort wieder aufzutauchen. Es ist ein schmerzhafter Prozess, aber Durza wird überleben und stärker denn je zurückkehren.«
    Eine düstere, Unheil verkündende Stille, wie die Ruhe vor dem Sturm, breitete sich in dem Raum aus. Nach einer Weile sagte Ajihad: »Du bist ein Rätsel, Eragon, ein Geheimnis, dem niemand auf die Spur kommt. Jeder weiß, was die Varden wollen - oder die Urgals oder selbst Galbatorix -, aber was du vorhast, weiß niemand. Und das macht dich so gefährlich, besonders für Galbatorix. Er fürchtet dich, weil er keine Ahnung hat, was du als Nächstes tun wirst.«
    »Fürchten die Varden mich auch?«, fragte Eragon

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