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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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dicken Stützpfeilern, die hoch oben eine gewölbte Kuppel trugen.
    Als sie den Eingang nach Tronjheim erreichten, blieb Saphira stehen, um abzuwarten, ob der Glatzkopf neue Anweisungen hatte.  Als keine kamen, ging sie weiter auf das Portal zu. Kannelierte Säulen aus blutrotem Jaspis säumten die Felswände. Zwischen den Säulen standen hünenhafte Statuen absonderlicher Kreaturen, auf ewig eingefangen vom Meißel des Bildhauers.
    Das schwere Tor öffnete sich ächzend, als verborgene Ketten die gewaltigen Holzbalken in die Höhe zogen. Dahinter führte eine vier Stockwerke hohe Halle geradewegs ins Zentrum von Tronjheim. In den Obergeschossen lagen zahllose Torbögen, hinter denen graue Tunnel erkennbar waren, die in den Tiefen des Bergs verschwanden. Menschentrauben hatten sich dort gebildet und alle blickten neugierig zu Eragon und Saphira herab. Im Erdgeschoss hingegen versperrten schwere Türen den Zugang in die verschiedenen Tunnelgänge. Zwischen den Stockwerken hingen riesige, kunstvoll geknüpfte Wandteppiche mit Darstellungen heldenhafter Figuren und turbulenter Schlachtszenen.
    Lauter Jubel schlug ihnen entgegen, als Saphira den Stadtberg betrat und durch die Halle marschierte. Eragon hob die Hand, was der Menge einen neuerlichen Jubelschrei entlockte, wenngleich auch hier die meisten Zwerge sich dem überschwänglichen Willkommensgruß nicht anschlossen.
    Die etwa eine Meile lange Halle endete an einem hohen, von schwarzen Onyxsäulen flankierten Torbogen. Gelbe Zirkon-Aufsätze, dreimal so groß wie ein Mensch, saßen auf den Säulen und warfen goldene Lichtstrahlen in die Halle hinab. Saphira trat durch den Bogen, dann blieb sie stehen und reckte den Hals in die Höhe. Ein tiefes Summen drang aus ihrer Kehle.
    Sie befanden sich in einem kreisrunden Saal, etwa tausend Fuß im Durchmesser, der bis zum Gipfel von Tronjheim hinaufreichte und sich mit zunehmender Höhe verjüngte. Ringsum in den Wänden stiegen Reihen von Torbögen auf - eine Reihe für jede der zahllosen Ebenen des Stadtberges -, und der Boden bestand aus poliertem Karneol, in welchen das Symbol eines von zwölf Sternen umschlossenen Hammers eingemeißelt war, so wie auf Oriks Helm.
    Der Saal, die zentrale Kammer des Stadtberges, war der Ausgangspunkt von vier gewaltigen Hallen - einschließlich der, aus der sie gerade herausgekommen waren -, die Tronjheim in vier Viertel aufteilten. Die Hallen waren identisch, außer der, die Eragon gegenüberlag. In dieser erhoben sich rechts und links gewaltige Marmorsäulen, zwischen denen je eine nach innen einschwenkende Treppe in die Tiefe hinabführte.
    Eine gute Meile über ihnen hing in der Mitte der Saaldecke ein riesengroßer Sternsaphir von ungewöhnlich strahlender rosaroter Farbe, der wie die Morgenröte schimmerte. Das Juwel maß gewiss zwanzig Schritt im Durchmesser und war fast ebenso dick. Seine Unterseite war so geschnitten, dass sie aussah wie eine Rosenblüte, und die Arbeit war so kunstfertig ausgeführt, dass sie beinahe echt aussah. Ein breiter Lichterring umgab den Sternsaphir und warf einen rötlichen Schimmer auf alles, was darunter lag. Das Funkeln des Juwels erweckte den Eindruck, als zwinkerte ihnen von oben ein gigantisches Auge zu.
    Eragon konnte nur voller Verwunderung um sich blicken. Nichts hatte ihn auf etwas Derartiges vorbereitet. Es schien unmöglich, dass Tronjheim von sterblichen Wesen erbaut worden war. Der Stadtberg stellte alles in den Schatten, was er jemals im Königreich gesehen hatte. Er bezweifelte, dass selbst Urû’baen sich mit der hier offenbarten Pracht und Erhabenheit messen konnte. Tronjheim war ein überwältigendes Monument der Kraft und Beharrlichkeit der Zwerge.
    Der Glatzkopf überholte Saphira und sagte: »Von hier ab musst du zu Fuß gehen.« Während er sprach, kamen vereinzelte Buhrufe aus der Menge. Ein Zwerg brachte Tornac und Schneefeuer fort. Eragon stieg von Saphira ab, blieb aber an ihrer Seite, als der Mann sie über den Karneolboden in den Gang zu ihrer Rechten führte.
    Sie gingen eine Weile, dann bogen sie in einen kleineren Gang ein. Trotz der Enge wichen die Wachen ihnen nicht von der Seite. Nach vier scharfen Biegungen kamen sie an eine massive, vom Alter geschwärzte Zedernholztür. Der Glatzkopf öffnete sie und führte die drei hinein, während die Wachen draußen zurückblieben.
     

AJIHAD
    Eragon betrat eine elegante, zweistöckige Bibliothek, deren Wände mit Bücherregalen aus Zedernholz verkleidet waren. Eine

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