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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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seiner Seite haben wollte.
    »Woher wissen wir, dass du nicht lügst?«, fragte Orik.
    »Weil ich es sage«, verkündete eine energische Stimme. Ajihad trat in ihre Mitte, für die Schlacht gerüstet mit Brustpanzer und einem Schwert mit Elfenbeingriff. Er legte eine kräftige Hand auf Eragons Schulter und zog ihn fort, sodass niemand hörte, was er sagte. Er warf einen Blick auf Eragons Rüstung. »Gut, Orik hat etwas Passendes für dich gefunden.«
    »Ja ... Gibt es Neuigkeiten aus den Tunneln?«
    »Nichts.« Ajihad stützte sich auf sein Schwert. »Einer der Zwillinge ist in Tronjheim geblieben. Er wird vom Drachenhort aus die Schlacht beobachten und mir durch seinen Bruder Informationen übermitteln. Ich weiß, dass du dich geistig mit ihnen verständigen kannst. Ich möchte, dass du den Zwillingen alles, absolut alles mitteilst, was dir während der Schlacht ungewöhnlich erscheint. Außerdem werde ich dir durch sie Befehle übermitteln. Verstanden?«
    Der Gedanke, mit den Zwillingen verbunden zu sein, erfüllte Eragon mit Abscheu, aber er wusste, dass es notwendig war. »Ja, ich habe verstanden.«
    Ajihad hielt inne. »Du bist kein Fußsoldat und kein berittener Krieger. Ich weiß nicht so recht, wie ich dich einsetzen soll. In der Schlacht könnte alles ganz anders kommen, aber ich glaube, am Boden bist du mit Saphira am sichersten. In der Luft würdest du ein vortreffliches Ziel für die Bogenschützen der Urgals abgeben. Willst du von Saphiras Rücken aus kämpfen?«
    »Ich weiß nicht genau. Wenn ich auf Saphira sitze, befinde ich mich so hoch oben, dass ich nur an einen Kull herankomme.«
    »Ich fürchte, es werden viele Kulls da sein«, sagte Ajihad. Er richtete sich auf und zog das Schwert aus dem Boden. »Der einzige gute Rat, den ich dir mitgeben kann, ist, unnötige Risiken zu vermeiden. Die Varden können es sich nicht leisten, dich zu verlieren.« Dann drehte er sich um und verschwand.
    Eragon kehrte zu Orik und Murtagh zurück und hockte sich neben Saphira, den Schild an die Knie gelehnt. Die vier warteten schweigend, wie hunderte von Kriegern um sie herum auch. Das Licht schwand, als die Sonne langsam hinter den Rand der Krateröffnung kroch.
    Eragon ließ den Blick über das Lager schweifen und erstarrte. Etwa dreißig Fuß von ihm entfernt, saß Arya, den Bogen im Schoß. Entgegen aller Vernunft hatte er gehofft, sie habe Farthen Dûr mit den anderen Frauen zusammen verlassen. Besorgt lief er zu ihr hinüber. »Willst du etwa mitkämpfen?«
    »Natürlich«, sagte Arya gelassen.
    »Aber das ist doch viel zu gefährlich!«
    Ihr Gesicht verfinsterte sich. »Hör auf, mich zu bemuttern, Eragon. Bei den Elfen werden beide Geschlechter zu Kämpfern ausgebildet. Ich bin nicht wie eure hilflosen Frauen, die wegrennen, sobald Gefahr droht. Ich hatte die Aufgabe, Saphiras Ei zu beschützen ... und habe versagt. Der Name meiner Familie ist entehrt und würde weiteren Schaden nehmen, wenn ich dir und Saphira in der Schlacht nicht tatkräftig zur Seite stünde. Du vergisst, dass ich von allen auf diesem Feld, dich eingeschlossen, die stärksten magischen Kräfte besitze. Wer außer mir könnte den Schatten besiegen, falls er auftaucht? Und wer sonst hat so viel Grund, ihn zu hassen?«
    Eragon starrte sie hilflos an. Er wusste, dass sie Recht hatte. »Dann pass bitte gut auf dich auf.« In seiner Verzweiflung fügte er noch rasch in der alten Sprache hinzu: »Wiol pömnuria Ilian.« Mir zuliebe.
    Die Elfe wandte unbehaglich den Blick ab. Eine Haarsträhne verdeckte ihr Gesicht. Sie fuhr mit der Hand über den polierten Bogen und murmelte: »Es ist mein Wyrda, hier zu sein. Ich muss meine Schuld abtragen.«
    Ohne ein weiteres Wort stand er auf und kehrte zu Saphira zurück. Murtagh sah ihn fragend an. »Was hat sie gesagt?«
    »Nichts.«
    Die Stunden krochen dahin, und die Krieger versanken in brütendem Schweigen, während jeder seinen eigenen Gedanken nachhing. Bis auf das blutrote Glühen der Laternen und den Schein der Feuer unter den Kesseln wurde es im Krater des Farthen Dûr dunkel. Eragon befingerte die Glieder seines Kettenhemds und schaute ständig verstohlen zu Arya hinüber. Orik fuhr wieder und wieder mit einem Wetzstein über die Schneide seiner Streitaxt und prüfte ständig ihre Schärfe. Das kratzende Geräusch des Steins auf dem Metall war unangenehm. Murtagh starrte reglos ins Leere.
    Gelegentlich kam ein Bote ins Lager gerannt und sofort sprangen die Krieger auf. Aber es war jedes Mal

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