Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
Vom Netzwerk:
entstandene Grube zu-schaufelten, führte ihr spitznasiger Anführer Eragon zum nächsten Tunnel. Dieser war schwieriger zu verschließen, aber es gelang ihm, das Kunststück zu wiederholen. Mit Saphiras Hilfe brachte er in den nächsten Stunden überall im Farthen Dûr mehr als ein halbes Dutzend Tunnel zum Einsturz.
    Während er unermüdlich arbeitete, kroch allmählich das Tageslicht auf das kleine Stück Himmel über ihnen zu. Man konnte noch immer kaum etwas erkennen, aber allein die trübe Helligkeit erhöhte schon Eragons Zuversicht. Er wandte sich von den Trümmern des letzten Tunnels ab und schaute sich neugierig um.
    Ein Massenexodus von Frauen und Kindern und den Ältesten der Varden hatte eingesetzt. Jeder schleppte ein schweres Bündel mit Vorräten, Kleidern und anderen Habseligkeiten mit sich. Begleitet wurde der Flüchtlingsstrom von einer kleinen Kriegereskorte, die hauptsächlich aus jungen und alten Männern bestand.
    Am turbulentesten ging es jedoch vor den Toren Tronjheims zu, wo die Varden und Zwerge ihre in drei Bataillone unterteilte Streitmacht aufstellten. Über jedem einzelnen Bataillon wehte die Standarte der Varden: Ein weißer Drache, der eine Rose über ein Schwert hält, dessen Klinge nach unten auf ein purpurnes Feld zeigt.
    Die entschlossen dreinblickenden Krieger schwiegen. Ihre langen Haare quollen unter den Helmen hervor. Viele trugen nur Schwert und Schild, aber es gab auch mehrere Reihen Speer- und Lanzenträger. Ganz hinten prüften die Bogenschützen ihre Sehnen.
    Die Zwerge trugen schwere Schlachtrüstungen. Eiserne Schutz-panzer bedeckten ihre Knie, und am linken Arm hingen dicke Rundschilde, in die das jeweilige Wappen ihres Clans eingestanzt war. Kurzschwerter steckten in Scheiden an der Hüfte, während sie in der rechten Hand Breithacken oder Streitäxte hielten. Die Beine wurden von feingliedrigen Kettenstrümpfen bedeckt. Sie trugen eiserne Kappen und messingbeschlagene Stiefel.
    Aus dem hinteren Bataillon löste sich eine kleinwüchsige Gestalt und eilte auf Eragon und Saphira zu. Es war Orik, genauso gerüstet wie die anderen Zwerge. »Ajihad möchte, dass ihr euch der Streitmacht anschließt«, sagte er. »Es gibt keine Tunnel mehr, die verschlossen werden müssen. Kommt mit, euch erwartet vorher noch eine Mahlzeit.«
    Eragon und Saphira folgten Orik in ein Zelt, in dem sie Brot und Wasser für Eragon und einen Haufen getrocknetes Fleisch für Saphira vorfanden. Sie aßen, ohne sich über das karge Mahl zu beschweren. Es war immer noch besser, als hungrig in die Schlacht zu ziehen.
    Als sie fertig waren, trug Orik ihnen auf zu warten und verschwand zwischen den Kriegern seines Bataillons. Er kehrte mit einer Schar Zwerge zurück, die die aufgestapelten Bestandteile eines Panzerkleids herbeischleppten. Orik nahm ein Teil herunter und hielt es Eragon hin.
    »Was ist das denn?«, fragte der und strich über das polierte Metall, in das filigrane goldene Verzierungen eingearbeitet waren. Es war sehr schwer und an manchen Stellen mehr als einen Zoll dick. Niemand konnte unter einer solchen Last kämpfen. Und es waren viel zu viele Einzelteile für eine Person.
    »Ein Geschenk von Hrothgar«, sagte Orik mit zufriedenem Lächeln. »Es hat so lange unter unseren anderen Schätzen gelegen, dass wir es inzwischen schon fast vergessen hatten. Diese Rüstung stammt aus der Zeit vor dem Untergang der Drachenreiter.«
    »Aber wozu soll eine so schwere Rüstung gut sein?«, fragte Eragon.
    »Wieso, das ist doch eine Drachenrüstung! Glaubst du etwa, Drachen wären ungeschützt in die Schlacht gezogen? Ein kompletter Satz ist sehr selten, weil die Anfertigung so lange dauerte und die Drachen so schnell wuchsen. Trotzdem, so groß ist Saphira ja noch nicht, also sollte sie ihr ungefähr passen.«
    Eine Drachenrüstung! Während Saphira sich eine der Metallplatten ansah, fragte Eragon sie: Was hältst du davon?
    Ich probiere sie an, sagte sie, und ihre Augen glänzten aufgeregt.
    Nach einer umständlichen Ankleideprozedur traten Eragon und Orik zurück, um das Resultat zu begutachten. Saphiras ganzer Hals - bis auf die Zacken in der Mitte - war mit dreieckigen, überlappenden Panzerplatten bedeckt. Den Bauch und die Brust schützten die dicksten, während die leichteren Stücke ihren Schwanz umhüllten. Die Beine und der Rücken waren völlig verdeckt. Die Flügel blieben ungeschützt. Eine eigens dafür geformte Panzerkappe saß auf ihrem Kopf, ließ den Unterkiefer aber frei, damit

Weitere Kostenlose Bücher