Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
Vom Netzwerk:
sie noch zuschnappen konnte.
    Saphira drehte versuchsweise den Hals und die Rüstung folgte geschmeidig ihren Bewegungen. Das macht mich zwar langsamer, aber es schützt vor den Pfeilen. Wie sehe ich denn aus?
    Ziemlich furchterregend, sagte Eragon wahrheitsgemäß. Das gefiel ihr.
    Orik hob die restlichen Teile vom Boden auf. »Ich habe dir auch eine Rüstung mitgebracht, obwohl es ewig gedauert hat, bis wir deine Größe fanden. Wir fertigen selten Rüstungen für Menschen oder Elfen an. Ich weiß nicht, wer diese bekommen sollte, aber sie wurde nie getragen und sollte dir gute Dienste leisten.«
    Er streifte Eragon ein steifes Kettenhemd mit ledernem Rückenteil über den Kopf, das ihm wie ein Kittel bis zu den Knien reichte. Es lag schwer auf seinen Schultern und klirrte bei jeder Bewegung. Er schnallte Zar’roc darüber, sodass die Kettenglieder nicht so frei hin und her schwangen. Dann stülpte man ihm eine Lederkappe auf den Kopf, darüber eine Kettenhaube und zum Schluss einen gold-und silberfarbenen Helm. Arm- und Beinschienen kamen dazu. Für die Hände bekam er Handschuhe mit Kettenrücken. Als Letztes reichte Orik ihm einen breiten Schild, in den eine Eiche eingraviert war.
    Wohl wissend, dass das, was man ihm und Saphira hier dar-brachte, ein Vermögen wert war, verneigte sich Eragon und sagte: »Vielen Dank für die edlen Geschenke. Hrothgars Gaben sind uns höchst willkommen.«
    »Bedank dich lieber später«, sagte Orik lachend, »wenn die Rüstung dir einmal das Leben rettet.«
    Die Krieger marschierten los und die drei Bataillone verteilten sich auf verschiedene Abschnitte von Farthen Dûr. Unsicher, was sie jetzt tun sollten, schaute Eragon Orik an, der achselzuckend sagte: »Ich schätze, wir marschieren einfach mit.« Sie folgten einem Bataillon, das auf die Kraterwand zuhielt. Eragon fragte nach den Urgals, aber Orik wusste nur, dass in den Tunneln Späher postiert waren, die noch nichts gesehen oder gehört hatten.
    Das Bataillon blieb an einem der eingestürzten Tunnel stehen. Die Zwerge hatten die Trümmer hier so locker aufgeschüttet, dass sich jeder mühelos hindurchwühlen konnte. Das muss eine der Stellen sein, wo sie die Urgals an die Oberfläche locken wollen, vermutete Saphira.
    Hunderte von Laternen wurden an Holzpfosten befestigt und in den Boden gesteckt. Sie bildeten einen großen Lichterkreis, der wie die Abendsonne leuchtete. Am Rand der Tunneldecke brannten Feuer, über denen riesige, mit Pechsud gefüllte Kessel erhitzt wurden. Eragon sah weg und rang seinen aufwallenden Ekel nieder. Es war eine schreckliche Art, jemanden zu töten, selbst wenn es nur ein Urgal war.
    Dutzende von Reihen spitzer Holzpflöcke wurden schräg in den Boden gerammt, sodass sie eine dornige Barriere zwischen dem Bataillon und der Tunnelöffnung bildeten. Eragon sah eine Gelegenheit zu helfen und ging zu einer Gruppe von Männern, die zwischen den Ästen Gräben aushoben. Saphira half ebenfalls und schaufelte mit ihren mächtigen Klauen Erde aus dem Boden. Während sie arbeiteten, ließ Orik sie allein, um den Bau einer Barrikade zu beaufsichtigen, hinter der alsdann Bogenschützen Aufstellung nahmen. Eragon trank dankbar aus dem Weinschlauch, der ständig herum-gereicht wurde. Nachdem die Gräben ausgehoben und ebenfalls mit Pflöcken versehen waren, ruhten sich Saphira und Eragon erst einmal aus.
    Dann kam Orik zurück. Er fuhr sich mit der Hand über die Stirn.  »Alle Männer und Zwerge sind auf dem Schlachtfeld. Tronjheim ist abgeriegelt. Hrothgar befehligt das Bataillon zu unserer Rechten, Ajihad das linke.«
    »Und wer führt unseres an?«
    »Jörmundur«, brummte Orik und stellte seine Streitaxt am Boden ab.
    Auf einmal stupste Saphira Eragon an. Schau mal, wer da kommt.  Unwillkürlich griff Eragon nach Zar’roc, als er Murtagh - mit seinem Breitschwert, einem Schild und einem von Zwergen angefertigten Helm - auf Tornac heranreiten sah.
    Orik sprang fluchend auf, aber Murtagh sagte rasch: »Ist schon gut - Ajihad hat mich freigelassen.«
    »Warum sollte er das tun?«, wollte Orik wissen.
    Murtagh lächelte trocken. »Er meinte, dies sei eine gute Gelegenheit, meine ehrlichen Absichten zu beweisen. Offenbar glaubt er nicht, dass ich viel Schaden anrichten kann, selbst wenn ich zur Gegenseite überlaufe.«
    Eragon nickte ihm grüßend zu und lockerte seinen Griff um das Heft seines Schwertes. Murtagh war ein ausgezeichneter, gnadenloser Kämpfer - genau derjenige, den er in der Schlacht an

Weitere Kostenlose Bücher