Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
Vom Netzwerk:
plötzlichen Eingebung folgend, ließ Eragon seinen Geist hinausgleiten und berührte das Bewusstsein der Katze. Behutsam versuchte er, ihr begreiflich zu machen, dass er ein Freund war.
    Das kannst du dir sparen.
    Eragon schaute sich erschrocken um. Die Katze putzte sich und beachtete ihn gar nicht. Saphira? Wo bist du?, fragte er. Niemand antwortete. Verwirrt lehnte er sich an den Tresen und griff nach einer Holzrute, die dort lag.
    Das wäre nicht klug.
    Hör auf damit, Saphira, schimpfte er und nahm die Rute in die Hand. Da fuhr ihm ein derartig gewaltiger Energiestoß in den Leib, dass er sich krümmte und zu Boden sank. Der Schmerz verging nur langsam, während er keuchend dalag. Die Katze sprang hinunter und sah ihn seltsam an.
    Für einen Drachenreiter bist du nicht besonders klug. Ich habe dich gewarnt.
    Bist du das?, rief Eragon aus. Die Katze gähnte, dann streckte sie sich und begann, zwischen den Gegenständen herumzustolzieren.
    Wer denn sonst?
    Aber du bist doch bloß eine Katze!, widersprach er.
    Die Katze jaulte auf und stiefelte zu ihm zurück. Sie sprang ihm auf die Brust, legte sich hin und schaute aus blitzenden Augen auf ihn herab. Eragon versuchte, sich aufzusetzen, aber sie knurrte ihn an und bleckte die Zähne. Sehe ich etwa wie eine gewöhnliche Katze aus?
    Nein.
    Warum denkst du dann, dass ich eine bin? Eragon setzte zu einer Entgegnung an, aber die Kreatur bohrte ihm die Krallen in die Brust.  Offensichtlich mangelt es dir an Bildung. Um dich aufzuklären - ich bin eine Werkatze. Es gibt nicht mehr viele von uns, aber ich finde, selbst ein Bauernjunge sollte schon einmal von uns gehört haben.
    Ich wusste nicht, dass es euch wirklich gibt, sagte Eragon fasziniert. Eine Werkatze! Er hatte in der Tat großes Glück. Sie tauchten immer irgendwo am Rande der Geschichten auf, blieben für sich und gaben gelegentlich Ratschläge. Wenn die Legenden stimmten, besaßen sie magische Kräfte, lebten länger als Menschen und wussten für gewöhnlich mehr, als sie preisgaben.
    Das Tier blinzelte träge. Wissen hat mit Sein nichts zu tun. Ich wusste auch nicht, dass es dich gibt, bevor du hier hereingeplatzt bist und mein Nickerchen gestört hast. Aber das heißt ja nicht, dass du nicht vorhanden warst, bevor du mich geweckt hast.
    Eragon konnte ihren Gedankengängen nicht ganz folgen. Tut mir Leid, dass ich dich gestört habe.
    Ich wollte sowieso aufstehen. Sie sprang auf die Theke zurück und leckte sich die Pfoten. Wenn ich du wäre, würde ich die Rute nicht mehr lange festhalten. Sie wird dir in wenigen Augenblicken den nächsten Energiestoß versetzen.
    Hastig legte er die Rute dorthin zurück, wo er sie hergenommen hatte. Was ist das für ein Ding?
    Ein gewöhnliches, langweiliges Artefakt - im Gegensatz zu mir.
    Aber wozu ist es gut?
    Hast du das nicht gemerkt? Die Katze war mit dem Säubern ihrer Pfoten fertig und streckte sich noch einmal, dann sprang sie wieder hinauf zu ihrem Schlafplatz. Sie legte sich hin, klappte die Pfoten unter die Brust und schloss schnurrend die Augen.
    Warte, sagte Eragon, wie heißt du eigentlich?
    Die Werkatze öffnete eines ihrer schön geschwungenen Augen.  Ich habe viele Namen. Wenn du meinen richtigen erfahren willst, musst du anderswo auf die Suche gehen. Das Auge fiel wieder zu. Eragon gab auf; er wandte sich um und wollte gehen. Aber du kannst mich ruhig Solembum nennen.
    Danke, sagte Eragon ernst. Das Schnurren wurde lauter.
    Die Ladentür ging auf und ließ helles Sonnenlicht hereinfallen. Angela kam mit einer Stofftasche voller Pflanzen herein. Ihr erschrockener Blick wanderte nach oben zu Solembum. »Er sagt, du hättest mit ihm gesprochen.«
    »Du kannst auch mit ihm reden?«
    Sie warf den Kopf zurück. »Natürlich, aber das heißt noch lange nicht, dass er auch antwortet.« Sie stellte die Pflanzen auf die Theke, umrundete sie und sah Eragon an. »Er mag dich. Das ist ungewöhnlich. Meist lässt er sich nicht blicken, wenn Kunden da sind.  Genau genommen sagt er, du seist viel versprechend - vorausgesetzt du arbeitest ein paar Jahre an dir.«
    »Danke.«
    »Wenn es von ihm kommt, ist das ein Kompliment. Du bist erst der Dritte, der in den Laden kommt und mit ihm reden kann. Der Erste war eine Frau, vor vielen Jahren; der Zweite war ein blinder Bettler, und jetzt du. Aber mein Laden ist nicht dazu da, Schwätzchen zu halten. Kann ich etwas für dich tun? Oder möchtest du dich nur ein bisschen umschauen?«
    »Nur umschauen«, sagte Eragon, der in

Weitere Kostenlose Bücher