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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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genützt, sondern vielmehr geschadet hat.«
    »Und wie soll ich das Angebot des Königs ausschlagen, wenn er mir mit dem Tode droht?«, fragte Eragon scharf.
    Brom seufzte. Er ging zum Nachttisch und tauchte die Finger in eine Schüssel mit Rosenwasser. »Galbatorix wünscht, dass du dich ihm freiwillig anschließt. Tust du das nicht, bist du für ihn nicht nur nutzlos, sondern sogar eine Bedrohung. Daher stellt sich die Frage: Falls du vor dieser Wahl stehst, wärst du dann gewillt, für das, woran du glaubst, zu sterben? Denn das ist die einzige Möglichkeit, sein Angebot abzulehnen.«
    Die Frage stand unbeantwortet im Raum.
    Schließlich sagte Brom: »Das ist eine schwierige Entscheidung, die du erst treffen kannst, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Aber vergiss nicht: Viele Menschen sind für ihren Glauben gestorben; das geschieht sogar recht oft. Der wahre Mut besteht darin, weiterzuleben und zu leiden für das, woran man glaubt.«
     

DIE HEXE UND DIE WERKATZE
    Es war schon spät am Morgen, als Eragon erwachte. Er zog sich an und wusch sich über der Schüssel das Gesicht, dann nahm er den Spiegel und kämmte sich das Haar. Irgendetwas an seinem Spiegelbild ließ ihn innehalten und genauer hinsehen. Sein Gesicht hatte sich seit der Flucht aus Carvahall verändert. Der Babyspeck war verschwunden, auf der Wanderschaft dahingeschmolzen durch die Anstrengungen der Kämpfe und der magischen Übungen. Seine Wangenknochen zeichneten sich deutlicher ab und sein Kinn wirkte energischer. In seinen Augen lag ein schimmernder Glanz, der ihm ein verwegenes, fremdartiges Aussehen verlieh. Er hielt den Spiegel auf Armeslänge von sich gestreckt, worauf ihm sein Gesicht wieder etwas vertrauter vorkam - und doch schien es nicht mehr so recht zu ihm zu gehören.
    Leicht verwirrt hängte er sich Bogen und Köcher um und verließ das Zimmer. Bevor er das Flurende erreicht hatte, holte der Diener ihn ein und sagte: »Euer Freund ist mit meinem Herrn zur Burg hinaufgegangen. Er lässt ausrichten, Ihr könntet heute tun, was Euch beliebt, da er erst am Abend zurückkehrt.«
    Eragon dankte ihm für die Botschaft und begann, Teirm zu erkunden. Stundenlang wanderte er durch die Straßen, ging in jedes Geschäft, das seine Neugier erregte, und unterhielt sich mit verschiedenen Leuten. Schließlich zwangen ihn sein leerer Magen und seine ebenso leeren Taschen, zu Jeods Haus zurückzukehren.
    Als er in die Straße gelangte, in der der Händler wohnte, blieb er vor dem Laden der Kräuterheilerin stehen. Es war ungewöhnlich,  dass sich das Geschäft hier auf der Anhöhe zwischen den teuren Wohnhäusern befand und nicht wie die meisten anderen Läden unten nahe der Stadtmauer. Er versuchte, durch das Fenster zu schauen, aber der Blick wurde innen von einer dicken Schicht Kletterpflanzen versperrt. Neugierig geworden ging er hinein.
    Zuerst sah er gar nichts, weil es drinnen so dunkel war, aber dann gewöhnten sich seine Augen an das schwache grünliche Licht, das durch die Scheiben fiel. Ein bunter Vogel mit breiten Schwanzfedern und einem scharfen, kräftigen Schnabel beäugte Eragon aus einem Käfig am Fenster. Die Wände waren von Pflanzen überwuchert, und sogar an der Decke rankte sich allerlei Grünzeug entlang, sodass man nur noch einen alten Kronleuchter sah, und auf dem Fußboden stand ein großer Topf mit einer gelben Blume. Auf einer langen Ladentheke lagen Mörser und Stößel, verschiedene Blechschüsseln und eine durchsichtige Kristallkugel, die so groß war wie Eragons Kopf.
    Auf dem Weg dorthin wich er kompliziert aussehenden Apparaturen, Kästen voller Steine, Stapeln von Schriftrollen und anderen Gegenständen aus, die ihm unbekannt waren. An der Wand hinter der Theke stand ein hoher Schrank mit unzähligen Schubladen in allen Größen. Einige waren schmal wie sein kleiner Finger, andere breit genug für ein Holzfass. Ganz oben befand sich eine fußbreite Lücke zwischen den Fächern.
    Plötzlich blitzte dort ein rotes Augenpaar auf und eine große Katze sprang mit einem Satz auf die Theke hinab. Sie hatte einen schlanken Körper, einen kräftigen Nacken und übergroße Pfoten. Eine struppige Mähne umrahmte ihr kantiges Gesicht. An den Ohren saßen schwarze Haarbüschel und aus dem Maul ragten gekrümmte weiße Reißzähne. Alles in allem sah sie ganz anders aus als die Katzen, die Eragon bisher gesehen hatte. Sie blickte ihn aus klugen Augen an, dann fauchte sie und wedelte angriffslustig mit dem Schwanz.
    Einer

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