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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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und schüttelte sein weißes Haupt. »Das kostet zu viel Kraft. Normalerweise lässt man es auf einer reflektierenden Oberfläche wie einem Teich oder einen Spiegel erscheinen. Einige Drachenreiter sind ständig durch die Lande gereist und haben versucht, sich so viel wie möglich anzuschauen. Dann waren sie in Kriegszeiten oder in anderen Krisensituationen imstande, Ereignisse in ganz Alagaësia mit anzusehen.«
    »Darf ich es versuchen?«, fragte Eragon.
    Brom sah ihn aufmerksam an. »Nein, nicht jetzt. Du bist erschöpft und die Traumsicht kostet viel Kraft. Ich nenne dir die Worte, aber du musst mir versprechen, es heute Abend nicht mehr zu versuchen. Am liebsten wäre es mir, wenn du damit wartest, bis wir Teirm verlassen haben.«
    Eragon lächelte. »Ich verspreche es.«
    »Gut.« Brom beugte sich vor und flüsterte Eragon ganz leise »Draumr kópa« ins Ohr.
    Eragon prägte sich die Worte genau ein. »Wenn wir Teirm verlassen haben, werde ich Rorans Bild heraufbeschwören. Ich möchte wissen, wie es ihm geht. Ich habe Angst, dass die Ra’zac hinter ihm her sind.«
    »Ich möchte dich nicht erschrecken, aber das ist gut möglich«, sagte Brom. »Obwohl Roran die meiste Zeit nicht da war, als sich die Ra’zac in Carvahall aufhielten, haben sie sicher nach ihm gefragt. Wer weiß, vielleicht sind sie ihm schon in Therinsford begegnet. So oder so, ihre Neugier ist gewiss nicht gestillt. Schließlich bist du auf der Flucht, und der König hat ihnen bestimmt eine grausame Strafe angedroht, falls sie dich nicht finden. Wenn es ihnen nicht bald gelingt, werden sie vermutlich zurückkehren und sich Roran vorknöpfen.«
    »Wenn das stimmt, kann ich Roran nur schützen, indem ich die Ra’zac wissen lasse, wo ich bin, damit sie mich verfolgen und ihn in Ruhe lassen.«
    »Nein, das wird nicht funktionieren. Du denkst nicht richtig nach«, ermahnte Brom ihn freundlich. »Wenn man seinen Feind nicht versteht, wie kann man dann vorhersehen, was er tun wird? Selbst wenn du ihnen verrätst, wo du steckst, würden die Ra’zac Roran trotzdem jagen. Kannst du dir denken, warum?«
    Eragon straffte sich und ging in Gedanken jede Möglichkeit durch. »Nun, wenn ich ihnen verrate, wo ich bin, könnten sie Roran gefangen nehmen, damit ich mich kampflos ergebe. Sollte das nicht funktionieren, würden sie ihn töten, nur um mir eins auszuwischen. Und wenn man mich zum Feind des Imperiums erklärt, könnten sie ihn als Köder benutzen, um mich zu schnappen. Und wenn ich mich mit Roran treffe und sie hinterher davon erfahren, würden sie ihn foltern, um herauszufinden, wo ich bin.«
    »Sehr gut. Das hast du ausgezeichnet kombiniert«, sagte Brom.
    »Aber wo liegt die Lösung? Ich kann doch nicht zulassen, dass man ihn umbringt!«
    Brom klatschte leicht in die Hände. »Die Lösung ist offensichtlich. Roran wird lernen müssen, sich selbst zu verteidigen. Das mag hartherzig klingen, aber wie du richtig erkannt hast, darfst du nicht riskieren, dich mit ihm zu treffen. Vielleicht erinnerst du dich nicht -  du warst damals völlig von Sinnen -, aber als wir Carvahall verließen, sagte ich dir, dass ich Roran einen Brief geschrieben und ihn zur Vorsicht ermahnt habe, daher steht er einer eventuellen Bedrohung nicht völlig unvorbereitet gegenüber. Wenn er auch nur einigermaßen bei Verstand ist, wird er meinen Rat befolgen und fliehen, falls die Ra’zac erneut in Carvahall auftauchen.«
    »Das gefällt mir nicht«, sagte Eragon unglücklich.
    »Ah, aber du vergisst etwas.«
    »Was denn?«
    »All das hat auch etwas Gutes. Der König kann es sich nicht leisten, einen Drachenreiter umherziehen zu lassen, den er nicht beherrscht. Außer dir ist Galbatorix der einzige lebende Reiter, der mir bekannt ist, und er hätte gern noch einen zweiten in seiner Armee. Bevor er versucht, dich oder Roran umzubringen, wird er dir anbieten, dich ihm anzuschließen. Leider wäre es, sollte er dir nahe genug kommen, um dir diesen Vorschlag unterbreiten zu können, viel zu spät, um noch ablehnen und überleben zu können.«
    »Und das soll etwas Gutes sein!«
    »Das ist das Einzige, was Roran schützt. Solange der König nicht weiß, welche Seite du wählst, wird er nicht riskieren, sich dich zum Feind zu machen, indem er deinem Cousin etwas antut. Vergiss das nicht. Die Ra’zac haben zwar Garrow umgebracht, aber ich glaube, sie haben eigenmächtig gehandelt und einen Fehler begangen. Wie ich Galbatorix kenne, hätte er dem nicht zugestimmt, da es ihm nichts

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